Die Vam Ray-Pagode. (Foto: thamhiemmekong.com) |
Eine Khmer-Pagode in Südvietnam hat normalerweise die folgenden Bestandteile: Pagodentor, Haupthalle, Mönchshaus, Hörsaal und Urnensturm. Die Haupthalle stellt die typischen Merkmale der architektonischen Kunst und dekorativen Schnitzereien der Khmer dar. Sie wird deshalb nach bestimmten Vorgaben und Maßen gebaut, wie z. B.: die Länge ist doppelt so breit, die Höhe gleich der Länge, das Dach und der Körper sind zwei gleiche Teile und es gibt einen Korridor, der den Anbetungsbereich umgibt.
Die Vam-Ray-Pagode befindet sich in der Gemeinde Ham Tan im Kreis Tra Cu und gilt als die größte und schönste Pagode der Khmer im Allgemeinen und der Provinz Tra Vinh im Besonderen. Von weitem sieht sie wie ein prächtiger Palast aus. Die Architektur der Pagode trägt den kambodschanischen Angkor-Stil kombiniert mit einzigartiger Khmer-Architektur. Auf dem Tempelgelände gibt es eine liegende Buddha-Statue, die mit Goldzinnober bemalt, 54 m lang, 16m breit und 20 m hoch ist. Das ist auch die größte im Freien liegende Buddha-Statue im Südwesten Vietnams.
Die Phno-Don-Pagode liegt in der Gemeinde Dai An im Kreis Tra Cu und zählt zu den größten und majestätischsten Pagoden in der Provinz Tra Vinh. Sie ist auch die einzige Pagode in Tra Vinh, wo viele Störche leben. Die Pagode wird daher mit einem Vogelschutzgebiet in der Provinz Tra Vinh verglichen.
Die Haupthalle der Phno-Don-Pagode ist mit einem gebogenen Dach in Form eines Drachenschwanzes gestaltet. Die Spitze des Hauses ist spitz und hoch mit dem Bild des viergesichtigen Gottes Mohabrom und des Gottesvogels Kayno. Der Abt der Phno-Don-Pagode, Truong Van Bien, sagte:
„Die Pagode ist fast 60.000 Quadratmeter groß und wurde 1677 gebaut. Die Khmer gehen am 8., 15., 26., und 30. Tag nach dem Mondkalender zu Pagoden. Sie bringen Reis und Nahrungsmittel zu den Mönchen.“
Im Kreis Tra Cu gibt es noch eine andere bekannte Pagode. Das ist die Long-Truong-Pagode, die sich im Dorf Long Truong in der Gemeinde Tan Hiep befindet. Die Pagoge wird oft als Veranstaltungsort für jährliche Feste der Khmer gewählt. Dazu Truong Dua, ein Bewohner im Dorf Long Truong:
„Das größte Fest ist das Sen Dolta-Fest, das am Vollmondtag des achten Monats nach dem Mondkalender organisiert wird. Das Fest Chol Thnam Thmay findet im vierten Monat nach dem Mondkalender statt. Diese Pagode ist bereits 185 Jahre alt und hat eine liegende Buddha-Statue, umgeben von 80 Arhats. Früher war sie etwa 20.000 Quadratmeter groß. Die Pagode spendete aber anschließend 2000 Quadratmeter für den Bau der Straßen.“
Die Ang-Pagode in der Provinz Tra Vinh. (Foto: thamhiemmekong.com) |
In der Provinz Tra Vinh gibt es drei alte und auch große Pagoden, nämlich die Ang-Pagode, die Hang-Pagode und die Ong-Met-Pagode. Von denen wurde die Ong-Met-Pagode 2009 vom Ministerium für Kultur, Sport und Tourismus als nationales Kulturerbe anerkannt. Hier befindet sich das Verwaltungsbüro der Mahanikay-Sekte des Khmer-Buddhismus.
Die mehr als 300-jährige Hang-Pagode befindet sich in der Kreisstadt Chau Thanh. Der Name „Hang-Pagode“ kommt von dem System von drei Toren zur Pagode, der als runde Höhle mit einer einzigartigen Bogentür gebaut wurde. Die Ang-Pagode liegt inzwischen in der Gemeinde 8 in der Stadt Tra Vinh. Sie ist die einzige Khmer-Pagode in Tra Vinh, die einen Turm mit fünf Spitzen hat. Der fünfzackige Turm repräsentiert die hinduistische Philosophie des Universums, der Natur und der Menschen.
Im Kreis Tieu Can in der Provinz Tra Vinh befinden sich 15 Pagoden. Am typischsten ist die Kompong-Dung-Pagode. Der Abt der Pagode, Kim Manh, sagte:
„Die Pagode wurde 1719 gebaut. Kompong Dung bedeutet auf Khmer-Sprache der Kokosnuss-Kai. Früher gab es vor der Pagode einen Kai, an dem die Menschen Kokosnüsse zum Handeln und Warentausch brachten. Die Pagode hat eine Fläche von fast 27.000 Quadratmetern. Die Du ke-Kunst stammt aus dieser Pagode. Die Pagode hat neben einer Haupthalle noch ein Mönchhaus sowie eine Bibliothek und Klassenzimmer.“
Die Pagoden in der Provinz Tra Vinh tragen nicht nur antike Schönheit, sondern sind auch Orte, an denen die einzigartigen kulturellen Schätze der Khmer aufbewahrt werden.