USA ziehen Truppen aus Afghanistan ab: Hoffnung auf eine friedliche Zukunft

Anh Huyen
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(VOVWORLD) - US-Präsident Joe Biden hat am 14. April offiziell den Plan angekündigt, vor dem 11. September 2021 US-Truppen aus Afghanistan abzuziehen. Auch das Nordatlantische Militärbündnis (NATO) und US-Verbündeten erklärten anschließend, ihre Mission zur Unterstützung der internationalen Sicherheit in diesem südasiatischen Land bald zu beenden. Ob diese Entscheidung Afghanistan echten Frieden bringen soll, ist weitgehend zweifelhaft. 
USA ziehen Truppen aus Afghanistan ab: Hoffnung auf eine friedliche Zukunft - ảnh 1US-Soldaten im afghanischen Uruzgan. (Foto: Reuters)
 

Der Plan von US-Präsident Joe Biden, Truppen aus Afghanistan abzuziehen, wird den längsten Krieg der USA beenden, bei dem etwa 2400 Soldaten gestorben sind und sich die finanziellen Verluste schätzungsweise auf bis zu 2000 Milliarden US-Dollar beliefen. 

NATO-Generalsekretär, Jens Stoltenberg, bestätigte ebenfalls am 14. April den Abzug von fast 7000 Soldaten aus Afghanistan, der ab dem 1. Mai gestartet und innerhalb der kommenden Monaten beendet werden soll. 

Wende des Krieges in Afghanistan

Die Entscheidung, Truppen aus Afghanistan abzuziehen, ist nicht allzu überraschend, nachdem viele US-Präsidenten erklärten, den anhaltenden Krieg, der bereits 20 Jahre dauert, bald zu beenden. In der jüngsten Erklärung sagte der afghanische Präsident, Ashraf Ghani, Afghanistan respektiere die US-Entscheidung und werde mit Partnern zusammenarbeiten, um einen reibungslosen Übergang zu gewährleisten. Er verpflichtete sich zugleich, dass Afghanistans Verteidigungs- und Sicherheitskräfte in der Lage seien, ihre Landsleute und ihr Vaterland zu schützen. 

NATO-Generalsekretär, Jens Stoltenberg, bekräftigte inzwischen, der Abzug der NATO-Truppen sei nicht das Ende der Beziehungen zu Afghanistan, sondern stelle den Beginn eines neuen Kapitels in den Beziehungen dar. Die NATO und ihre Partner würden weiterhin den Afghanen zur Seite stehen, um eine nachhaltige Zukunft aufzubauen. 

Viele Länder begrüßten die Entscheidung der USA und sehen dies als eine Wende des Krieges in Afghanistan an. Doch stieß in den USA dieser Plan auf unterschiedliche Reaktionen. Viele argumentieren, dass die USA bei der Überwachung und Verhinderung von Bedrohungen für dieses Land verlieren werden. Viele andere sind inzwischen besorgt über die Zukunft Afghanistans, da die Regierung von Präsident Ashraf Ghani bislang nicht in der Lage sein soll, das Land zu verwalten. Daneben haben Friedensverhandlungen zwischen der Regierung, den Taliban und anderen bewaffneten Gruppen keine positive Ergebnisse gezeigt. Eine Friedensvereinbarung in naher Zukunft ist deshalb schwer zu erreichen. Und der Krieg gegen die extremistischen bewaffneten Gruppen in diesem Land zieht sich weiter hin. 

Friedensverhandlungen zeigen keine positive Ergebnisse

Der Friedensprozess in Afghanistan ist bereits in eine Sackgasse geraten, nachdem die Friedensgespräche zwischen der afghanischen Regierung und den Taliban in der katarischen Hauptstadt Doha eingestellt wurden. Die USA plädieren dafür, diese Verhandlungen zu fördern, bevor die letzten 2500 Soldaten der US-Armee Afghanistan verlassen müssen. Washington möchte, dass die afghanische Regierung und die Taliban einige Vereinbarungen zur Aufteilung der Macht erreichen. Die Frist für den 1. Mai rückt näher, aber es scheint kein Anzeichen dafür zu geben, dass die Taliban die Gewalt in Afghanistan beenden wollen. Diese islamische Bewegung erklärte am 13. April, dass sie nicht an der internationalen Friedenskonferenz über die Zukunft Afghanistans in diesem Monat in der Türkei teilnehmen werde, bis alle ausländischen Streitkräfte abreisen. 

Laut dem jüngsten Bericht der Vereinten Nationen sind derzeit in Afghanistan etwa 500 Al-Kaida-Kämpfer tätig. Und die Taliban haben  immer noch enge Kontakte mit dieser Organisation. Internationale Beobachter befürchten auch, dass wenn der Konflikt zwischen der afghanischen Regierung und den Taliban nicht gelöst wird, dies eine günstige Gelegenheit für extremistische Gruppen wie Al-Kaida oder ISIS sein werde, ihre Aktivitäten wieder aufzunehmen. Die Gefahr, dass Afghanistan nach dem Abzug der US- und NATO-Truppen in neue Turbulenzen gerät, ist durchaus möglich. Die Hoffnung auf eine friedliche Zukunft für die Afghanen ist immer noch fragil.