(VOVworld) – Die Provinz Ha Nam befindet sich südwestlich des Deltas des Roten Flusses. Es ist eine Region, deren Kultur sich auf der Grundlage der Wasserreis-Zivilisation entwickelt hat. Dadurch entstanden in Ha Nam zahlreiche Kulturwerte. Darunter sind einige traditionelle Volkskünste, die bis heute noch erhalten sind, beispielsweise der Cheo-Gesang, der Chau Van-Gesang oder der Dam-Gesang. Diese Kunstarten haben dazu beigetragen, die vietnamesische Kulturidentität zu fetsigen.
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Eine Vorführung des Cheo-Gesangs in Ha Nam. |
In Ha Nam begegnen sich die drei Flüsse Day, Chau und Nhue und eine Kalkbergkette im Westen, die prächtige Landschaften bilden, wie die Fünfberg-Höhle, den Ngu Nhac-Sumpf, den Perlenberg sowie der Himmeltor-Abhang. Im Lauf der Tausende-Geschichte-Zeit haben die Vorgänger Ha Nam und somit zahlreiche wertvolle Kulturschätze hinterlassen. Darunter die Ngoc Lu-Bronzetrommeln, die die goldene Zeit der Entwicklung der Dong Son-Kultur vor 3000 Jahren prägte, oder das Bac Ly-Bronzebuch, das bereits im Jahr 1471 existierte. Die Provinz Ha Nam ist außerdem reich an einzigartigen architektonischen Einrichtungen, wie die Long Doi Son-Pagode, der Tran Thuong-Tempel oder die Van Xa-Gemeinde. Diese alten Einrichtungen haben dazu gedient, die Tiefe der Kultur in dieser Region widerzuspiegeln, erklärt Nguyen Thanh Trong, ein Einheimischer des Kreises Ly Nhan:
“In Ly Nhan gibt es heute noch Feigenbäume, Brunnen und Gemeindehöfe, die typische vietnamesische Dörfer kennzeichnen. Viele restaurierte Dorfgemeinden sind mittlerweile Treffpunkt für die Kulturtätigkeiten der Bewohner.”
Viele Gemeindehäuser und Tempel in Ha Nam sind mit Legenden verbunden, die die traditionellen Kulturwerte der heimischen Bewohner darstellen. Beispielsweise der Tempel für die Prinzessin Vu Nuong, der im 15. Jahrhundert im Kreis Ly Nhan gebaut wurde. Der Legende nach hatte die Prinzessin Vu Nuong einen Mann namens Truong Huyen geheiratet. Nach seiner Rückkehr vom Schlachtfeld hatte Truong Huyen an der Treue seiner Frau gezweifelt. Nachdem sein Sohn einen Schatten seines Vaters an die Wand warf, erkannte Truong Huyen, dass seine Frau unschuldig war. Sie hatte sich aber schon das Leben genommen. Sechs Jahrhunderte sind seither vergangen und doch ist der Tempel der Prinzessin Vu Nuong bis heute voll mit Besuchern, denn viele Menschen wollen die schöne treue Frau ehren.
In Ha Nam hat man viele alte Gesänge bewahrt, darunter der alte Cheo-Gesang. Dieser Gesang habe eine starke Lebenskraft im Leben, sagt Trinh Xuan Duyen aus der Gemeinde Thanh Luu in Ha Nam:
“Derzeit hat unsere Gemeinde zwölf Musikgruppen gegründet, die mit verschiedenen Gesängen beschäftigt sind. Es gibt eine Familie, von denen sieben in den Gruppen tätig sind. Diese Gruppen dienen der Entspannung der Bewohner. Wichtiger aber ist, dass sie zur Bewahrung der Kultur der Heimat beitragen sollen.”
Ha Nam ist außerdem die Heimat von vielen Handwerksdörfern. Derzeit gibt es 30 Dörfer, die sich stark entwickeln wie beispielsweise die Weberei, die Zucht von Seidenraupen oder die Tischlerei. Bekannt ist Ha Nam zudem für ihre traditionellen Feste. Hier finden jährlich etwa 100 Feste statt, unter anderem das Tempelfest Lanh Giang, das Ringkampffest Lieu Doi oder das Pagodenfest Doi.
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Die Seidenraupenzucht in Ha Nam. |
Im Laufe der Zeit ist die Geschichte über die Region und die Menschen in Ha Nam eng mit den Höhen und Tiefen der Geschichte des Landes verbunden. Das Vorhaben, die kulturellen Besonderheiten von Ha Nam künftig touristisch zu vermarkten, stößt bei den Dorfbewohnern auf Sympathie. Sie hoffen, die Schönheit ihrer Heimat den eigenen Landsleuten und auch den Touristen aus dem In-und Ausland vorstellen zu können.