(VOVworld) – Im Jahr 2012 hat die Sicherheit der Meere große Aufmerksamkeit bei der Weltgemeinde genossen. Stark betroffen ist die asiatisch-pazifische Region. Die Streitigkeiten wegen den Hoheitsgewässern haben die Beziehungen zwischen den Ländern in der Region spannend gemacht. Die Meinungsverschiedenheiten waren ein heißes Thema auf internationalen Foren im Jahr 2012.
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Die umstrittene Inselgruppe zwischen Japan und China. (Foto: dapa) |
Im August 2012 hat sich die Lage im Ostchinesischen Meer zugespitzt, als Japan und China eine Inselgruppe beanspruchten, die auf japanisch Senkaku und auf chinesisch Diaoyu heißt. Zunächst hatte Japan einige Aktivisten aus Hongkong festgenommen, die diese Insel besuchten. Einige Tage später haben 150 Menschen der rechten Partei aus Japan die japanische Fahne auf dieser Insel gehisst und ihre Nationalhymne gesungen. Anschließend hat sich Tokio entschieden, drei Inseln dieser umstritten Inselgruppe zu verstaatlichen. Seitdem streiten sich beide Länder um diese Inselgruppe. Trotz Warnungen der japanischen Küstenwache sind oft chinesische Boote im Meeresgebiet der umstrittenen Inselgruppe unterwegs. Tokio warf Peking vor, ein chinesisches Flugzeug habe den japanischen Luftraum über der Inselgruppe verletzt. Als Reaktion entsandte Tokio Kampfjets vom Typ F-15 zu den Inseln. All diese Handlungen haben die bilateralen diplomatischen Beziehungen zwischen beiden Ländern belastet. Beide Seiten verzichtete auf zahlreiche Treffen ihrer hochrangigen Politiker sowie auf eine Feier zum 40. Jahrestag für die Normalisierung der Beziehungen.
Die Beziehungen zwischen Japan und Südkorea haben sich ebenfalls verschlechtert. Der südkoreanische Präsident Lee Myung-bak besuchte die Insel Dokdo, die auch Japan beansprucht und Takeshima nennt. Der Besuch des Präsidenten Lee löste große Proteste in Japan aus. Trotzdem organisierte drei Tage später eine Gruppe von südkoreanischen Aktivisten einen Schwimmwettbewerb zu dieser Insel. Südkorea kündigte sogar ein Manöver der Marine, Luftstreitkräfte und Meerespolizei auf dieser Insel an. Für dieses Manöver seien außerdem Kriegsschiffe und Kriegsflugzeuge eingesetzt worden. Beide Länder wollten außerdem den Inselstreit vor den Internationalen Gerichtshof bringen. Die Weltgemeinschaft fürchtet einen Militärkonflikt zwischen beiden Mächten in Nordostasien.
Die Lage im Ostmeer ist ebenfalls unruhig mit Territorialstreitigkeiten einiger südostasiatischer Länder. Gründe dafür sind Handelsmöglichkeiten und Energievorkommen in diesem Meeresgebiet. Zahlreiche Seminare und Foren über die Sicherheit im Ostmeer fanden im Jahr 2012 statt. Dieses Thema war außerdem in der Agenda einiger internationaler Foren wie dem UN-Sicherheitsrat, dem Asien-Europa-Gipfeltreffen und dem Ostasien-Gipfel. Weltweit wurde sogar schon ein möglicher Krieg in der Region befürchtet. Einen großen militärischen Konflikt hat es bisher noch nicht gegeben. Aber das Wettrüsten zwischen den Ländern ist deutlich zu erkennen. Das Budget für die Verteidigung der betroffenen Länder hat stark zugenommen. Manöver mit echten Geschossen, Kriegsschiffen und U-Booten finden öfter im Ostmeer statt, das international als südchinesisches Meer bekannt ist.
Die Sicherheit auf dem Meer war ein heißes Thema in der asiatisch-pazifischen Region im vergangenen Jahr. Es ist aber nicht schwer zu erklären, warum zahlreiche Länder in der Region gleichzeitig zu einem heiklen Zeitpunkt das Gewässer beanspruchen. Angesichts von immer weniger Naturressourcen hoffen zahlreiche Länder auf das Meer, um ihre Energienachfrage zu decken. Trotz dieser Streitigkeiten spielt die Kooperation in der Wirtschaft immer noch eine bedeutsame Rolle in der asiatisch-pazifischen Region. Die Hoheitsstreitigkeiten sind nur einen vorläufiger Rückschritt in den diplomatischen Beziehungen der Länder.