(VOVworld) – Die Volksgruppe der H’re wohnt in der Natur und hat daher eine vielfältige und einzigartige Kultur. Die traditionelle Kultur der H’re enthält sowohl Teile der eigenen Identität als auch Kulturwerte der Volksgruppen im zentralvietnamesischen Gebiet Truong Son-Tay Nguyen.
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Ein Musikinstrument der Minderheit H're. (Foto: baoquangngai.gov.vn) |
Die Volksgruppe der H’re lebt überwiegend vom Reisanbau. Der Fischfang, das Weben und Schmieden sind Nebentätigkeiten. Die Technik des Reisanbaus der H’re ist weit entwickelt. So nutzen Sie die flachen Täler und Uferbereiche der Flüsse und Bäche zum Anbau von Nassreis.
Die H’re wohnen in Pfahlhäusern. In jedem Dorf wohnen zwischen 40 und 50 Haushalte. Jedes Dorf wird von einer oder einem Dorfältesten geleitet. Die H’re hat früher keine Vornamen. Heute tragen sie die Vornamen Dinh, Pham oder Nguyen. Als Kleidung tragen die Männer der H’re einen Lendenschurz und ein schwarzes Hemd mit langen Ärmeln. Die Frauen tragen einen Ca tu-Rock. Die traditionelle Bluse der Frauen der H’re hat fünf Streifen und wird mit Indigo gefärbt.
Als Reisbauern verfügen die H’re über eine vielfältige Kultur. Jährlich führen die H’re mehrere Gebetszeremonien durch, darunter für die Reis-, Berg-, Fluss-, Regen-, und Baumheiligen, um für gutes Wetter, gute Ernten und für den Frieden zu beten. Die H’re haben außerdem eine sogenannte „Büffel-Zeremonie“, wie viele andere Volksgruppen im Gebiet Truong Son-Tay Nguyen. Die H’re schreiben gern Gedichte und interessieren sich sehr für den Gesang. Ka-choi und Ka-leu sind zwei populäre Melodien der H’re. In ihren alten Geschichten geht es um die treue Liebe, den Kampf zwischen Gut und Böse und zwischen Arm und Reich. Diese Volksgruppe besitzt ebenfalls viele besondere Musikinstrumente, wie die Brook-Zither, Ching Ka-la, die Ling la-Flöte, die Bo but-Orgel oder Trommeln. Am wertvollsten ist aber der Gong. Für die H’re gelten die Klänge des Gongs als Ausdruck ihrer Gefühle und ihrer Seele, sagt der Einheimische Dinh Xuan Hai:
„Die Zahl der Gongs hat sich in der heutigen Zeit verringert. Viele Familien haben ihre Gongs verkauft. Meine Familie bewahrt die Gongs jedoch weiterhin, weil meine Eltern uns diese Gegenstände hinterlassen haben. Sie haben gehofft, dass ihre Gongs von den nächsten Generationen bewahrt und weitergegeben werden. Ich habe meinen Kindern und Enkelkindern beigebracht, wie man Gongs spielt. Wir spielen gemeinsam mit anderen Dorfbewohnern, damit sie nicht in Vergessenheit geraten. Wir können zwar die Gongs verlieren, aber nicht deren Melodien vergessen.“
Dank dem Bewusstsein zur Erhaltung der Kulturidentität haben die H’re bis heute zahlreiche traditionelle Musikinstrumente bewahrt und hergestellt. Beispielsweise kann der Volkskünstler Dinh Ngoc Su aus der zentralvietnamesischen Provinz Quang Ngai dutzende typische Musikinstrumente der H’re selber herstellen und spielen:
„Die Bewahrung der Kultur des Volkes ist eine wichtige Aufgabe. Dank der Aufmerksamkeit des Staates habe ich mich sehr darum bemüht, die Kulturidentität der Volksgruppe der H’re für die nächsten Generationen zu erhalten, damit sie nicht in Vergessenheit geraten.“
Neben der wirtschaftlichen Entwicklung schenken die H’re der Bewahrung der traditionellen kulturellen Werte große Aufmerksamkeit. Dies soll außerdem zum Aufbau und zur Förderung der Kultur des vietnamesischen Volkes beitragen.