(VOVworld) - Von Mittwoch bis Freitag dieser Woche findet die vierte Konferenz der Vereinten Nationen über Umwelt und Entwicklung im brasilianischen Rio de Janeiro statt. Mehr als einhundert Regierungs- und Staatschefs und tausende Teilnehmer nichtstaatlicher Organisationen wollen daran teilnehmen. Die Hauptthemen in diesem Jahr sind die Förderung einer ökologischen Wirtschaftsweise als Grundlage für nachhaltige Entwicklung und Armutsbekämpfung sowie die Schaffung der dafür notwendigen institutionellen Rahmenbedingungen.
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Das Logo für die Konferenz in Rio de Janeiro. (Foto: Internet) |
Mit dem Titel "Die Zukunft, die wir wollen" ist die Rio+20 Konferenz in Rio de Janeiro eines der wichtigsten Ereignisse dieses Jahrhunderts. Die Staats- und Regierungschefs der Länder werden über die Ziele einer nachhaltigen Entwicklung nach 2015 diskutieren. Laut UN-Generalsekretär Ban Ki Moon könnten die Regierungen mit intelligenten Maßnahmen Wachstum und Arbeit schaffen, die Armut bekämpfen, den sozialen Fortschritt beschleunigen und gleichzeitig die natürlichen und begrenzten Ressourcen der Erde schonen. Die Weltbevölkerung beträgt heute bereits sieben Milliarden und könnte bis 2050 auf mehr als neun Milliarden anwachsen. Rund eine Milliarde Menschen leben in Armut und mehr als die Hälfte aller Menschen leben derzeit in Städten. Der Bedarf an Nahrung, Wasser und Energie steigt. Das bedeutet auch, dass mehr Menschen angemessene Tätigkeiten suchen. Weltweit sind zur Zeit 1,3 Milliarden Menschen arbeitslos. Schätzungen besagen, dass im nächsten Jahrzehnt eine halbe Milliarde mehr Menschen auf den Arbeitsmarkt drängen wird. Die Welt stehe laut Experten vor großen Herausforderungen.
Eine sogenannte “grüne Wirtschaft” solle der Welt helfen, die Armut zu bekämpfen, den Klimawandel anzupassen und den Treibhauseffekt zu verringern. Die Länder müssen ihre Wälder stärker schützen. Sie sollen auch die festgesetzten Ziele, wie die Gewährleistung der Lebensmittelsicherheit und die Steigerung des Bruttoinlandsprodukts konsequenter verfolgen. Dabei soll außerdem die Umwelt geschützt werden.
Die genannten Ziele seien den Experten zufolge nicht einfach zu erreichen. Es gab vor der Konferenz in Rio de Janeiro mehrere Foren, auf denen eine Einigung der Länder über die angestrebten Ziele erreicht werden sollte. Doch die Differenzen sind groß, da die Ziele die Interessen mehrerer Länder, vor allem die der Entwicklungsländer, beeinträchtigen. Wenn sie mit den Zielen der Konferenz einverstanden wären, müssten viele ihre Politik sowie ihren Staatshaushalt ändern. Wenn das nationale Interesse nicht gewährleistet wird, müssten die Entwicklungsländer ihre Politik ändern. Das sind die wahren Gründe, warum viele Länder mit der Abschlusserklärung der Konferenz nicht einverstanden sind. Außerdem müssen sich viele Länder und internationale Organisationen verpflichten, Energie nachhaltig zu nutzen oder das Recht der Bürger auf Trinkwasser zu garantieren.
Vor 20 Jahren hatten die Staats- und Regierungschefs der Welt in Rio de Janeiro beispielsweise den Klimawandel und die Wirtschaftskonjunktur für die Welt vorausgesagt. Heute wollen sie die Wege für eine nachhaltige Entwicklung festlegen. Der stellvertretende UN-Generalsekretär Sha Zukang sagte, es gäbe keine Wahl zur nachhaltigen Entwicklung. Sie sei der einzige Ausweg für die Menschheit, um ein besseres Leben zu erreichen. Und die Länder sollten sich während der Rio+20 Konferenz dafür entscheiden.