Grenzsteine – Schätze der Volksgruppe der Dao Hung Peng

Khac Kien
Chia sẻ
(VOVWORLD) - Auf der Fahrt zur Entdeckung des Landes Vietnam sieht man oft Grenzsteine, die sich in Wäldern oder an Grenzübergängen befinden. Die Grenzsteine stellen nicht nur die Souveränität der Nation dar, sondern auch die Mühe der Grenzsoldaten und der Einheimischen bei der Verteidigung der Souveränität. In der nordvietnamesischen Provinz Lai Chau kann man die Vietnam-China-Grenzsteine sehen, die auf dem Hof der Familien der Volksgruppe der Dao liegen. Sie werden von den Dao wie ein heiliger Schatz des Dorfes geschützt. 
Grenzsteine – Schätze der Volksgruppe der Dao Hung Peng - ảnh 1Die Grenzpatrouille salutiert vor dem Grenzstein 67. (Foto: VOV)

Die nordvietnamesische Provinz Lai Chau hat eine über 265 km lange Grenze zu China. Die ethnischen Minderheiten in Lai Chau überwachen diese Grenzlinie freiwillig. Im Dorf Hung Peng in der Gemeinde Ma Ly Pho leben die Angehörigen der Dao. Dort gibt es einen besonderen Grenzstein, der in der Mitte des Hofes einer Familie der Dao steht. Die Vietnam-China-Grenzlinie in diesem Dorf wurde vom großen Bach Pa Nam Cum festgelegt. Hier gibt es ein Paar Grenzsteine 67, der 67 (1) auf der chinesischen Seite und der 67 (2) auf der vietnamesischen Seite. Vor dem Bau des Grenzsteins auf der vietnamesischen Seite war das Dorf Hung Peng noch nicht gegründet. Oberstleutnant Nguyen Hoang Xuyen aus der Grenzschutzstation Ma Lu Thang im Kreis Phong Tho ist seit 20 Jahren mit diesem Grenzgebiet verbunden:

„Dieser Ort war damals unberührt. Es gab nur auf der chinesischen Seite ein Dutzend von Häusern. Auf unserer Seite gab es aber keine. Zu dieser Zeit wurde an der Grenzlinie auf der chinesischen Seite noch keine Barriere errichtet. Man konnte frei rübergehen.“

2005 haben die Grenzsoldaten und die Lokalbehörde in Lai Chau 27 Familien der Dao geholfen, eine neue Existenz im Grenzgebiet aufzubauen. Damit ist das Dorf Hung Peng entstanden. Der Einheimische Tan Van Phu war bei der Gründung des Dorfes anwesend:

„Den Grenzstein gibt es seit langem, der damals aber nicht so schön wie heute war. Die Grenzsoldaten wohnen bei den Dorfbewohnern und haben uns stets gesagt, dass wir unseren Boden schützen sollten.“

Seit der Gründung des Dorfes Hung Peng wurde der Grenzstein 67 ausgebaut, der derzeit auf dem Hof der Familie von Teo Van Du liegt. Die Dorfbewohner betrachten den Grenzstein als ihren Schatz. Mit den selbst bearbeiteten Regelungen kümmern sie sich gemeinsam um diesen besonderen Grenzstein, sagt Dorfvorsteher Ly Dau Phung:

„Als freiwillige Arbeit säubern die Dorfbewohner stets den Grenzstein. Seit vielen Jahren sind die Chinesen nicht mehr auf diese Seite gekommen und es gibt keine Menschen, die die Grenze illegal überqueren. Die Dorfbewohner können ruhig leben und bewirtschaften.“

Bislang leben im Dorf Hung Peng bis zu 36 Haushalte mit etwa 250 Bewohnern. Viele geräumige Häuser wurden errichtet. Der Lebensstandard der Dorfbewohner hat sich zunehmend verbessert. Der Grenzstein 67 gelte als eine treue Verpflichtung der Dorfbewohner gegenüber der heiligen Souveränität des Vaterlandes, so der Einheimische Tan Van Phu weiter:

„Dank der Aufmerksamkeit der Partei und des Staates können die Kinder die Schule besuchen. Nun sollen sich die Dorfbewohner für den Schutz des Grenzsteins engagieren und dadurch das Vaterland gemeinsam verteidigen.“  

Bei festlichen Angelegenheiten besuchen die Angehörigen der Dao in Ma Ly Pho den Grenzstein 67, um Räucherstäbchen zum Gedenken an die gefallenen Soldaten und Bewohner in Hung Peng anzuzünden, die sich für die Unabhängigkeit und Freiheit des Vaterlandes geopfert haben. Mit der Liebe zum Vaterland engagieren sich die Dao für die Verteidigung der nationalen Souveränität.