(VOVworld) – Wie in anderen Bereichen gliedert sich die vietnamesische Kultur in die Weltkultur ein. Wie ändert sich die vietnamesische Kultur? Damit beschäftigen sich die vietnamesischen und auch ausländischen Vietnamistik-Forscher. Sie diskutierten darüber auf dem internationalen Seminar über Vietnamistik, das vor kurzem in Hanoi stattfand.
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Die Gong-Kultur der Volksgruppen im Hochland Tay Nguyen wurde von der UNESCO als immaterielles Weltkulturerbe anerkannt. (Foto: unescovietnam.vn) |
„Auch in der Geschichte der Vietnamesen war Kultur bedeutsam für die Entwicklung des Landes. Heute spielt die Kultur noch immer eine wichtige Rolle bei der Entwicklung. Wenn wir das Land durch Wissenschaft, Technologie und Marktwirtschaft ausbauen, müssen wir uns sehr um die Position der Kultur kümmern.“
Das war Professor Pham Duc Duong, der Leiter des Forschungsinstituts für asiatische Kultur.
54 Völker im ganzen Land haben zur Vielfältigkeit der vietnamesischen Kultur beigetragen. Jede Nationalität und jede Region hat eigene Kultureigenschaften. Genau dies interessiert Kulturforscher aus vielen Ländern. Dazu Lukas Parker, ein Dozent der internationalen Universität RMIT in Ho Chi Minh Stadt, der seit 2008 in Vietnam lebt:
„Ich habe das Thema Neujahrsfest Tet zur Forschung ausgewählt. Denn ich glaube, durch Forschung über Tet kann ich mich über verschiedene Aspekte der Kultur und des Lebens der Vietnamesen informieren.“
Seit etwa zehn Jahren werden zahlreiche vietnamesische Sehenswürdigkeiten, Gedenkstätten und Gesänge als Weltkulturerbe anerkannt, wie beispielsweise die Königshofmusik von Hue, die Gong-Kultur in Tay Nguyen und der Quan Ho-Gesang. Vietnamesische Kultur und vor allem das vietnamesische Kulturerbe hat sich positiv geändert, seitdem sie in der Welt bekannt ist, sagte Kulturforscher Le Hong Ly:
„Wenn die vietnamesischen Kulturwerte von der Welt anerkannt werden, sind sie mehr Menschen weltweit bekannt. Man informiert sich daher mehr über die vietnamesische Kultur. Die Volksgruppen können stolzer sein, wenn ihre Kulturwerte der Welt bekannt sind. Daher bewahren sie ihre Kulturwerte, damit diese sich entwickeln können.“
Natalia Kraevskaia aus dem Forschungsinstitut für asiatische Kultur in Moskau ist seit 1983 mit der vietnamesischen Kultur verbunden, vor allem mit den zeitgenössischen Künsten. Genau die zeitgenössischen Künste Vietnams interessieren sie, daher bleibt sie weiter in dem Land. Kraevskaia hat zeitgenössische Künste Vietnams in der Welt durch ihre Ausstellungen vorgestellt:
„Ich möchte betonen, dass Integration ein Muss ist. Aber Kulturintegration ist anders. Dabei muss man seine Kultureigenschaften bewahren und erhalten. Bei Wirtschaftsintegration können wir uns ganz integrieren, weil alle Länder ein gemeinsames Ziel dabei haben, das ist Wirtschaftsinteresse. Bei Kultur- und Kunstintegration müssen wir unsere eigenen Merkmale und die Kulturwerte jeder Volksgruppe erhalten, auch bei den zeitgenössischen Künsten.“
Seit einigen Jahren eingliedert sich die vietnamesische Kultur stark in die Weltkultur. Dies wird durch Kulturaustauschen und kulturelle Ereignisse gezeigt. Kulturintegration bringt aber nicht nur Interesse, sondern auch Herausforderungen mit sich. Die größte Herausforderung für vietnamesische Kultur ist, sich zu integrieren aber dennoch den eigenen Charakter zu erhalten.