US-Präsident, Joe Biden (M.), Japans Premierminister, Fumio Kishida (r.) und Südkoreas Präsident, Yoon Suk Yeol bei einem Treffen am Rande des NATO-Gipfels im spanischen Madrid am 29. Juni 2022. (Foto: AFP/VNA)
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Seit dem Treffen am Rande des asiatisch-pazifischen Wirtschaftsforums im Jahr 1994 haben die USA, Japan und Südkorea bisher zwölf Mal Dreiergipfel abgehalten. Diese Treffen fanden allerdings am Rande multilateraler diplomatischer Veranstaltungen statt. Der diesmalige Gipfel in Camp David ist das erste eigenständige Gipfeltreffen.
Der richtige Zeitpunkt
Am Gipfeltreffen nahmen US-Präsident Joe Biden, sein südkoreanischer Amtskollege Yoon Suk-yeol und der japanische Premierminister, Fumio Kishida, teil. Es ist das erste Mal seit seinem Amtsantritt im Jahr 2021, dass Präsident Biden ausländische Staats- und Regierungschefs in Camp David, dem Landsitz des US-Präsidenten im Bundesstaat Maryland, willkommen heißt. Der Gipfel wurde auf Vorschlag Bidens organisiert, nachdem sich die drei Staats- und Regierungschefs im Mai dieses Jahres am Rande des Gipfeltreffens der Gruppe weltweit führender Industrieländer (G7) in Japan getroffen haben. Damals einigten sich die drei Spitzenpolitiker darauf, die trilateralen Beziehungen auf ein neues Niveau zu bringen, die strategische Zusammenarbeit angesichts der sogenannten Atom- und Raketenbedrohung Nordkoreas zu stärken und eine freie, offene und regelbasierte Weltordnung zu fördern.
Laut Analytikern findet der Gipfel zum richtigen Zeitpunkt statt, das Südkorea und Japan Anfang dieses Jahres ihre bilaterale Zusammenarbeit normalisiert und damit territoriale und historische Meinungsverschiedenheiten beseitigt haben. Die Staats- und Regierungschefs der drei Länder haben darüber hinaus in vielen Fragen in Nordostasien ähnliche Ansichten. Sie sind sich bewusst, dass eine enge und zuverlässige Allianz die günstigste Voraussetzung sein wird, um strategische Pläne in der kommenden Zeit erfolgreich umzusetzen.
Grundstein für eine umfassende Zusammenarbeit legen
Die Staats- und Regierungschefs werden beim Treffen, US-Außenminister Antony Blinken zufolge, die Möglichkeit diskutieren, die praktische Zusammenarbeit bei einer Vielzahl gemeinsamer Prioritäten zu verstärken – etwa in den Bereichen der Sicherheitspolitik, der Wirtschaft, der globalen Gesundheit oder bei der Entwicklung neuer Technologien. Diskutiert werde außerdem der Rahmenmechanismus für die Sicherheitskooperation zwischen den drei Ländern, um diesen weiterhin zu institutionalisieren. Dieser Mechanismus spiele eine Schlüsselrolle bei der Aufrechterhaltung von Sicherheit und Stabilität innerhalb und außerhalb Asien, hieß es.
Der Kommunikationsdirektor des nationalen Sicherheitsrats im Weißen Haus, John Kirby. (Foto: Reuters)
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Der Kommunikationsdirektor des nationalen Sicherheitsrats im Weißen Haus, John Kirby, sagte unterdessen, dass der Gipfel die trilateralen Beziehungen auf ein neues Niveau heben werde.
In einem Gespräch mit der Presse am vergangenen Wochenende betonte Kim Tae-hyo, der stellvertretende südkoreanische Direktor für nationale Sicherheit, dass die trilaterale Konsultation zwischen Südkorea, den USA und Japan eine eigene, eindeutige Identität haben werde.
Im Vorfeld seiner Reise in die USA bekräftigte der japanische Premierminister, Fumio Kishida, dass die bilateralen Beziehungen zwischen Japan und Südkorea sowie zwischen Japan und den USA, die sich derzeit in der besten Phase befinden, eine Grundlage zur Stärkung der strategischen Beziehungen zwischen den drei Ländern bilden würden.
In Camp David fanden große Ereignisse statt, darunter historische Verhandlungen während des Zweiten Weltkriegs zwischen den USA und Großbritannien sowie Friedensverhandlungen zwischen Israel und seinen arabischen Nachbarn. Und die Öffentlichkeit in den USA, Japan und Südkorea glaubt, dass Camp David ein neues Kapitel für die trilateralen Beziehungen aufschlägt und die Zusammenarbeit zwischen den drei Ländern auf ein neues Niveau bringen werde.