Der Traum vom dauerhaften Frieden in Kolumbien

Hong Van
Chia sẻ
(VOVworld) – Mehr als die Hälfte der Kolumbianer haben gegen die Friedensvereinbarung zwischen der kolumbianischen Regierung und den Revolutionären Streitkräften Kolumbiens (FARC) gestimmt. Das ist ein Ergebnis, welches die Menschen, welche für einen dauerhaften Frieden in Kolumbien sind, überrascht. Es gibt jedoch Zeichen von vielen Seiten, die sich für den Frieden in Kolumbien aussprechen.

(VOVworld) – Mehr als die Hälfte der Kolumbianer haben gegen die Friedensvereinbarung zwischen der kolumbianischen Regierung und den Revolutionären Streitkräften Kolumbiens (FARC) gestimmt. Das ist ein Ergebnis, welches die Menschen, welche für einen dauerhaften Frieden in Kolumbien sind, überrascht. Es gibt jedoch Zeichen von vielen Seiten, die sich für den Frieden in Kolumbien aussprechen.

 

Der Traum vom dauerhaften Frieden in Kolumbien - ảnh 1
Der kolumbianischer Präsidenten Juan Manuel Santos(v.l) beim Treffen mit FARC-Vertreter.

Am vergangenen Sonntag stimmten die Kolumbianer bei einem Volksreferendum über die Friedenvereinbarung zwischen der Regierung und FARC ab. Nach Ansicht des kolumbianischen Präsidenten Juan Manuel Santos sei das Referendum ein rechtliches Mittel für den dauerhaften Frieden in Kolumbien.

Die kolumbianische Regierung und FARC hatten Ende vergangenen August, nach vier Jahren Verhandlungen, eine Friedenvereinbarung erreicht. Wenn diese Vereinbarung umgesetzt würde, würden die fast 8.000 FARC-Kämpfer ihre Waffen niederlegen. FARC wäre, wie eine Partei, an einer Koalitionsregierung beteiligt. Der Leiter der kolumbianischen Regierung bei der Verhandlung, Humberto de la Calle sagte, die Vereinbarung sei nicht die Beste gewesen. Sie sei aber der beste Weg für die Zukunft Kolumbiens.

Unerwartete Ergebnisse

Bei Umfragen vor dem Referendum stimmten rund 55 bis 66 Prozent der Kolumbianer für die Vereinbarung. Präsident Santos war von einem positiven Ausgang des Referendums so überzeugt, dass er sagte, die Regierung bräuchte keinen Plan B. In dem Fall, dass die Kolumbianer gegen die Vereinbarung stimmen, werde sie außer Kraft gesetzt. Die regierende Partei in Kolumbien war von der Vereinbarung fest überzeugt und hoffte auf einen Investitionsboom in vielen Bereichen des Landes, wie in der Erschließung von Gold und Erdöl sowie in der Landwirtschaft. Kolumbien ist eine der viertgrößten Wirtschaften in Lateinamerika.

Das Ergebnis des Referendums überraschte viele. Knapp mehr als die Hälfte der Kolumbianer stimmten gegen die Vereinbarung. Zu den Gegnern der Vereinbarung zählen unter anderem die ehemaligen Präsidenten des Landes wie Andres Pastrana und Alvaro Uribe. Für sie sei die Vereinbarung eine Begnadigung für die FARC-Kämpfer und ein Hindernis beim Kampf gegen den Drogenhandel. FARC würde wie eine Volkspartei behandelt werden und sie könne an den Präsidenten- und Parlamentswahlen in zwei Jahren teilnehmen. Ihnen werden entsprechend der Vereinbarung zehn Sitze im Parlament bis 2026 zugesagt. Für die Gegner der Vereinbarung sei dies inakzeptabel. Der bewaffnete Konflikt in Kolumbien ist 1964 ausgebrochen. Seitdem wurden rund 260.000 Menschen getötet, 45.000 Menschen werden vermisst und etwa sieben Millionen Menschen mussten ihre Häuser verlassen. Der ehemalige Vizepräsident Francisco Santos ist gegen die Vereinbarung. Er sagte, er hoffe nun auf eine bessere Vereinbarung.

Fortsetzung der Bemühungen

Präsident Juan Manuel Santos sagte, trotz der Niederlage beim Referendum, er werde sich weiter bemühen, den seit 52 Jahren bestehenden Konflikt zu beenden. Er hoffe bis zu seiner letzten Amtszeit auf Frieden. Er forderte die Unterhändler der Regierung, Humberto de la Calle und Sergio Jaramillo, auf ein Treffen mit FARC-Vertretern in Kuba zu ersuchen. FARC erklärte auch, dass sie die Verhandlungen mit der Regierung weiterführen wolle und kündigte an, die Feuerpause weiterhin einzuhalten.

Das positive Verhalten der kolumbianischen Regierung und FARC wurde von der Weltgemeinschaft begrüßt. UN-Generalsekretär Ban Ki-moon erklärte, er unterstütze den Friedensprozess in Kolumbien und werde sich für den Frieden in Kolumbien einsetzen. Der UN-Beauftragte Jean Arnault wurde nach Kuba geschickt, um die Verhandlungen fortzusetzen. Ecuador, Argentinien und Venezuela begrüßten den Friedensdialog für Kolumbien.

Der Frieden für Kolumbien rückt mit dem Ergebnis des Referendums in Kolumbien weiter in die Ferne. Der kolumbianische Innenminister Juan Fernando Cristo sagte, die Parteien bräuchten vielleicht zehn weitere Jahre der Verhandlungen. Doch auf einen Lichtblick für einen langfristigen Frieden in Kolumbien lasse sich immer hoffen.