Japans Premierminister Shinzo Abe, Chinas Premierminister Li Keqiang und Südkoreas Präsident Moon Jae-in bei dem Dreiergipfel in Tokio. (Foto: EPA/VNA) |
Derzeit ändert sich die Sicherheitslage in Nordostasien positiv. Der Prozess zur Denukleanisierung auf der koreanischen Halbinsel wird in eine Wendephase eintreten. Die globale Wirtschaft begegnet den protektionistischen Tendenzen. Deswegen war der Dreiergipfel zwischen China, Japan und Südkorea eine Chance für drei regional führende Wirtschaften, die Zusammenarbeit im Handel zu intensivieren und das strategische Vertrauen wiederaufzunehmen.
Nach Schätzungen der Weltbank sind China, Japan und Südkorea die drei umfangreichsten Wirtschaften nicht nur in Asien, sondern auch in der Welt. Die drei Wirtschaften betragen 22 Prozent des globalen Bruttoinlansprodukts und 70 Prozent des asiatischen Bruttoinlandsprodukts.
Drei Länder unter Druck des Handelsprotektionismus gesetzt
Der Handel war ein wichtiges Thema auf dem Dreiergipfel. Denn die drei Länder müssen einem gemeinsamen Problem begegnen. Es handelt sich um die Tendenz des Handelsprotektionsnismus aus den USA.
China, Japan und Südkorea gehören zur Liste der Länder mit einem Handelsdefizit gegenüber den USA. Die USA setzen Japan und Südkorea unter Druck, nochmal über bilaterale Handelsabkommen zu verhandeln. China und Japan gehören zu jenen Wirtschaften, für die die USA Strafzölle auf Aluminium und Stahl verhängen. Zuvor hatten die USA im März Importzölle im Wert von 50 Milliarden US-Dollar auf chinesische Güter erhoben. Als Reaktion erhebt China zusätzliche Zölle von 25 Prozent auf 128 US-Importgüter.
Wegen des Drucks aus den USA sind China, Japan und Südkorea aktiv bei der Förderung des multilaralen Handels. Sie betrachten dies als Grundlage für die Entwicklung und den Wohlstand in der Region.
Vorschlag der Iniative zur Förderung der Wirtschaftszusammenarbeit
Spitzenpolitiker der drei Länder nutzten den Dreiergipfel aus, um die Wirtschaftszusammenarbeit voranzutreiben. Demnach werden Verhandlungen über ein dreiseitiges Freihandelsabkommen vorangetrieben. Die regionale umfassende Wirtschaftspartnerschaft (RCEP) soll baldmöglichst erreicht werden. Außerdem streben die drei Länder den Aufbau der Ostasien-Wirtschaftsgemeinschaft an.
Die Entschlossenheit zur Verbesserung der Handelszusammenarbeit zwischen den drei Ländern wurde ebenfalls auf einem Unternehmensforum im Rahmen des Dreiergipfels gezeigt. Dabei betonten die Spitzenpolitiker, dass die drei Länder gemeinsam gegen den Handelsprotektionismus protestieren und das Tempo der Verhandlungen über regionale Handelsabkommen vorantreiben sollten. Potenzielle Bereiche bei der Zusammenarbeit wurden auf dem Forum gezeigt, nämlich Energie, Umwelt und Krankenversicherung. Die drei Länder waren sich ebenfalls darüber einig, gemeinsame Aktionen durchzuführen. Damit wird sich die Zahl der Touristen zwischen den drei Ländern bis 2020 auf 30 Millionen erhöhen.
Die Beziehungen zwischen Japan, China und Südkorea werden schon seit langem als goldenes Wirtschaftsdreieck betrachtet. Wegen der Unruhen auf der koreanischen Halbinsel wurden diese Beziehungen auf Eis gelegt. Jetzt ist es ganz anders. Die Tendenz zur Verstärkung der Wirtschaftszusammenarbeit kommt wieder in Schwung. Dies trägt zur Stabilität und Entwicklung in Nordostasien bei.