Rơ chăm H’Yéo, der “Chơ Rao-Vogel” in Gia Lai

Lan Anh
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(VOVworld) – In der zentralvietnamesischen Provinz Gia Lai bezeichnet man Rơ chăm H’Yéo als “Chơ Rao-Vogel”. Für die Menschen im Hochland Tay Nguyen ist Chơ Rao der klügste Vogel, weil sie glauben, dass er ihre Sprache und ihr Gedanken verstehen kann. Das gelingt auch Rơ chăm H’Yéo, einem Mitglied des Veteranenverbands der Provinz Gia Lai, die sich viel Mühe gibt, ihre Mitmenschen zu verstehen und ihnen zu helfen.

(VOVworld) – In der zentralvietnamesischen Provinz Gia Lai bezeichnet man Rơ chăm H’Yéo als “Chơ Rao-Vogel”. Für die Menschen im Hochland Tay Nguyen ist Chơ Rao der klügste Vogel, weil sie glauben, dass er ihre Sprache und ihr Gedanken verstehen kann. Das gelingt auch Rơ chăm H’Yéo, einem Mitglied des Veteranenverbands der Provinz Gia Lai, die sich viel Mühe gibt, ihre Mitmenschen zu verstehen und ihnen zu helfen.


Rơ chăm H’Yéo, der “Chơ Rao-Vogel” in Gia Lai - ảnh 1
Für viele Jahre hat Rơ chăm H’Yéo nicht an sich selbst gedacht, sondern an die Mitglieder ihres Verbandes.

Wenn man Fragen zur Landwirtschaft hat oder es einem an Kapital und Erfahrungen für die Produktion mangelt, dann ist Rơ chăm H’Yéo anwesend um zu helfen. Täglich kümmert sie sich um alle und gibt hilfreiche Ratschläge. Diese Frau besitzt Erfahrungen in verschiedenen Bereichen, weil sie beim Frauenverein und dem Dachverband der vaterländischen Front gearbeitet hat, und nun für den Veteranenverband tätig ist. Um die Bewohner zu verstehen, sollte eine Helferin sich in deren Lage versetzen können, erklärt Rơ chăm H’Yéo:

“Es gibt bei meiner Arbeit viele Vorteile. In Gia Lai sind die meistens Bewohner Angehörige der ethnischen Minderheiten,  wie zum Beispiel der Volksgruppen Gia Rai und Ba Na. Daher kenne ich den Wohnort sowie die Menschen hier sehr gut. Meine Aufgabe besteht darin, den Bewohnern in der Gemeinde zu helfen. Beispielsweise habe ich sie über die Politik und die Richtlinien der Partei und des Staates aufgeklärt.”

Für viele Jahre hat Rơ chăm H’Yéo nicht an sich selbst gedacht, sondern an die Mitglieder ihres Verbandes, die Schwierigkeiten im Leben haben:

“Viele Frauen des Veteranenverbandes haben ein hartes Leben. 3000 von ihnen sind Agent-Orange-Opfer. 14 sind im Alter von etwa 60 Jahren, haben aber keinen Ehemann und keine Kinder. Deswegen muss ich mir viel Mühe geben, um meinen Kollegen zu helfen.”

Rơ chăm H’Yéo hat bereits mit 13 Jahren an der Revolution teilgenommen. Nach dem Krieg engagierte sie sich gemeinsam mit anderen Veteranen für den Wiederaufbau ihrer Heimat. Damit die Bewohner an sie glauben und ihren Ratschlägen folgen, muss sie mit den Eigenschaften einer Soldatin leben, sagt Rơ chăm H’Yéo:

“Ein Soldat in Friedenszeiten lebt enger mit seiner Familie zusammen. Er muss vorbildlich leben, die Politik und die Richtlinien der Partei und Gesetze des Staates befolgen. Darüber hinaus muss er die anderen überzeugen, zusammenzuhalten und sich aktiv an Kampagnen zu beteiligen, um die Heimat und den Wohnort zu Wohlstand zu verhelfen.”

Rơ chăm H’Yéo ist außerdem ein Vorbild bei der Produktion. Um die Bewohner vor Ort davon zu überzeugen, ihre Denkweise zu ändern, müsse sie selbst eine Vorreiterrolle spielen, sagt Rơ chăm H’Yéo:

“Ich habe seit 1990 Kaffee auf etwa 6000 Quadratmetern angebaut. Außerdem besitze ich 30.000 Quadratmeter Kautschuk. Ich züchte Schweine, Rinder und Fisch. Das bringt mir jedes Jahr etwa 1500 US-Dollar.”

Viele Bewohner in der Gemeinde von Rơ chăm H’Yéo bewundern ihren Enthusiasmus bei der Arbeit sowie ihre Zuneigung zu anderen Menschen. Dazu sagt Nguyen Dinh Thien, der Leiter der Abteilung für Bildung und Aufklärung des Veteranenverbandes in Gia Lai:

H’Yéo  ist eine der guten Beamtinnen der Volksgruppen der Provinz. Seit ihrer Teilnahme an der Arbeit des Verbandes hat H’Yéo viele Erfahrungen bei der Mobilisierung der sozialen Bewegungen gemacht. Sie hat dazu beigetragen, die Volksgruppen der ethnischen Minderheiten zu mobilisieren und die politische Sicherheit sowie die Sozialordnung an ihrem Wohnort zu gewährleisten.”

Rơ chăm H’Yéo sagt, ihre schwierigste Arbeit sei die Aufklärung der ethnischen Minderheiten in angemessener Art und Weise, damit sie verstanden wird. Daher müsse sie die Sprache, die Sitten und Bräuche sowie den Bildungsstand jedes Bewohners kennen. Die Bewohner in Gia Lai bezeichnen H’Yéo und ihre Arbeit als den Chơ Rao-Vogel, der nie müde wird.