(VOVworld) – Nachdem die Weltatomenergiebehörde IAEA die Erfüllung aller Verpflichtungen des Atomabkommens durch den Iran bestätigt, heben die EU und die USA ihre Wirtschaftssanktionen gegen das Land auf. Der Iran integriert sich derzeit stark in die Welt ein, um versprechende kooperative Chancen wahrzunehmen.
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Das historische Atomabkommen wird dem Iran zahlreiche Chancen zur Entwicklung bringen. (Foto: fineartamerica/ dantri.com.vn) |
Die Interessen für den Iran, die das historische Atomabkommen mit sich bringt, sind klar. Die Aufhebung der Sanktionen erlaubt es dem Iran, nicht nur Rohöl zu exportieren, sondern auch auf eingefrorene iranische Vermögenswerte im Wert von bis zu 100 Milliarden US-Dollar wieder zurückzugreifen. Diese Summe ist für das jahrelang isolierte Land von großer Bedeutung. Teheran könne moderne Technologien aktualisieren, die seinem Wirtschaftspotenzial entsprechen. Bereiche, wie beispielsweise Banken, Geldüberweisung, Versicherung, Transport, Handel und Technologiekauf und -verkauf werden sich stark entwickeln.
Positive Integrationsschritte
Der derzeitige Zeitpunkt ist optimal für den Iran, die Zusammenarbeit mit anderen Ländern zu fördern. Teheran setzt sich zum Ziel, ein jährliches Wirtschaftswachstum von acht Prozent vorzuweisen. Jährlich könne das Land ausländische Direktinvestitionen im Wert von 30 bis 50 Milliarden US-Dollar anlocken. In seiner Rede letzte Woche bekräftigte der iranische Präsident Hassan Rohani die Entschlossenheit, die Chancen, die das historische Atomabkommen mit sich bringt, wahrzunehmen, Wirtschaftsfragen zu klären und den Weg in eine fortschrittliche und entwicklungsreiche Zukunft zu ebnen.
Als erster Schritt exportierte der Iran am 14. Februar wieder vier Millionen Barrel Rohöl nach Europa, nämlich nach Frankreich, Russland und Spanien. Allein der französische Energieriese Total kaufte zwei Millionen Barrel. Der Iran setzt sich zum Ziel, bis Ende März täglich 300.000 Barrel Öl nach Europa zu exportieren. In den kommenden Monaten wird das Land Partnern in Asien täglich 200.000 Barrel verkaufen.
Im Tourismusbereich hat der Iran vor kurzem den ambitionierten Plan bekannt gegeben, den Umsatz der Tourismusbranche auf 25 bis 30 Milliarden US-Dollar zu erhöhen. Um diesen Plan umzusetzen, gewährt der Iran ausländischen Touristen am Flughafen ein Touristenvisum, das ihnen einen Aufenthalt von 30 Tagen ermöglicht. Früher erhielten Touristen ein Visum von lediglich 14 Tagen und durften ihr Visum nicht verlängern. Außerdem können sich Staatsbürger folgender Länder zwischen 15 und 90 Tagen ohne Visum im Iran aufhalten: Türkei, Libanon, Aserbaidschan, Georgien, Bolivien, Ägypten und Syrien. Darüber hinaus plant Teheran, im kommenden Jahrzehnt 400 bis 500 neue Flugzeuge mit einem Wert von 20 Milliarden US-Dollar zu erwerben.
Erweiterung der Handelsbeziehungen
Mit der Aufhebung der Sanktionen bringt der Iran die Hoffnung zum Ausdruck, jährlich 50 Milliarden US-Dollar an ausländische Direktinvestitionen anzulocken. Analytikern zufolge verfügt der Iran neben Öl über andere Wirtschaftspotentiale. Aufgrund des langsamen Wachstums der chinesischen Wirtschaft und anderer Schwellenwirtschaften interessieren sich Unternehmen aus Europa und den USA sehr für das Geschäftspotenzial des Irans. 60 Prozent der 80 Millionen iranischen Einwohner sind in einem Alter unter 30 und haben gute berufliche Qualifikation.
Ausländische Unternehmen, wie beispielsweise aus Deutschland, der Schweiz, Großbritannien, Spanien und Frankreich sind bereit, Geschäftschancen in der islamischen Republik zu untersuchen. Schon kurze Zeit nach der Aufhebung der Sanktionen gegen Iran haben diplomatische Besuche zwischen dem Iran und anderen Ländern stattgefunden. Als erstes fand der Iran-Besuch des chinesischen Staatspräsidenten Xi Jinping statt. Danach besuchte der iranische Präsident Hassan Rohani Europa. Während dieser Reise wurden zahlreiche Vereinbarungen im Wirtschaftsbereich unterzeichnet.
Nach der jahrelangen Isolation aufgrund der Wirtschaftssanktionen integriert sich der Iran wieder in die Weltgemeinschaft. Seine Potenziale locken Partner an, die früher politische Gegner dieses Landes waren.