Solidarität in der Gemeinschaft durch das Ritual für Brüderschaft der Volksgruppe der E De

H'Xiu
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(VOVWORLD) - In der Kultur der ethnischen Minderheit der E De ist das Ritual für Brüderschaft eine Aktivität zur Bildung, Verbindung in der Gemeinschaft und zur Verstärkung der Solidarität zwischen den Familien. Im Dorf Drai Si in der Provinz Dak Lak üben die Bewohner immer noch dieses traditionelle Ritual aus und bewahren es bis heute.
Solidarität in der Gemeinschaft durch das Ritual für Brüderschaft der Volksgruppe der E De - ảnh 1Der Schamane bei dem Ritual für Brüderschaft der Ede. (Foto: VOV)

Am frühen Morgen versammeln sich viele Menschen im Haus von H Djuan Nie im Dorf Drai Si. Heute kommen Y Thon Nie und andere Verwandten hierher, um zusammen mit dem Gastgeber die Opfergaben für ein besonderes Ereignis vorzubereiten. Das ist das Ritual für die Brüderschaft zwischen Frau H Djuan Nie und Herrn Y Thon Nie. Y Thon Nie zeigte sich erfreut über diese Freundschaft.

„Ich wohne im Dorf Mlang und meine Ehefrau kommt aus dem Dorf Drai Si. Früher war mein Vater ein Freund von dieser Familie. Ich habe seit 30 Jahren enge Freundschaften mit dieser Familie. Und heute üben wir das Ritual aus, um alle Dorfbewohnern über unsere Brüderschaft zu informieren und die Tradition unserer Volksgruppe fortzuführen“

Wenn die Opfergaben bereitgestellt sind, wird das Chieng-Musikinstrument geschlagen, um Gäste einzuladen und das Ritual zu starten. Die Männer sitzen im Wohnzimmer und die Frauen in der Küche. Wenn das Ritual beginnt, lädt der Schamane die Vorfahren und Heiligen zum Ritual ein. Das Ritual besteht aus drei Teilen. Im ersten Teil äußern die Teilnehmer ihre Dankbarkeit gegenüber den Vorfahren. Anschließend tauschen zwei betroffene Menschen im zweiten Teil die Armringe und zum Schluss bedanken sie sich bei den Gästen. Schamane Y Choich Nie sagte, für das Ritual brauche man Hühner, Can-Schnaps und Schweinefleisch. Das Ritual zum Austausch der Armringe sei äußerst wichtig, weil es die Herstellung der Brüderschaft zwischen beiden Menschen und zwei Familien markiert. Von diesem Moment bis Ende des Lebens seien sie Mitglieder in einer Familie, sagte der Schamane. Nach jedem Teil macht der Schamane eine kurze Pause, damit die Teilnehmer zusammen Can-Schnaps trinken und beiden Personen sich eine enge Verbindung wünschen können. Die Parteisekretärin des Dorfes Drai Si, H Huyen Ayun sagte, schon sehr lange gebe es im Dorf wieder ein Ritual für die Brüderschaft. Die Ausübung des Rituals motiviere die Bewohner, besonders die  jungen Menschen, traditionelle Feste zu bewahren.

„Als Parteisekretärin will ich die Dorfbewohner überzeugen, die traditionelle Kultur durch Rituale zu bewahren. Das Ritual für Brüderschaft ist ein gutes Beispiel dafür.“

Dem Vize-Vorsitzenden des Volkskomitees des Kreises Cu Mgar, Y Wem HWing ist das Ritual für die Brüderschaft ein langjähriges, typisches Ritual der Volksgruppe der E De. Die Verbindung hilft zwei fremden Personen, sich wie Geschwister in einer Familie zu verhalten und sich gegenseitig zu helfen. Aus diesem Grund diene die Belebung dieses Rituals und anderer Rituale der 24 Volksgruppen in der Region dazu, sowohl die traditionellen Kulturidentitäten zu bewahren, als auch die Solidarität zwischen den Volksgruppen zu vertiefen.

„Das Ritual für die Brüderschaft spielt eine wichtige Rolle in der traditionellen Kultur der Volksgruppe E De. Die Angehörigen der E De können eine Brüderschaft unabhängig von Alter, der Volksgruppe und der Geschlechter herstellen. Durch die Brüderschaft kann man das geistige Leben verbessern und auch zur sozioökonomischen Entwicklung in der Region beitragen. Ziel dieses Rituals ist es, die Solidarität in der Gemeinschaft aufzubauen.“

Heute wird die Brüderschaft zwischen Personen und den Familien in zahlreichen Dörfern fortgeführt. Allerdings wird das Ritual vereinfacht und die Opfergaben, die entsprechend der finanziellen Lage jeder Familie, werden zur Verfügung gestellt. Vielleicht sind ein Huhn und eine Vase von Can-Schnaps genug für die Zeremonie. Die Verbindung wird durch die Freiwilligkeit zwischen zwei Personen hergestellt. Damit wird erwartet, dass sie sich künftig wie Geschwister in einer Familie benehmen und zusammen Schwierigkeiten überwinden, um das Dorf stark und wohlhabend aufzubauen.