Anerkennungsfest der Dao Khau

Hai Huyen
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(VOVworld) – Dao Khau ist eine Untergruppe der ethnischen Minderheit der Dao in Vietnam. Die Dao Khau glauben, dass sie - wenn sie noch nicht bei einem Fest als Mitglied ihres Volkes anerkannt wurden - im Todesfall nicht zu den Vorfahren ihrer Familienmitglieder zusammengeführt werden können.
(VOVworld) – Dao Khau ist eine Untergruppe der ethnischen Minderheit der Dao in Vietnam. Die Dao Khau glauben, dass sie - wenn sie noch nicht bei einem Fest als Mitglied ihres Volkes anerkannt wurden - im Todesfall nicht zu den Vorfahren ihrer Familienmitglieder zusammengeführt werden können. Vor allem ist das so bei den männlichen Mitgliedern, wenn sie noch nicht volljährig sind. Sie dürfen nicht an Gebetszeremonien und Kollektivarbeiten des Dorfes oder der Gemeinde teilnehmen. 


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Das Anerkennungsfest der Roten Dao in der Gemeinde Khe Lac in Bac Kan.
(Foto: Hoang Nam)


Die männlichen Dao glauben, dass sie einmal in ihrem Leben das Anerkennungsfest erleben müssen. Vor allem Männer der Dao Khau, wenn sie noch nicht durch das Fest anerkannt wurden, haben Schwierigkeiten, eine Frau beispielsweise zu bekommen. Das Anerkennungsfest ist deshalb für Männer der Dao Khau eines der wichtigsten Feste in ihrem Leben. Mit dem Fest wird der Mann als volljährig und ihre Position in der Gesellschaft anerkannt. Andere Minderheitsvölker in Vietnam wie die Muong, die Tay oder die San chay betreiben auch das Anerkennungsfest. Dabei geht es nur darum, dass man als Schamane anerkannt wird. Für die Dao ist das Anerkennungsfest fast ein Muss. Das Anerkennungsfest gilt für die roten Dao im Alter zwischen 12 bis 30 Jahren, die Dao Ao zwischen 11 bis 19 Jahren und für die Dao Khau zwischen 11 bis 12 Jahren, sagt Tan La U, Mitarbeiter des ethnologischen Museums der nordvietnamesischen Provinz Lai Chau.

„Bei den Jungen der Dao zwischen elf und zwölf Jahre alt wird das Anerkennungsfest innerhalb der Familie veranstaltet. Diese Jungen dürfen dann an allen Aktivitäten der Dao teilnehmen. Falls ein Mitglied der Dao nicht durch das Fest als volljährig anerkannt wird, wird es im Falle des Todes nicht zu den Vorfahren seiner Familie zusammengeführt. Es wird ein kleines Anerkennungsfest während der Trauerfeier für den Toten organisiert.“

Bei den Dao Tien, eine weitere Untergruppe der Dao wird das Anerkennungsfest nur für verheiratete Männer stattfinden. Wenn die Männer der Dao Khau kein Anerkennungsfest hinter sich haben, dann möchte ihn keine Frau zum Mann haben, sagt Tan Kim Phu in der Kreisstadt Sin Ho in Lai Chau.

„Das ist einer der Gründe, dass die Männer der Dao das Anerkennungsfest feiern müssen. Bei diesem Fest werden potenzielle Männer zu Schamanen anerkannt. Andersherum, wenn sie das Talent haben, Schamanen werden zu können, aber noch kein Anerkennungsfest hinter sich haben, dann werden sie nicht als Schamanen anerkannt. Ihn will keine Frau haben. Er gilt als noch nicht volljährig.“

Bewohner des Dorfes kommen zum Anerkennungsfest und gratulieren Familienmitgliedern des Gastgebers. Es sei für den Gastgeber kostenaufwendig, sagt Kim Phu.

„Der Gastgeber muss genügend Lebensmittel vorbereiten. Das Anerkennungsfest ist das Fest für das ganze Dorf mit vielen verschiedenen Ritualen. Vorher soll der Gastgeber einen guten Zeitpunkt für den Beginn des Festes auswählen und Lebensmittel haben. Ein Schamane wird eingeladen. Nach dem Fest hat er auch etwas als Mitbringsel. Bei dem Fest wird zwei bis drei Tage lang gegessen.“

Vor dem Fest wird der Junge sauber gewaschen. Er darf nicht etwas böses tun, kein Hundefleisch essen und vor allem keinen Sex haben. Dies gelte auch für die Menschen, die sich an den Zeremonien des Festes beteiligen, sagt Kim Phu.

„Männer und Frauen, die sich beim Fest beteiligen, müssen die Regeln einhalten. Sie dürfen keine Schimpfwörter benutzen. Sie müssen sich benehmen, als wären sie sehr arm. Sie müssen selbständig sein, um Schwierigkeiten zu überwinden.“

Der Junge, dem das Anerkennungsfest gilt, wird zum Schamanen gebracht. Er wird in ein Netz hinein geworfen. Der Junge wird bei diesem Ritual als volljährig anerkannt, sagt Doktor Vi Van An.

„Das Netz wird von drei bis vier Männern gehalten. Darauf legt man eine Stoffdecke. Der Junge wird nach dem Wurf wieder zum Essen gebracht. Nachdem er zu einem Schamanen ernannt wurde, wird er dann an anderen Männern beim Anerkennungsfest das Gleiche ausüben.“

Beim Anerkennungsfest wird viel getanzt und es gibt viel Musik. Es ist eine traditionelle Kultur der Dao, die zu den vielfältigen Kulturen der 54 Völkern in Vietnam gehört.

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