100 Tage Russland-Ukraine-Konflikt: komplizierte und unberechenbare Situation

Ba Thi
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(VOVWORLD) - Seit Beginn der speziellen Militäroffensive Russlands zur „Entnazifizierung und Entmilitarisierung“ der Ukraine am 24. Februar ereignen sich weitere schwere Gefechte in zahlreichen Städten in der Ostukraine. Es ist besorgniserregend, dass diplomatische Bemühungen zur Suche nach einem Ausweg für den Konflikt parallel zur Verschärfung der Waffenlieferung der USA und der westlichen Länder an die Ukraine stattfinden. 
100 Tage Russland-Ukraine-Konflikt: komplizierte und unberechenbare Situation - ảnh 1US-Mehrfachraketenwerfersystem HIMARS. (Foto: Gagadget)

Relevanten Berichten zufolge verursachte der Krieg in den vergangenen mehr als drei Monaten einen schweren Sach- und Personenschaden sowohl für Russland, als auch für die Ukraine. Gleichzeitig hat er die Sozialstabilität und das Wirtschaftswachstumspotenzial für Europa und die ganze Welt schwer beeinträchtigt. Besonders hat der Konflikt das Leben von tausenden von Soldaten und Zivilisten in der Ukraine gekostet. Millionen von Menschen in der Ukraine mussten ins Ausland flüchten. Das Infrastruktursystem und die Wirtschaft der Ukraine wurden schwer beschädigt. Der Wiederaufbau der Ukraine wird hunderte Milliarden US-Dollar und dutzende von Jahren kosten. Der Russland-Ukraine-Konflikt ist zur schlimmsten Krise in Europa seit dem Ende des zweiten Weltkriegs geworden.

Komplizierte und unberechenbare Situation

Bis jetzt ereignen sich Gefechte meistens in der Ostukraine, in der einige wichtige Städte unter Kontrolle Russlands gebracht wurden. Außerdem starten Russlands Truppen Angriffe auf andere Städte und Kleinstädte. Das Machtgleichgewicht zwischen beiden Seiten ändert sich allerdings allmählich, da westliche Länder weitere moderne Waffen und Kampfausrüstungen an die Ukraine liefern.

Am 1. Juni sicherten die USA, Großbritannien und Deutschland der Ukraine weitere moderne und schwere Waffen. Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz hat der Ukraine die Lieferung eines Flugabwehrsystems IRIS-T und eines Ortungsradars zugesagt. Seit Beginn des Konflikts hat Deutschland die Ukraine mit mehr als 15 Millionen Schuss Munition, 100.000 Granaten und über 500 Panzerabwehrminen beliefert. Auch der britische Verteidigungsminister Ben Wallace kündigte an, London werde einen M270-Mehrfachraketenwerfer mit einer Reichweite von bis zu 80 km in die Ukraine schicken.

Am selben Tag sagte US-Präsident Joe Biden der Ukraine ein Sicherheitspaket im Wert von 700 Millionen US-Dollar zu. Es besteht unter anderem aus einem modernen M142-Mehrfachraketenwerfer mit einer Reichweite von bis zu 80 km, Geschossen, Radarsystemen und Panzerabwehrwaffen von Typ Javelin.

Dass der Westen die Lieferung schwerer Waffen an die Ukraine verschärft, wird den Analytikern zufolge zur Änderung des Gleichgewichts der Kräfte auf dem ukrainischen Schlachtfeld beitragen. Der Russland-Ukraine-Konflikt könnte komplizierter und unberechenbarer sein.

In einer Ankündigung am 1. Juni warnte Russlands Vize-Außenminister Sergej Rjabkow, dass die Waffenlieferung des Westens an die Ukraine den Konflikt nicht lösen könne. Dies könnte umgekehrt zu einer Gefahr von direkten Gefechten zwischen Russland und westlichen Ländern führen. 

Dialogbemühungen zum Ende des Krieges

Während Russland und die Ukraine noch keine gemeinsame Stimme gefunden haben, riefen Staats- und Regierungschefs in der Welt die Konfliktparteien auf, auf diplomatischen Bemühungen zu beharren, um den Krieg zu beenden.

Am 31. Mai schlug der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan neue Friedensverhandlungen zwischen Russland und der Ukraine in Istanbul unter Mitwirkung der Vereinten Nationen vor. Zuvor hatte der ehemalige US-Außenminister Henry Kissinger beim Weltwirtschaftsforum im schweizerischen Davos betont, der Westen solle Dialoge mit Russland führen, um die Krise zu lösen. Der Westen solle ebenfalls bewerten, wie wichtig die Rolle Russlands für Europa sei.

Seinerseits bekräftigten Russlands hochrangige Beamte, Russland sei bereit, Verhandlungen mit der Ukraine zur Lösung des Konfliktes zu führen. Der Vorsitzende des Verteidigungsausschusses der russischen Staatsduma Andrei Walerjewitsch Kartapolow erklärte am 1. Juni, die Militäroffensive Moskaus in der Ukraine könnte beendet werden, falls Kiew akzeptiere, an Verhandlungen teilzunehmen. Einen Tag zuvor hatte die Vorsitzende des russischen Föderationsrates Walentina Matwijenko betont, Russland sei bereit, an Verhandlungen teilzunehmen und Friedensverträge mit der Ukraine zu unterzeichnen.