Die Pagode Doi Son. (Foto: qdnd.vn) |
Die Pagode Doi Son im Kreis Duy Tien der Provinz Ha Nam wurde im 11. Jahrhundert gebaut. Zu dieser Zeit galt der Buddhismus als nationale Religion in Vietnam. Die Pagode liegt auf dem Gipfel des Berges Doi und erstreckt sich auf einer Fläche von mehr als zwei Hektar. Der Erzählung nach hatten König Ly Thanh Tong und seine Konkubine Y Lan im Jahr 1054 einen Ausflug in diese Region gemacht. Sie fanden, dass die Bergkette Doi die Form eines Drachen hat. Der König entschied sich, hier die Pagode Doi Son bauen zu lassen. Dazu Pham Xuan Thanh, Direktorin des Museums der Provinz Ha Nam:
“Die Pagode wurde von 1054 bis 1058 in der Zeit des Königs Ly Thanh Tong errichtet. Sie wurde aber nur bekannt, als König Ly Nhan Tong, der Sohn von Ly Thanh Tong, den Name des Berges Doi in Long Doi umbenannte. Er hat auch auf dem Berggipfel eine große Pagode zu Ehren Buddhas gebaut. Nach der Einweihung wurde die Pagode eine Sehenswürdigkeit. Die Position, in der sich die Pagode befindet, ist nicht nur religiös, sondern auch militärisch und politisch von wichtiger Bedeutung.”
Im Jahr 1407 wurde die Pagode von der chinesischen Ming-Dynastie zerstört. Sie wurde anschließend mehrmals restauriert. Die größte Restaurierung fand im Jahr 1860 in der Zeit der Nguyen-Dynastie statt. Der Umfang der Pagode wurde vergrößert, als sie über 125 Räume verfügte. Zu diesem Zeitpunkt war die Pagode auch das größte buddhistische Zentrum in Nordvietnam.
Eines der Merkmale, das die Schönheit der Pagode Doi Son geschaffen hat, ist die künstliche Architektur der Ly-Dynastie. Die Pagode ist nach Süden ausgerichtet. Vom Fuß des Berges Doi muss man 300 Stein-Stufen überwinden, um das Pagodentor zu erreichen. In der Pagode sind viele wertvolle Statuen zu sehen, darunter die Statue Maitreyas. In den beiden Korridoren der Pagode werden 18 Arhats verehrt. Die Räume hinter der Pagode sind in U-Form miteinander verbunden. Hier werden die buddhistischen Heiligen wie Quan Am Nam Hai, Quan Am Tong Tu, Duc Dia Tang sowie die bekannten Figuren der Ly-Dynastie wie Ly Thuong Kiet, König Ly Nhan Tong oder Konkubine Y Lan verehrt. Cao Van Thang, ein Tourist aus Hanoi, sagt:
“Ich habe viele Pagoden in Nord- sowie in Südvietnam besucht. Ich finde, dass Doi Son alt und typisch für die traditionelle Kultur Vietnams ist. Erstmals haben wir die Chance, eine Steintafel aus dem Jahr 1054 zu sehen. Diese Gedenkstätte kann die junge Generation zur Tradition des Volkes erziehen.”
Jedes Jahr findet vom 19. bis zum 21. Tag des dritten Monats nach dem Mondkalender das traditionelle Fest der Pagode Doi Son statt. Mit dem Fest wird den Todestag des Mönchs Thich Chieu Thuong, der einen großen Beitrag zur Restaurierung der Pagode geleistet hat, gedacht. Auch die Menschen, die Verdienste für das Land erworben oder sich sehr für den Bau der Pagode eingesetzt haben, werden beim Fest geehrt. Mönch Thich Thanh Vu, Leiter der Pagode, berichtet:
“Die Pagode Doi Son und das Fest zeigen die historischen, kulturellen und wirtschaftlichen Werte der Ly-Dynastie. Der Staat schenkt der Bewahrung und Entfaltung der Werte der Pagode große Aufmerksamkeit.”
Im Dezember 2017 wurde die Pagode Doi Son vom Premierminister als nationale besondere Gedenkstätte anerkannt.