(VOVworld) – Die sechste Verhandlungsrunde für das Freihandelsabkommen zwischen Vietnam und der Europäischen Union hat Ende vergangener Woche in Brüssel begonnen. Zwölf Gruppen diskutierten verschiedene Bereiche. Beide Seiten haben diesmal bestimmt, dass sie die gesamten Verhandlungen im September 2014 beenden können. Dies wird als ein positiver Fortschritt in den zukünftigen Beziehungen zwischen Vietnam und der EU angesehen.

Textilien sind Exportschlager Vietnams. (Foto: toquoc.vn)

Laut dem Leiter der Verhandlungsdelegation Vietnam-EU haben beide Seiten trotz einiger Probleme gemeinsame Auffassung in dieser Verhandlungsrunde gefunden. Es gibt noch zahlreiche Schritte bei der Vorbereitung, aber Vietnam und die EU können das Freihandelsabkommen wahrscheinlich in diesem Jahr unterzeichnen.

Freihandelsregion voller Ambitionen

Im August 2012 haben Vietnam und die EU die erste Verhandlungsrunde für das Freihandelsabkommen gestartet. Innerhalb von zwei Jahren wurden sechs Verhandlungsrunden durchgeführt, in denen beide Seiten direkt über schwierige Fragen diskutierten, um Interessen beider Seiten auszugleichen. Dazu der Leiter der EU-Delegation in Vietnam, Botschafter Franz Jensen:

„Wichtig ist, dass beide Seiten Ambitionen bestimmen können und gemeinsam diese Ambitionen über eine künftige Freihandelszone teilen. Während Verhandlungen berücksichtigt die EU Vietnam als ein Entwicklungsland.“

Vietnam ist der dritte Partner in Südostasien, mit dem die EU ein Freihandelsabkommen verhandelt. Die EU ist der erste große Partner, mit dem Vietnam ein Freihandelsabkommen verhandelt. Ein Freihandelsabkommen kann beiden Seiten gute Bedingungen bringen. Für Vietnam kann das Abkommen Handelsbarrieren abbauen und günstige Bedingungen für Export und Wirtschaftswachstum schaffen. Derzeit dürfen nur 42 Prozent vietnamesischer Unternehmen Waren in die EU mit einem Steuersatz von Null Prozent exportieren. Diese Zahl kann auf 90 Prozent steigen, falls das Freihandelsabkommen umgesetzt wird. Parallel zu Verhandlungen für ein Freihandelsabkommen mit Vietnam wird die EU aktiver dabei sein, die Marktwirtschaft Vietnams anzuerkennen. Für die EU werde das Freihandelsabkommen ein offeneres Umfeld schaffen, so Botschafter Jensen weiter:

„Verhandlungen für das Freihandelsabkommen bringen Interesse nicht nur für Vietnam, sondern auch für Europa. Beide Seiten sind gute Partner für einander, deshalb müssen beide Seiten sich auf eine ambitionierte Freihandelszone einigen, die Interesse für beide Seiten bringt. Das Freihandelsabkommen ist nicht nur für dieses Jahr, sondern für lange Zeit und für die nachhaltige Entwicklung wichtig.“

Große Perspektive für bilaterale Kooperation

2013 ist die Wirtschaft der EU noch nicht vollständig wiederbelebt, aber das Handelsvolumen beider Seiten erreichte mehr als 30 Milliarden US-Dollar. Vietnam exportiert zumeist Lederschuhe, Textilien, Kaffee und Meeresfrüchte in die EU. Das Land importiert elektrische Geräte, Flugzeuge, Autos, Medikamente und Stahl aus der EU. Dazu der vietnamesische Botschafter in Belgien Pham Sanh Chau:

„Der Handel zwischen Vietnam und der EU wuchs um 24 Prozent pro Jahr in den vergangenen zwei Jahren. Zusätzlich erhält Vietnam weiterhin Entwicklungshilfe. Derzeit reduzieren viele EU-Länder ihre Entwicklungshilfe, aber die EU als eine Union erhöht ihre Entwicklungshilfe für Vietnam weiterhin. Das Freihandelsabkommen hilft Vietnam dabei, Waren in die EU zu bringen.“

Seit 2013 haben die EU-Länder schrittweise ihre Wirtschaftskrise überwunden und ihre Wirtschaft wächst bereits. 2014 erhofft man ein starkes Wachstum in dieser Region. Ein Freihandelsabkommen wird den Handel und Investitionen zwischen Vietnam und der EU in den kommenden Jahren entwickeln.