Der Ginseng-Anbau hat vielen Haushalten der ethnischen Minderheiten ein besseres Einkommen gebracht. (Foto: VOV)
|
Aus einer Wanderung im Wald im Jahr 2018 hat Tan Sai Nhuan im Dorf Sin Chai der Provinz Lai Chau eine seltsame Pflanze nach Hause gebracht. Nach Recherche erfuhr er, dass dies ein Waldginseng ist. Wenn man ihn mit Wasser kocht, bekommt man ein Getränk, das für die Gesundheit gut ist. Bislang hat die Familie von Tan Sai Nhuan mehr als 2000 Setzlingen auf einer Fläche von etwa 10.000 Quadratmeter gepflanzt. Die Hälfte davon ist über fünf Jahre alt. Bis Ende dieses Jahres werde seine Familie die Anbaufläche verdoppeln und Ginseng-Setzlingen auf dem Markt zu verkaufen, sagt Tan Sai Nhuan:
„Nach zwei bis drei Jahren können wir von dem Ginseng profitieren. Angesichts des guten Gewinns beginnen wir, die Anbaufläche zu erweitern. Zwei Hektar von Ginseng können uns einen Gewinn von 80.000 bis 120.000 Euro bringen. 1kg Ginseng kostet zirka 240 Euro.“
In der Grenzgemeinde Si Lo Lau wohnen überwiegend Angehörige der Volksgruppe der Dao. Angesichts der rückständigen Agrarkultur war diese Gemeinde früher der schwierigste Ort im Kreis Phong Tho der Provinz Lai Chau. Seit dem Einsatz des Anbaus von Ginseng hat sich der Lebensumstand der Bewohner viel verbessert. Bislang werden ungefähr zehn Hektar von Ginseng in Lai Chau angebaut, darunter in den Dörfern Lan Nhi Thang, Lao Chai, Gia Khau, Tha Giang und Pho Vay. Dazu der Vizevorsitzende des Volkskomitees der Gemeinde Si Lo Lau, Tan Lao San:
„Derzeit haben einige Familien das Anbaumodell von Ginseng in Genossenschaften gebildet. Jede Familie besitzt einige tausend Quadratmeter bis hin zu einem Hektar von Anbaufläche. Der Ginseng kann ihnen gutes Einkommen bringen und dadurch ihr Lebensstandard verbessern.“
Die Provinz Lai Chau hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2030 etwa 3000 Hektar von Ginseng anzupflanzen. Dafür hat sie Förderpolitik zur Anziehung von Investoren eingeführt, die die Produktion von Setzlingen, die Gründung von Materialiengebieten und die Verarbeitung von vielfältigen Produkten unterstützen soll.
Dr. Pham Quang Tuyen aus dem Forschungsinstitut für Forstwirtschaft bezeichnet die Wahl und das Vermehren von Setzlingen sowie die Pflege als besonders wichtige Schritte beim Anbau von Ginseng Lai Chau:
„Um das Ginseng-Gen bewahren zu können, sollten wir zuerst ein Zentrum für Forschung, Sammlung und Bewahrung der genetischen Ressourcen gründen. Durch den Anbau können wir Saatgut bekommen, das wir sogar in die Natur zurückbringen, um die Vielfalt von Ginseng-Arten zu fördern. Durch die Wahl von Setzlingen können wir eine Ressource schaffen, die für Produktion und Entwicklung von Ginseng Lai Chau wertvoll ist.“
Die Planung der Anbaugebiete, die Einführung der besten Förderpolitik und die Beseitigung der noch bestehenden Probleme sind Maßnahmen, die die Provinz Lai Chau derzeit ergreift. Als erstes werden eine Produktionskette gebildet, ein Hinweissystem aufgebaut, den Transfer von Setzlingen gestärkt und ein Prozess zur Pflege, Ernte, Konservierung und Verarbeitung von Produkten entwickelt. Damit könnte der Ginseng Lai Chau einen hohen wirtschaftlichen Wert bringen.