(VOVworld) – Der myanmarische Parlamentspräsident Thura U Shwe Mann hat am Freitag seinen Vietnam-Besuch begonnen. Sein diesmaliger Besuch ist ein Meilenstein für die Kooperation zwischen beiden Parlamenten. Er wird zur Verstärkung der Beziehungen beider Länder beitragen.
|
Der myanmarische Parlamentspräsident Thura U Shwe Mann. (Foto: AFP/VNA) |
Vietnam und Myanmar haben ihre diplomatischen Beziehung im Mai 1975 aufgenommen. Nächstes Jahr werden beide Länder den 40. Jahrestag der Aufnahme diplomatischer Beziehungen feiern. In den vergangenen Jahren haben sich beide Staaten darum bemüht, ihre traditionell freundschaftlichen Beziehungen und ihre Zusammenarbeit in vielen Bereichen zu verstärken. Zahlreiche gegenseitige hochrangige Besuche wurden unternommen, wie beispielsweise der Myanmar-Besuch des vietnamesischen Premierministers Nguyen Tan Dung im April 2010 und der Vietnam-Besuch des myanmarischen Präsidenten Thein Sein im März 2012. Außerdem wurden viele politische Konsultationen zwischen den zwei Außenministerien veranstaltet.
Günstige Bedingungen zur Verstärkung bilateraler Zusammenarbeit
Dass das neue myanmarische Parlament nach 20 Jahren wieder gewählt wurde und die myanmarische Regierung unter der Leitung des Präsidenten Thein Sein Innen- und Außenpolitik zur Förderung des Demokratie- und Integrationsprozesses umsetzt, sind günstige Bedingungen für Vietnam und Myanmar, ihre Zusammenarbeit zu verstärken.
Während seines Myanmar-Besuchs im Juli 2013 unterzeichneten der vietnamesische Parlamentspräsident, Nguyen Sinh Hung, und sein damaliger myanmarischer Kollege Khin Aung Myint die erste Vereinbarung zwischen beiden Parlamenten. Demnach einigten sich beide Seiten darauf, Erfahrungen über Gesetzgebung sowie Aufsicht über parlamentarische Aktivitäten und über die Umsetzung der Vereinbarungen zwischen Regierungen beider Länder. Zwei freundschaftliche Abgeordnetengruppen Vietnam-Myanmar und Myanmar-Vietnam sind eine Brücke für diese guten Beziehungen.
Anstrengungen zur Erhöhung des bilateralen Handelsvolumens
Die Zusammenarbeit in Wirtschaft, Handel und Investitionen zwischen Vietnam und Myanmar entspricht nicht dem Potenzial beider Länder. Deswegen legten die Führungen beider Länder eine Steigerung des bilateralen Handelsvolumens auf eine Milliarde US-Dollar im Jahr 2015 und auf 2,5 Milliarden US-Dollar im Jahr 2020 fest. Vietnam und Myanmar haben zahlreiche Maßnahmen zur Verstärkung ihrer Zusammenarbeit in den Bereichen Land- und Forstwirtschaft, Zucht von Meeresfrüchten, Verkehr, Energie, Gesundheitspflege und Kultur umgesetzt. Ein Beispiel dafür ist die Zusammenarbeit zwischen der südvietnamesischen Provinz Ba Ria-Vung Tau und dem myanmarischen Bundesstaat Tauiathayi beim Fischfang und der Zucht und der Verarbeitung von Meeresfrüchten. Die südvietnamesische Provinz An Giang arbeitet mit dem myanmarischen Bundesstaat Ayeyarwaddy beim Nassreis-Anbau sowie der Zucht und Verarbeitung von Meeresfrüchten zusammen. Außerdem unterzeichneten Ho Chi Minh Stadt und die myanmarische Stadt Rangun ein Memorandum of Unterstanding über die Aufnahme freundschaftlicher Beziehungen. Darüber hinaus veranstalteten beide Seiten jährliche Handelsmessen, um für ihre Produkte zu werben und Investoren anzuwerben. Dazu der vietnamesische Vize-Außenminister Pham Quang Vinh:
“In den vergangenen Jahren haben beide Länder ein kooperatives Rahmenabkommen in den Bereichen Handel, Politik, Außenangelegenheiten, Sicherheit und Verteidigung geschaffen. Wir bemühen uns derzeit darum, diesen Rahmen zu entwickeln.”
Aktive Zusammenarbeit innerhalb der ASEAN und auf regionalen und internationalen Foren
Als Mitglieder der südostasiatischen Staatengruppe ASEAN kooperieren Vietnam und Myanmar miteinander auf regionalen Foren sowie bei der Zusammenarbeit der Greater Mekong Subregion (GMS) und bei der Zusammenarbeit zwischen Kambodscha, Laos, Myanmar und Vietnam. Gemeinsam mit anderen ASEAN-Mitgliedsstaaten unterstützt Vietnam Myanmar bei der Erfüllung seiner Rolle beim ASEAN-Vorsitz in diesem Jahr. Dazu Vize-Premierminister, Außenminister, Pham Binh Minh:
“Wir kooperieren eng mit Myanmar, damit es seine Rolle beim ASEAN-Vorsitz in diesem Jahr erfüllen kann. Demnach soll der Zusammenhalt innerhalb der ASEAN, sowie die zentrale Rolle der ASEAN auf regionalen Foren verstärkt werden. Damit kann die ASEAN ihre Gemeinschaft im Jahr 2015 aufbauen.”
Zudem unterstützt Myanmar den gemeinsamen Standpunkt der ASEAN über die Lösung für Streitigkeiten im Ostmeer. Demnach sollen Streitigkeiten im Ostmeer durch friedliche Maßnahmen und gemäß internationaler Gesetze und der UN-Seerechtskonvention aus dem Jahr 1982 gelöst werden. Dabei ist es am wichtigsten, die Solidarität innerhalb der ASEAN zu gewährleisten.
Im nächsten Jahr wird Vietnam Gastgeberland der interparlamentarischen Union (IPU) sein. Deswegen können die Beziehungen zwischen beiden Parlamenten neue Entwicklungsschritte erreichen.