Phan Trac Canh, Sammler der alten Bücher

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(VOVworld) – Vor dem Boom der modernen Medien scheint die Lesekultur in Vergessenheit zu geraten. Doch gibt es noch Menschen, die Leidenschaft für Bücher haben. Sie sammeln alte Bücher, um nicht nur ihre Leidenschaft zu befriedigen, sondern auch die intellektuellen Eliten des Volkes zu bewahren. Der Hanoier Phan Trac Canh ist einer davon. 

(VOVworld) – Vor dem Boom der modernen Medien scheint die Lesekultur in Vergessenheit zu geraten. Doch gibt es noch Menschen, die Leidenschaft für Bücher haben. Sie sammeln alte Bücher, um nicht nur ihre Leidenschaft zu befriedigen, sondern auch die intellektuellen Eliten des Volkes zu bewahren. Der Hanoier Phan Trac Canh ist einer davon. 

Phan Trac Canh, Sammler der alten Bücher - ảnh 1
Sammler Phan Trac Canh. (Foto: VOV)


Das Haus Nr. 5 auf der Straße Bat Dan ist der Ort, wo der Hanoier Phan Trac Canh seine Bücher lagert. Die alten Bücher sind überall gestapelt, im Korridor, auf den Treppenstufen und in den Zimmern. Canhs 30 Jahre alte Sammlung stammt aus allen Sparten der Literatur, ist riesig groß und sehr wertvoll. Am bemerkenswertesten ist die Buchsammlung “Dia chi Viet Nam”, das sind Bücher über Orte in Vietnam und die Buchsammlung über 54 ethnische Minderheiten. Zusätzlich sammelt Canh Zeitungen und Zeitschriften. Er sagt:

“Die Bücher haben eine eigene Seele. Bevor ich nach einem Buch suche, habe ich bereits daran gedacht. Zum Beispiel hat eine Buchsammlung drei Bände. Es fehlt mir aber der 2. Band. Ich bemühe mich dann, ihn zu finden. Es ist manchmal Zufall, dass mir jemand ein Buch verkauft, das genau das ist, was ich brauche. Jetzt kann ich so zusagen mit dem Buch essen und schlafen.”

Phan Trac Canh war Mitarbeiter der Bibliothek einer Hochschule. Er hatte deshalb viel Zeit, sich mit Büchern zu beschäftigen und die Chance, alte Bücher zu sammeln, die von anderen weg geworfen wurden, oder Kontakte mit Menschen aufzunehmen, die sich mit dem Handel von Abfallmaterialien beschäftigen. Diese Menschen bringen Canh normalerweise alte Bücher. Früher waren diese nicht teuer. Wichtig war aber, dass sie wertvoll waren.  Die Buchsammlungen wie “Nam Phong tap chi” oder “Dong Duong tap chi” hat Canh billig gekauft. Seine Leidenschaft wird von seiner Frau, Dao Thi Mao, unterstützt. Mao erzählt:

“Wir haben viele Kinder. Ich musste deshalb einen Nebenjob finden, um meine Familie ernähren. Mein Mann konzentriert sich nur auf die Bücher. Er kann mir deshalb nicht viel helfen. Sein Gehalt gibt er für den Einkauf von Büchern aus. Ich kümmere mich selbst um die Familie.”

Durch seine Sammlung möchte Canh etwas für Studenten und Forscher tun. Er möchte sie mit Adressen versorgen, wo sie nützliche Daten finden können. Es ist ihm schließlich gelungen, ein Datensystem mit internationalem Standard zu entwickeln. Viele ausländische Forscher haben Canh besucht, um Informationen über die Hauptstadt Hanoi und über Vietnam zu sammeln. Ein Leser hat in einem Brief an Canh ihn als den treuen Mensch der Vergangenheit, der Gegenwart und der Zukunft bezeichnet. Ein Gefangener schickte Canh ein Brief und bat um Bücher, die ihm dabei helfen, ein guter Mensch zu werden. Canh und seine Frau haben ihm “Einfaches Leben” oder “Willensstärke im Leben” geschickt, mit dem Wunsch, dass er die Bedeutung des Lebens finden kann.

Le Si Tu ist ein Stammkunde. Tu erzählt, dass er durch die Bücher von Canh die Liebe zu Literatur pflege und ein Literatur-Lehrer werde:

“In unserer Schulzeit waren Bücher sehr selten. Wir mussten normalerweise die Bibliothek besuchen, wenn wir ein Buch lesen wollten. Es gab damals in Hanoi nur eine Buchhandlung namens Hanoi-Sai Gon auf der Trang-Thi-Straße. Um Bücher zu kaufen, mussten wir aber Geld haben. Bei Canh konnten wir kostenlos lesen oder Bücher ausleihen. Er wusste, dass wir arme Studenten waren.”

Der japanische Professor Takao ist auch ein Stammkunde der  Buchhandlung. Er ist nun ein enger Freund von Canh. Der Professor sagte einmal, Canh könne nicht in Rente gehen. Die Leser bräuchten ihn. Das ist auch der Grund, warum Canh sich bislang Tag und Nacht mit Büchern beschäftigt. Er glaubt daran, dass Bücher immer noch nützlich für das Leben sind.

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