Der Bräutigam bringt der Braut Geschenke. (Foto: Tan Vinh) |
Die traditionellen Hochzeitsbräuche der Xo Dang weisen einzigartige Kulturzüge auf. Die Hochzeitsfeier ist einfach, aber sehr gemütlich. Der Hochzeitstag ist nicht nur für die Familien des Brautpaars, sondern auch für das ganze Dorf ein glücklicher Tag. Wenn Mädchen und Jungen erwachsen werden, haben sie die Freiheit, einander kennenzulernen und zu heiraten. Die Hochzeitsfeier muss allerdings nach den Sitten und Bräuchen ihrer Volksgruppe erfolgen. Früher wurde ein Junge als erwachsener Mann betrachtet, nachdem er an der Zeremonie „Zähne sägen“ teilgenommen hat. A Phang, ein Einwohner in Dak Ang im Kreis Ngoc Hoi in der Provinz Kon Tum sagte, die Schönheit sei keine Bedingung bei der Wahl eines Ehepartners oder einer Ehepartnerin. Sie achten darauf, ob der Partner oder die Partnerin gesund und fleißig sind. Die Frauen müssen gut in der Feldarbeit und beim Weben sein. Die Männer müssen gute Jäger und Schmiede sein. A Phang weiter:
„Wenn ein Junge und ein Mädchen heiraten wollen, stellen sie sich gegenseitig ihren Eltern vor. Wenn ihre Eltern „Ja“ sagen, werden die Eltern des Jungen eine Vermittlerin zum Haus des Mädchens schicken.“
Bei der Verlobungszeremonie überbrachte die Familie des Bräutigams Gong-Instrumente als Geschenk für die Familie der Braut. Dies zeigte die Autorität der Familie des Bräutigams. Heutzutage bringt die Familie des Bräutigams Nüsse, Betelblätter, Zigaretten, getrocknetes Fleisch, ein Schwein, Fische, einen Hahn und eine Henne als Geschenke mit. Dazu Y Mon, eine Einwohnerin aus Dak Ang in der Provinz Kon Tum:
„Die Familie der Braut soll selbst Schnaps herstellen, um sich auf die Hochzeit vorzubereiten. Die Familie des Bräutigams bringt Hühner zum Haus der Braut. Beide Familien trinken gemeinsam den Schnaps und essen Hühnerfleisch.“
Vor der Hochzeit und bei der Hochzeit schenken die Liebespaare der Xo Dang einander Bronze- und Silberarmringe. Die Armringe symbolisieren die Verlobung des Liebespaars. Sie zeigen ebenfalls, dass dieses Mädchen zu einem Jungen gehört. Dazu A Khao, ein Einwohner der Gemeinde Dak Ang im Kreis Ngoc Hoi:
“Ein Liebespaar soll einander Armringe schenken. Wenn ich zum Beispiel ein Mädchen liebe, schenken wir einander Armringe. Wenn wir nicht heiraten, geben wir die Armringe zurück. Wenn wir aber heiraten, werden wir diese Armringe bis zum Tod tragen.“
Die Xo Dang respektieren die Treue in der Ehe. Wenn ein Mädchen und ein Junge einander Armringe schenken und gemeinsam Schnaps trinken, werden sie bis zum Tod miteinander leben. A Khao weiter:
“Die Vermittlerin wird dem Bräutigam sagen, dass er der Familie der Braut einen Wasserbüffel als Entschädigung geben muss, falls er sich von dem Mädchen trennt. Wenn ein Mann seiner Ehefrau untreu ist, muss er der Familie seiner Ehefrau ein Schwein oder einen Wasserbüffel als Entschädigung geben. Diese Strafe gilt als Ratschlag, dass ein Mann der Xo Dang nur eine Frau lieben und seiner Frau treu sein soll.“
Nach der Hochzeit wird das Mädchen zum Haus des Bräutigams gebracht. Es kann das Haus des Bräutigams betreten, nachdem alle Gäste des Bräutigams bei der Feier anwesend sind. Das junge Ehepaar wird gemeinsam in seinem Zimmer Schnaps trinken und Hühnerfleisch essen. Dadurch wird das Ehepaar nach der Auffassung der Xo Dang immer glücklich sein. Später kann das junge Ehepaar bei der Familie des Bräutigams oder der Braut leben, bis es ein eigenes Haus hat.