(VOVworld) – Angesichts der Ermordung der zwei japanischen Geiseln muss die Behörde in Tokio vor einer schwierigen Auswahl stehen. Soll sie sich von dem Kampf gegen den selbsternannten Islamischen Staat zurückziehen, um die Sicherheit für die Bürger zu gewährleisten, oder soll sie weitere Aktionen einführen, um keine Toleranz im Kampf gegen Terrorismus zu zeigen? Dies ist eine große politische Herausforderung für die Regierung des japanischen Ministerpräsidenten Shinzo Abe. Es ist aber sicher, dass es in Zukunft keine beachtliche Änderungen in der japanischen Sicherheitspolitik geben wird. Außerdem wird Japan seine Verpflichtungen im Kampf gegen Terrorismus nicht aufgeben.
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Der japanische Ministerpräsident Shinzo Abe. (Foto: Kyodo/VNA) |
Japan, das als eine sichere Nation seit dem 2. Weltkrieg betrachtet wird, musste vor kurzem einen Schock erleben, als seine zwei Bürger von den Milizen des selbsternannten Islamischen Staates in Syrien getötet wurden. Nach dem Vorfall sorgt man sich um die Sicherheit der Japaner im In- und Ausland sowie die Unterstützung des Publikums für die Außenpolitik. Es handelt sich um die Verabschiedung der Verfassung, die den japanischen Selbstverteidigungsstreitkräfte (SDF) erlaubt, eine aktivere Rolle im Ausland spielen zu können.
Beharrung auf dem Kampf gegen Terrorismus
Es war kein erstes Mal, dass Japan mit einer Krise konfrontieren musste. 1992 hat das japanische Parlament ein Gesetz verabschiedet, das dem Land erlaubt, Soldaten und andere Kräfte zur Teilnahme an der UN-Friedenstruppe zu schicken. Ein Jahr später wurde ein japanischer Polizist in Kambodscha getötet. 2004 wurde eine japanische Geisel im Irak ermordet, nachdem Japan hunderte Soldaten in dieses Land entsendet hatte, um dem Irak beim Wiederaufbau des Landes zu helfen. Dies hat einen Druck auf die japanische Regierung gesetzt, ihre Soldaten aus dem Irak abzuziehen. Jedoch wurde diese Mission bis 2006 fortgeführt.
Ein Jahrzehnt später hat Ministerpräsident Shinzo Abe bei seinem weiteren Amtsantritt im Jahr 2012 sich darum bemüht, die Rolle Japans auf der internationalen Bühne zu verstärken. In den vergangenen zwei Jahren hat Abe mehr Auslandsreisen als seine Vorgänger durchgeführt, bei denen er dutzende Amtskolleginnen und -kollegen in Lateinamerika, Afrika, Europa und Südostasien getroffen hat. Seine jüngste Reise war im Nahen Osten, wo er die humanitäre Hilfe von 200 Millionen US-Dollar für die Länder zugesagt hat, die gegen den IS kämpfen. Einige Politiker der Opposition waren der Meinung, dass dieses Hilfspaket für den Kampf gegen den Terrorismus der Grund für die Ermordung der zwei Japaner ist und Japan in eine Geisel-Krise gestoßen hat.
Ungeachtet der Vorwürfe will Ministerpräsident Shinzo Abe auf den Kampf gegen den Terrorismus beharren. Auf einer Sitzung mit der Nationalsicherheitskommission betonte Abe, dass Japan sich vor dem Terrorismus nicht zurückhalten werde. Das Land werde die Politik erlassen, die der Außenpolitik sowie dem nationalen Interesse entsprechen soll.
Neue Sicherheitsstrategien Japans
Derzeit bearbeitet die Regierung von Shinzo Abe einen Gesetzesentwurf zum verstärkten Einsatz der japanischen Truppen im Ausland. Wenn dieser Entwurf im ersten Quartal dieses Jahres verabschiedet wird, wird dieser Entwurf der Armee dieses Landes erlauben, ihre Verbündeten im Ausland zu unterstützen und dies als Selbstverteidigung betrachten. Die Demokratische Partei des Ministerpräsidenten Shinzo Abe macht die Mehrheit der Sitze im Parlament aus. Das bedeutet, dass Abe seine Ziele realisieren kann.
Angesichts zahlreicher Sicherheitsherausforderungen und der Änderungen der Mächte der Region muss Japan eine flexible Sicherheitspolitik verfolgen. Wegen der Geisel-Krise muss Japan eine aktivere Sicherheitsstrategie haben und seinen Einfluss außerhalb der ostasiatischen Region erweitern. Um dies zu verwirklichen, muss die Regierung in Japan die Krise durch die Nationalsicherheitskommission besser kontrollieren. Dabei erhält die Regierung mehrere Unterstützungen der Bürger im Kampf gegen den Terrorismus.
Die Geisel-Krise gilt als eine Motivation für die Entschlossenheit des Ministerpräsidenten Shinzo Abe bei der Umsetzung der Strategie „aktiver zum Frieden“, die Japan in ein Land mit globalem Einfluss verwandeln soll.