 UNESCO hat am 10. April 2025 die Musiksammlung des Komponisten Hoang Van als Weltdokumentenerbe anerkannt. (Foto: Außenministerium) |
Die Musiksammlung des Komponisten Hoang Van enthält über 700 Musikstücke, geschrieben zwischen 1951 und 2010. Er war einer der ersten Dirigenten und künstlerischen Leiter des Orchesters des Radiosenders „Die Stimme Vietnams“. Seine Werke zeigen den Wandel des Landes und spiegeln das geistige Leben der vietnamesischen Bevölkerung wider. Sie verbinden europäische klassische Musik mit vietnamesischer Volksmusik. Diese Sammlung gilt als wertvolles Dokument zur Erforschung von Kultur, Gesellschaft und Musikgeschichte Vietnams.
„Die Festung des Vaterlandes“ war das erste sinfonische Gedicht der vietnamesischen Musikgeschichte, komponiert von Hoang Van. Er schrieb Dutzende Werke für Kammermusik, Chöre und sinfonische Musik in Vietnam. Seine Kompositionen legten das Fundament für die vietnamesische Orchestermusik und öffneten Wege zur internationalen Bühne. Bekannt wurde er auch durch revolutionäre Lieder und Musikstücke über den Aufbau des Sozialismus. Seine Werke spiegeln die Liebe zur Heimat wider und begleiten wichtige historische Ereignisse Vietnams. Dirigent Le Phi Phi und der Vize-Vorsitzende des Musikverbands von Hanoi, Komponist Nguyen The Manh, bewerten die Musik von Hoang Van:
„Seine Instrumentalwerke wurden professionell komponiert. Er setzte auch klassische Musiktheorie in seinen Liedern ein und verband sie geschickt mit traditioneller Volksmusik. So gelang es ihm, die Musik tief ins Herz der Menschen zu bringen.“
„Über 700 Werke von Hoang Van überdauern Raum und Zeit. Viele seiner Lieder begleiten die Generationen und berühren die Herzen von Musikliebhabern im In- und Ausland.“
 Komponist Hoang Van. (Foto: Archiv) |
Um das Nominierungsdossier für Weltdokumentenerbe zu erledigen, haben die Kinder von Komponisten Hoang Van nach seinem Tod im Jahr 2018 begonnen, sein Gesamtwerk zusammenzutragen und systematisch zu ordnen. Seine Tochter und sein Sohn sammelten Dokumente, schrieben Briefe an Institutionen sowie an Fans, notierten Erzählungen, Erinnerungen von Verwandten, Freunden, Kollegen und Journalisten sowie suchten in Archiven nach Zeitungsartikeln, Büchern, Kassetten, CDs und digitalen Dateien. Beim Blättern durch die alten Partituren, wo die handgeschriebenen Noten und Texte von Hoang Van noch zu sehen sind, kann seine Tochter, Le Y Linh ihre Emotionen kaum zurückhalten.
„Wir haben 20 Jahre damit verbracht, Materialien zu sammeln. Ich bin vielen Freundinnen und Freunden dankbar, die uns dabei geholfen haben. Darauf folgten zehn Jahre, in denen wir die Werke systematisiert und erforscht haben, wie sie entstanden sind und in welchem historischen Kontext sie zu verstehen sind. Etwa vier bis fünf Jahren haben wir schließlich benötigt, um das Nominierungsdossier zu erstellen. Die größte Herausforderung war es, den internationalen Charakter und den Einfluss dieser Sammlung nachzuweisen.“
 Die Musiksammlung von Hoang Van. (Foto: Archiv) |
Die Anerkennung der Musiksammlung von Komponisten Hoang Van ist nicht nur eine große Freude für seine Familie, sondern auch eine Motivation für andere Künstlerinnen und Künstler, hochwertige Werke zu schaffen und gleichzeitig auf die Archivierung wertvoller Materialien zu achten. Dazu der stellvertretende Vorsitzende des Musikverbands von Hanoi Nguyen Tien Manh:
„Dies ist ein wegweisender Schritt von Künstlern, Komponisten und besonders von den Familien, die das Erbe ihrer Angehörigen weitertragen. Sie zeigen ein starkes Bewusstsein für die Bewahrung wertvoller musikalischer Dokumente. Das bereichert nicht nur das nationale Musikarchiv Vietnams, sondern trägt auch zur weltweiten Verbreitung dieser Schätze bei.“
Nun kann die Welt die Musik des Komponisten Hoang Van unter der Adresse hoangvan.org hören, verfügbar in den Sprachen Vietnamesisch, Englisch, Französisch, Spanisch und Russisch.