(VOVworld) – Für normale Menschen ist der Umgang mit einem Computer schon schwierig. Für Menschen mit einer Sehbehinderung ist es noch schwieriger. Khuc Hai Van ist sehbehindert. Er kann aber mit vielen Computerprogrammen umgehen.
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Hochzeitbild von Khuc Hai Van und Nguyet Anh. (Foto: tienphong.vn) |
Khuc Hai Van ist seit seiner Geburt blind. Er nimmt die Umgebung mit der Nase und seinen Ohren wahr. Er hadere aber nicht mit seinem Schicksal, berichtet Van.
„Ich war noch nie unzufrieden mit mir. Man muss sein Leben lieben. Nur so hat man Antriebskraft. Wenn man sich benachteilig fühlt, verliert man das Selbstvertrauen und den Mut.“
Khuc Hai Van ist bemüht, wie ein normaler Mensch zu leben. Er ging wie viele andere zur Schule und träumte von einem Studium. Als Van fleißig für die Aufnahmeprüfung lernte, war seine Schreibmaschine plötzlich kaputt. Ein Freund riet ihm, mit dem Computer zu schreiben. Van konnte die anschließende Aufnahmeprüfung nicht bestehen, hatte daher mehr Zeit, mit dem Computer zu arbeiten. Pham Son Ha ist ein Computerfachmann. Ha hat Van die ersten Kenntnisse der Informationstechnologie beigebracht. Ha sagt über seinen Kameraden.
„Ich habe Van 2002 kennengelernt. Damals war Van Mitglied des Vereins der Sehbehinderten im Stadtbezirk Dong Da in Hanoi. Van bat mich, ihm beim Umgang mit dem Computer zu helfen. Van lernte schnell. Wir gründeten einen Computerklub für Sehbehinderte.“
2005 eröffneten Ha und Van das Computerzentrum „Lichtblick“ für Sehbehinderte. Viele Sehbehinderte haben seitdem im Zentrum die Arbeit am Computer kennengelernt, sagt Ha.
„Van ist ein kreativer und dynamischer Mensch. Er ist redebegabt und hat gute pädagogische Kenntnisse. Van ist ein sehr bekannter Sehbehinderter im IT-Bereich in Vietnam.“
Van ist einer der Autoren, die das Lernprogramm „Informationstechnologie für Sehbehinderte“ für Audionutzung geschrieben haben. Gemeinsam mit seinen Freunden hat er dieses Lernprogramm in digitale Technik umgesetzt. Das ist eine große Erleichterung für Sehbehinderte beim Lernen und beim Umgang mit dem Computer. Für seine Verdienste wurde Van 2006 von der Echip-Zeitschrift als „Ritter der Informationstechnologie“ ausgezeichnet. Diese Ehrung sei eine Anerkennung seiner Verdienste, sagt Van.
„Die Auszeichnung als „Ritter der Informationstechnologie ist nicht entscheidend in meiner Karriere, wie viele Andere sagen. Entscheidend war meine Entscheidung, mich mehr für soziale Tätigkeiten in Vietnam zu engagieren. Ich will viel Nützliches für das Leben einsetzen, nicht aber wegen der Auszeichnung.“
Aber entscheidend in Vans Leben ist vielleicht seine Lebensgefährtin Nguyet Anh. Die beiden haben sich bei einem freiwilligen Einsatz in einem Projekt in Vietnam kennengelernt. Beide teilen sich seitdem die Freuden und Herausforderungen im Leben. Nguyet Anh arbeitet derzeit bei der vietnamesisch-russischen Bank, sagt sie.
„Ich bekomme im Leben viel Unterstützung von Van. Ich teile mit ihm Stress bei der Arbeit sowie die Freuden des Lebens. Er gibt mir mehr Zuversicht.“
Er selbst kann nicht sehen. Aber Van hat vielen anderen Sehbehinderten Lichtblicke gegeben. Die Liebe zu Nguyet Anh und zu seinen Mitmenschen würde ihm weiterhelfen, würdig mit dem Titel „Ritter der vietnamesischen Sehbehinderten“ zu leben.