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Die Teilnehmer beim Seminar in New York. |
(VOVworld) – Zahlreiche Akademiker aus den USA, Vietnam, China, Australien, Großbritannien, Singapur und den Philippinen haben sich auf einem Seminar über das Ostmeer in New York getroffen. Im Mittelpunkt standen die Streitigkeiten im Ostmeer, die Rolle der internationalen Gesetze und der südostasiatischen Staatengruppe ASEAN in dieser Frage sowie die Beziehungen zwischen den USA und China. Auf dem Seminar stellte die Vertreterin des vietnamesischen Außenministeriums Nguyen Thi Thanh Ha die Beweise für die unbestrittene Souveränität Vietnams auf Spratly- und Paracel-Inselgruppen vor. Sie betonte den Standpunkt Vietnams, alle Streitigkeiten im Ostmeer sollen nach dem internationalen Gesetz und der UN-Seerechtskonvention gelöst werden. Die friedlichen Verhandlungen spielten eine bedeutsame Rolle für die Streitigkeiten im Meer, sagte sie. Einige Akademiker sagten, ein Nationalismus habe sich in einigen Ländern, vor allem in China verstärkt und verkompliziere damit die Lage. Der ehemalige Assistent des US-Außenministers für Fragen in Ostasien und im Pazifik, Christopher Hill, sagte, China sollte sein Hauptinteresse bestimmen und einen Kompromiss für das eigene Interesse und das Interesse der südostasiatischen Länder finden. Die derzeitigen bilateralen Verhandlungen Chinas bei Lösung der Streitigkeiten im Ostmeer seien nicht passend:
“Das Hauptinteresse Chinas ist nicht unbedingt das Ostmeer, sondern eine friedliche Lösung mit den Nachbarländern. Die Streitigkeiten im Meer bringen China nichts. China ist derzeit ein mächtiges Land in der Welt. Die Verhältnisse mit seinen Nachbarländern spielen eine wichtige Rolle für China sowie für die Welt. China hat ausreichend Erfahrungen mit einer Geschichte von 4000 Jahren, um seine Verhältnisse mit den Nachbarländern zu klären. Die USA haben ihre Lektionen aus den Beziehungen zu kleinen Ländern in Lateinamerika gelernt und versuchen zu zeigen, dass wir ihre Interesse respektieren.”
Vertreter der singapurischen Nationaluniversität Robert Beckman sagte, China sollte seine Interesse gemäß der internationalen Gesetze fördern. Friedliche Verhandlung seien eine wichtige Maßnahme für die Streitigkeiten im Ostmeer, beriet der Direktor des singpurischen Zentrums für Asien, Professor Huang Jing:
“Es ist am wichtigsten, alle Probleme friedlich zu lösen. Auf Militär-Einsätze sollte verzichtet werden. Wir müssen deswegen zuerst die internationalen Gesetze sowie anerkannte Regeln verfolgen. Wir müssen außerdem die Lage stabilisieren, die Eskalation der Spannungen verhindern und einen passenden Rahmen bauen, damit alle betroffenen Seiten zusammen am Tisch sitzen können.”
Das Ostmeer ist international als südchinesisches Meer bekannt. In den vergangenen Jahren hat der Territorialstreit zwischen den Anrainerstaaten in der Region zugenommen.