US-Präsident Donald Trump hält eine Rede nach dem iranischen Raketenangriff im am 8. Januar in Washington. (Foto: AP) |
Sowohl die USA, als auch der Iran wollen keinen Krieg führen. Das meinten zahlreiche Analysen von Militärexperten in den vergangenen Tagen, nachdem der General der iranischen Revolutionsgarde Qassem Soleimani durch einen US-Luftangriff getötet wurde. Gleich danach hat die iranische Armee die Raketen auf zwei Stützpunkte im Irak geschossen. Glücklicherweise haben Washington und Teheran in der angespanntesten Zeit ihre Zurückhaltung zum Ausdruck gebracht.
Iran hat ihre Vergeltung beendet und will keine weitere Eskalation.
Gleich nachdem der Iran den Raketenangriff auf Militärstützpunkte im Irak durchgeführt hatte, wo US-Soldaten stationiert sind, hat das Land berichtet, dass es das Ziel zur Vergeltung gegen die USA erreicht hat. Damit wollte der Iran ankündigen, dass es keine weiteren militärischen Anschläge geben werde. Jedoch droht der Iran immer noch mit Vergeltung, wenn die USA eskalieren würden. Auf der Twitter-Seite schrieb der iranische Außenminister Mohammad Javad Zarif, Iran habe angemessene Maßnahmen zur Selbstverteidigung ergriffen und den Stützpunkt angegriffen, die der UN-Charta entspreche. Das Land wolle keine Eskalation und keinen weiteren Krieg verfolgen, aber sich selbst vor allen Invasionen verteidigen, hieß es. Der oberste iranische Führer Ali Khamenei bezeichnet den Angriff auf die US-Stützpunkte als Ohrfeige für die US-Regierung und forderte den Abzug der US-Truppe aus dem Nahen Osten auf. Er hat ebenfalls vor keiner militärischen Aktion gewarnt und den General Soleimani als mutig und scharfsinnig in den politischen sowie militärischen Fragen gelobt.
Der Iran hat außerdem durch drei andere Länder den Kontakt mit den USA aufgenommen, um seine Botschaft zu senden, dass das Land die Vergeltung schon durchgeführt hat und auf die Reaktion aus Washington wartet.
Die USA reagieren vorsichtig
Gleich am 8. Januar hat US-Präsident Donald Trump eine Rede über den iranischen Raketenangriff auf die US-Stützpunkte im Irak gehalten. Er betonte, es gebe keine Tote beim Angriff. Diese Rede gilt als eine Deeskalation und als Beweis, dass die USA keinen Gegenschlag auf den Iran führen wollen. Der US-Senator Rand Paul hat getwittert, dass US-Präsident Donald Trump keinen endlosen Krieg führen möchte. Und er wollte deswegen keinen Gegenschlag, sondern neue Sanktionen gegen den Iran ankündigen. Außerdem hat das US-Repräsentantenhaus, in dem die Demokraten die Mehrheit haben, am 9. Januar eine Resolution für eine Begrenzung der Kriegsbefugnisse von Präsident Donald Trump gebilligt. Die Initiative wurde am Donnerstag mit 224 zu 194 Stimmen angenommen. Die "War Powers Resolution" soll eine weitere Eskalation und ein eigenmächtiges militärisches Vorgehen von US-Präsident Donald Trump gegen den Iran verhindern. Die Resolution ist für den Präsidenten nicht bindend und muss von ihm auch nicht unterschrieben werden.
Sorge und Zweifel
Durch die Zurückhaltung von beiden Seiten kann man glauben, dass eine gewaltige Auseinandersetzung zwischen beiden Ländern nicht auslösen werde. Aber man zweifelt immer noch an mögliche Verschärfung der Spannung im Nahen Osten. Die Sorge stammt aus der Ansage des US-Generalstabchefs Mark Milley. Er sagte, die iranischen Raketen beim Angriff am 8. Januar wollten US-Soldaten töten. Es sei höchstwahrscheinlich, dass die schiitischen Truppen mit der Unterstützung des Iran weitere Anschläge auf US-Stützpunkte im Irak und in Syrien führen würden, sagte er. Die Ansage von Milley bezieht sich auf die Möglichkeit, dass die USA trotz des versöhnlichen Tons des US-Präsidenten Donald Trump dem Iran nicht vollständig vergeben wolle.