Revolutionäre Kriegsfilme erleben ein Comeback

Huyen Trang
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(VOVWORLD) - In jüngster Zeit zeigen vietnamesische Filme zum Thema revolutionärer Krieg eine neue Perspektive. Sie sind faszinierend, sowohl künstlerisch als auch unterhaltsam, und ziehen damit ein breites Publikum an. 
Revolutionäre Kriegsfilme erleben ein Comeback - ảnh 1Eine Szene im Film "Der Tunnel: Die Sonne im Dunkel". (Foto: Produzent)

Der Film „Der Tunnel: Die Sonne im Dunkel“ von Regisseur Bui Thac Chuyen wurde nach seinem Kinostart sofort zum Kassenschlager und dominierte im April mit tausenden Vorführungen die Kinocharts. Der Film vermittelt dem Publikum, insbesondere der jungen Generation, lebendige Einblicke in das Leben und den Kampf der Vorfahren während des Krieges. Nach der Vorführung äußert sich Schauspielerin Thu Quynh bewegt: 

„Das ist ein Film, den man unbedingt sehen sollte. Obwohl ich innerlich auf den Film vorbereitet war, hat er mich nach über 120 Minuten tief beeindruckt. Ich habe die Beklemmung im Tunnel gespürt und den Mut der Kämpfer beinahe selbst erlebt, als wäre ich selbst dort gewesen. Genau das ist der Erfolg dieses Films. Er bringt den Zuschauern nicht nur authentische Bilder und Emotionen, sondern weckt auch den Patriotismus in uns.“

Revolutionäre Kriegsfilme erleben ein Comeback - ảnh 2Regisseur Bui Thac Chuyen. (Foto: VOV)

„Der Tunnel: Die Sonne im Dunkel“ rekonstruiert das Leben und den Kampf einer Gruppe von Guerillakämpferinnen und -kämpfer, die nach der feindlichen Großoffensive von 1967 in Cu Chi ausharrten. Der Erfolg des Films beruht auf seiner sorgfältigen inhaltlichen Ausarbeitung, sowie der gelungenen Kombination von Kulisse, Ton und Licht und erzeugt so dokumentarisch anmutende Bilder. In 128 Minuten zeichnet Regisseur Bui Thac Chuyen ein intensives, von Krieg durchdrungenes Bild von Cu Chi, und zugleich das alltägliche Leben der Soldaten unter der Erde. Der Regisseur berichtet:

„Ich hatte die Gelegenheit, ehemalige Kämpferinnen und Kämpfer aus den Tunneln von Cu Chi zu interviewen. Ihre Geschichten haben mich gefesselt. Daraus entstand das Bild eines ganz besonderen Krieges, wie ich ihn noch nie gehört hatte. Ein Krieg, in dem einfache Bauern den mächtigsten Feind jahrzehntelang bekämpften. Ein kleines Volk, das von niemandem besiegt werden konnte. Im Film sieht man ein scheinbar gewöhnliches Heer, das in Wahrheit außergewöhnlich ist. Ich habe zwei Jahre lang das Drehbuch geschrieben. Dennoch zeigt der Film nur einen Bruchteil dessen, was ich gehört habe.“

Zuvor wurde der Film „Pfirsich, Pho-Nudeln und Klavier“ von Regisseur Phi Tien Son im Jahr 2024 überraschend zu einem „Kino-Phänomen“. Obwohl es sich um einen staatlich beauftragten Film handelt, der nicht kommerziell vermarktet wurde und kein Werbebudget hatte, zog er ein großes Publikum an, insbesondere junge Menschen. Der Film nähert sich dem Thema revolutionärer Krieg aus einer ungewohnten Perspektive und stellt die heldenhafte, aber auch romantische Atmosphäre Hanois während der 60-tägigen Schlacht vom 19. Dezember 1946 bis zum 17. Februar 1947 dar. 

Revolutionäre Kriegsfilme erleben ein Comeback - ảnh 3Das Filmset von „Peach Blossom, Pho and Piano" stellt die Szene in Hanois Altstadt in den Jahren 1946–1947 nach. (Foto: Filmteam)

Der Erfolg von Filmen wie „Der Tunnel: Die Sonne im Dunkel“ oder „Pfirsich, Pho-Nudeln und Klavier“ markiert einen bedeutenden Wendepunkt für das Genre des historischen und revolutionären Films. Ihr Erfolg beweist, dass junge Menschen die Geschichte nicht vergessen und dieses Thema weiterhin eine starke Anziehungskraft besitzt. Dazu Regisseur Dao Thanh Hung:

„Es ist äußerst wichtig, dass das Genre des Kriegsfilms eine breite Wirkung entfalten kann und vom Publikum angenommen wird. Ich denke, das ist ein Wendepunkt, der uns zum Nachdenken bringt. Erstens treffen diese Filme den Geschmack des Publikums. Zweitens zieht die mediale Aufmerksamkeit Zuschauer ins Kino. Das wird auch anderen Regisseuren im Genre revolutionärer Kriegsfilm zeigen, dass damit tatsächlich Einnahmen erzielt werden können. Ich glaube, dass es noch weitere faszinierende Kriegsfilme geben wird.“

In der Geschichte des vietnamesischen Kinos sind viele revolutionäre Kriegsfilme wie „17. Breitengrad – Tage und Nächte“ und „Das Kind von Hanoi“ zu Klassikern geworden, die im Gedächtnis der Zuschauer über Jahrzehnte weiterleben. In jüngerer Zeit wurden Filme wie „Verbrenne es nicht“, „Der Duft des verbrannten Grases“ und „Der Heimkehrer“ sowohl vom Publikum als auch von Fachleuten für ihre künstlerische und unterhaltende Qualität sehr geschätzt.

Obwohl der Krieg fast ein halbes Jahrhundert vorbei ist, bleiben die Erinnerungen an die heldenhaften Zeiten des Volkes lebendig. Die Anziehungskraft der revolutionären Kriegsfilme wird erneut bestätigt. Der jüngste Erfolg dieser Filme eröffnet einen vielversprechenden Weg für das Genre, das mit zeitgenössischen Unterhaltungsfilmen konkurrieren kann.

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