(VOVWorld) Vor einigen Jahren entschieden sich
viele Vietnamesen noch bewusst für im Ausland produzierte Kleidungsstücke oder
Möbel. Das ist heute anders, so zumindest besagt es eine jüngste Studie. Der Grund
ist vermutlich die umfangreiche Konsum-Kampagne, in der Vietnamesen aufgerufen
werden, zu heimischen Produkten zu greifen. Partei und Regierung hatten die
Kampagne ins Leben gerufen.
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Vietnamesische Verbraucher kaufen vietnamesische Waren. |
“Es
war eine großartige Kampagne und sie war von großer Bedeutung für das
Politbüro. Die Kampagne nutzt im ganzen Land allen 86 Millionen Einwohnern und
den 500.000 Unternehmen. Die Unternehmer müssen zwei Ziele haben: Den
Verbraucher und ihre eigenen Interessen. Die Verbraucher wiederum sollten stolz
sein, wenn sie vietnamesische Produkte benutzen. Damit helfen sie der wirtschaftlichen Entwicklung.”
So hat Parlamentspräsident Nguyen
Sinh Hung unlängst seine Bilanz über eine Konsum-Kampagne formuliert. Die
Kampagne hatte die Bürger dazu auffordern sollen, sich gezielt für
vietnamesische Produkte zu entscheiden. Das sollte den Binnenkonsum ankurbeln,
und außerdem das Handelsbilanzdefizit Vietnams verringern. Solche groß
angelegten Kampagnen gab es in der jüngeren Geschichte Vietnams schon häufiger.
Im Krieg zum Beispiel eine Kampagne für die Front, oder auch eine Kampagne zur
Steigerung der Arbeitsmoral.
Die Konsum-Kampagne sei gerade in
Zeiten der Weltwirtschaftskrise wichtig, sagen vietnamesische
Wirtschaftsfachleute. Sie richte sich sowohl an Verbraucher, als auch an Unternehmen.
Die Unternehmen sollten die Qualität ihrer Produkte verbessern und damit ihre
Konkurrenzfähigkeit. Der Vize-Vorsitzende der vaterländischen Front in Stadt Da
Nang Le Ngoc Dung sagt, die Kampagne sei außerdem eine Gelegeheit für
Vietnamesen, ihren Patriostismus zu beweisen:
“Die
Parteimitglieder müssen dabei die Vorreiter sein. Sie müssen vietnamesische Produkte benutzen. Wenn
staatliche Angestellte heimische Waren bevorzugen, kaufen auch andere Menschen
diese Waren. Es ist wichtig, Vertrauen bei den Verbrauchern zu schaffen.”
Teil der Kampagne war eine
ausgeweitete Werbung für vietnamesische Produkte. Es fanden unter anderem
Messen statt, auf denen geworben wurde. Und die Werbung wurde bis auf das Land
gebracht, zu den Bauern und bis in entlegene Gebiete. Der Ausschuss für
Aufklärung und Bildung berichtet, vor drei Jahren hätten nur etwa 30 Prozent
der Vietnamesen heimische Produkte
verwendet. Heute seien es bei einigen Produkten bis zu doppelt so viele. Im
Bereich Bekleidung seien es sogar bis zu 80 Prozent, bei Gemüse und Obst etwa
60 Prozent, und bei Möbeln ungefähr die Hälfte der Einwohner Vietnams. Thu
Trang aus dem Stadtbezirk Dong Da in Hanoi
ist ein gutes Beispiel dafür. Sie entscheidet sich bewusst für vietnamesische
Textilien:
“Es
gibt so viele vietnamesische Produkte zurzeit. Es gibt zahlreiche Schnitte und
Designs. Vietnamesen kaufen vor allem Lebensmittel und Textilien. Hoffentlich
können künftig einige vietnamesische Produkte die international bekannteren
Waren ersetzen.”
Der Vize-Vorsitzende der
vaterländischen Front Vietnams Le Ba Trinh nennt die Kampagne einen
langfristigen Plan. Er forderte vor kurzem abermals jeden Vietnamesen auf, das
Ziel zu unterstützen.
To Tuan