 Die Ansprache des Kanzlerkandidaten von SPD Olaf Scholz in Berlin. (Foto: AFP/VNA) |
Nach dem Sieg der SPD am 26. September hat SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz angekündigt, die neue Koalitionsregierung vor Weihnachten zu bilden. Am Sitz der SPD in Berlin sagte Olaf Scholz „wir sollten noch vor Weihnachten ein Ergebnis erzielen“. Das ist das erste Mal nach mehreren Jahren, dass die SPD wieder zur stärksten Partei in Deutschland gewachsen ist. Laut dem Wahlergebnis hat die SPD 25,7 Prozent der Stimmen bekommen.
Herausforderungen im Inland
Anders als die Amtszeit von Angela Merkel steht Deutschland heute vor großen Anforderungen zu Reformen. Nach Ansichten von Analytikern ist die Verantwortung der regierenden Partei groß, da sie ein Land mit ethnischer Vielzahl leiten und die Sorge der Bürger über die Finanzen und erfolgreiche Kontrolle der Covid-19-Pandemie vermindern muss. Laut dem Präsident des ifo Instituts, Clemens Fuest, ist Deutschland in Sachen digitale Wettbewerbsfähigkeit während der Corona-Pandemie weiter zurückgefallen. Laut einer Untersuchung des Berliner European Center for Digital Competitiveness (ECDC) verlor die Bundesrepublik im vergangenen Jahr weiter an Boden. Deutschland ist außerdem langsam bei Investitionen in Verkehrsinfrastruktur. Das Verbot für große LKWs im Jahr 2016 auf der Rheinbrücke in Nordrhein-Westfalen hat Enttäuschung beim Volk ausgelöst. Der Ausbau dieser Brücke, eine der großen Adern für das Verkehrssystem in Europa, wurde noch nicht geplant. Besonders sollte die neue Bundesregierung das Wirtschaftswachstum im Jahr 2021 aufrechterhalten. Das Bruttoinlandsprodukt Deutschland ist im Jahr 2020 um fünf Prozent zurückgefallen. Wichtiger ist es, die wirtschaftliche Erholung Deutschland könnte anderen Ländern in der EU Impulse geben.
Die Rolle des Landes auf der internationalen Bühne
Nach Meinung des SPD-Mitglieds Ralf Stegner hoffen die deutschen Wähler auf einen neuen Bundeskanzler, der die von Angela Merkel hinterlassenden Lücken ausfüllen kann. Um die größte Wirtschaft in Europa in den vergangenen 16 Jahren zu leiten, hat Bundeskanzlerin Angela Merkel ein großes Ansehen geschaffen und nicht nur Deutschland sondern auch die EU durch zahlreiche große Krisen geführt. Deutschland ist derzeit die viertgrößte Wirtschaft in der Welt und ein Vorbild für das soziale Sicherheitsnetzwerk. Das Land hat die Flüchtlinge begrüßt und will eine karbonarme Wirtschaft betreiben. Unter der Leitung der Bundeskanzlerin Angela Merkel konnte Deutschland die Covid-19-Pandemie besser als andere europäische Länder kontrollieren. Sie war auch die Vertreterin der EU in der Welt und mächtige Vermittlerin der EU in zahlreichen schwierigen Verhandlungen.
Gleich nach dem Sieg der SPD hat der Kanzlerkandidat Olaf Scholz angekündigt, eine stärkere und effizientere EU aufzubauen. Scholz betonte zudem, Berlin lege großen Wert auf die transpazifischen Beziehungen. Eine gute Beziehung zu den USA könnte dem Interesse aller Seiten, auch Deutschlands dienen, sagte er.
Zahlreiche europäische Länder begrüßen das Wahlergebnis Deutschlands. Frankreich bezeichnete dieses Ergebnis als einen Sieg für die Stabilität. Spanien prognostiziert, dass die Beziehungen zu Deutschland immer stärker sein würden. Der Präsident des Europäischen Parlaments David Sassoli war der Meinung, dass Europa einen starken und zuverlässigen Partner in Berlin braucht, um der gemeinsamen Arbeit, der sozialen und grünen Erholung zu dienen. Außerdem hat die stellvertretende Sprecherin des US-Außenministeriums Jalina Porter bekannt gemacht, dass Washington auf enge Beziehungen zu Deutschland in mehreren von beiden Seiten interessierten Fragen hofft.
Die Bundestagwahl ist mit dem knappen Sieg der SPD abgeschlossen. Ob Deutschland die inländischen Herausforderungen überwinden und seine Position in der Welt festigen kann, hängt von der neuen Bundesregierung und dem neuen Bundeskanzler ab.