Blick auf die Unterzeichnung des Pariser Abkommens am 27.1.1973. (Archivbild: Qdnd.vn) |
Die Verhandlungen für das Pariser Abkommen dauerten fast fünf Jahre, von 1968 bis 1973. Es gab 201 offene Sitzungen, 45 einzelne Gipfeltreffen, etwa 500 Pressekonferenzen und etwa 1000 Interviews. Der Sieg gehört endlich zu einer jungen Diplomatie, die die Stimme der Gerechtigkeit vertrat und von einem fortschrittlichen Volk in der ganzen Welt unterstützt wurde.
Der Sieg des Intellekts der vietnamesischen Diplomatie
Laut historischen Dokumenten hatte die vietnamesische Delegation bei allen offenen sowie einzelnen Treffen den Krieg in Indochina erwähnt. Sie konzentrierte auf zwei Fragen: sie forderte die US-Armee und Allianz im Asienpazifik auf, sich vollständig aus Südvietnam zurückzuziehen. Außerdem mussten sie die wesentlichen Rechte sowie das Selbstbestimmungsrecht der Einwohner in Südvietnam beachten.
Außenminister Bui Thanh Son bekräftigte, im ganzen Verhandlungsprozess wurde das Prinzip der Abhängigkeit und Selbstständigkeit immer hervorgehoben. Der damalige Berater Le Duc Tho und die vietnamesische Verhandlungsdelegation hatten sehr flexibel bei Verhandlungen reagiert und die Siege auf den Schlachtfeldern zu Siegen am Verhandlungstisch umgewandelt. Dazu Außenminister Bui Thanh Son:
„Le Duc Tho hatte die Lektion von Flexibilität in fünf Jahren der Verhandlungen erfolgreich angewendet, die Präsident Ho Chi Minh den vietnamesischen Diplomaten gesagt hatte. Le Duc Tho beherrsche die Politik und Richtlinien der Partei. Mit dieser Denkweise und den Erfahrungen hatten Le Duc Tho und die vietnamesische Verhandlungsdelegation am Verhandlungstisch gesiegt. Dieser Sieg war dem Intellekt der vietnamesischen Diplomatie zu verdanken.“
Wertvolle Geschichtslektionen
50 Jahre nachdem das Pariser Abkommen unterzeichnet wurde, bekräftigten Forschungsarbeiten sowie Analysen der Experten im In- und Ausland weiterhin, dass das Pariser Abkommen 1973 ein wichtiger Sieg und ein Meilenstein in der Geschichte der vietnamesischen Diplomatie war. Der Sieg hinterließ der vietnamesischen Diplomatie zahlreiche Lektionen. Darin waren die Lektionen über die Beherrschung der Situation und über eine gute Ausnutzung der Chancen. Nguyen Thi Binh war die Außerministerin der provisorischen Revolutionsregierung der Republik Südvietnam in Zeitraum 1969-1975 und die Leiterin der Verhandlungsdelegation ihrer Regierung bei Verhandlungen für das Pariser Abkommen.
„Zuerst mussten wir die Lage genau bewerten. Wir mussten wissen, wie wir uns verhalten hatten und wie unsere Feinde. Zweitens mussten wir die Chance nutzen. Drittens mussten wir eine gute Strategie haben, dabei mussten wir genau bestimmen, was wichtig und was Nebensache war. Ich denke, wir hatten viele gute Initiativen in der Diplomatie.“
Der ehemalige Vizepremierminister und ihre Vizeaußenminister Vu Khoan ist der Meinung:
„Das war wahrscheinlich die längste Verhandlung zum Stopp des Krieges in der Geschichte. Diese hatte der vietnamesischen Diplomatie zahlreiche Lektionen hinterlassen. "Zuerst die Kombination, zweitens die Entschlossenheit, drittens die Geduld und viertens die Flexibilität.“
Während der Verhandlungen in Paris ereigneten sich tausende Kundgebungen weltweit gegen den Krieg und zur Unterstützung für Vietnam, darunter eben in den USA. Die Antikrieg-Bewegung und die Unterstützung für Vietnam waren eine große Ermutigung für Vietnam auf dem Schlachtfeld und auch am Verhandlungstisch in Paris. Sie trugen zum Sieg des Pariser Abkommens und später zum endgültigen Sieg im Frühjahr 1975 zur Befreiung des Südens und zur Vereinigung des Landes bei.
Die Unterstützung der Weltgemeinschaft ist eine Lektion für die vietnamesische Diplomatie. Diese Lektion ist von großer Bedeutung, besonders bei der heutigen Integration.