Das Antennensystem der Senderstation Me Tri während des Krieges. (Foto: VOV)

Ende 1972 hatte US-Armee einen strategischen Luftangriff auf Hanoi, Hai Phong und einige Provinzen in Nordvietnam geführt, um Vorteile bei der Verhandlung über das Pariser-Abkommen zu gewinnen. Bei dem Angriff mit dem Namen „Operation Linebacker II” hatten die US-Kampfflugzeuge vom 18. bis zum 29. Dezember 1972 mehrere wichtige Ziele und Einrichtungen in Hanoi, davon die Sendestation Me Tri bombardiert. Aber dieser Plan scheiterte. Mit der Standhaftigkeit des Volkes im ganzen Land konnte VOV das Bombardement überwinden und die Stimme der Gerechtigkeit und die Wünsche auf Frieden in die Welt bringen. Der indonesische Experte Susanto arbeitet seit 1971 im Auslandsdienst von VOV. Er erinnert sich.

„Am 16. Dezember 1972 mussten die Mitarbeiter von VOV, davon auch meine Familie nach Quoc Oai in der Umgebung von Hanoi evakuiert werden. Am 18. Dezember bombardierte US-Armee Hanoi. Damals arbeitete ich in der indonesischen Redaktion. Wir übersetzten Nachrichten und Beiträge, die dann nach Hanoi zum Aufnehmen gebracht wurden. Vier Mitarbeiter in der indonesischen Redaktion wurde in zwei Gruppen eingeteilt. Zwei blieben in Hanoi und lasen Nachrichten im Studio und zwei andere arbeiteten in der Evakuierungslage. Am Himmel von Hanoi flogen damals viele Kampfflugzeuge und die ganze Nacht über war der Himmel so hell wie ein Feuerwerk. Als die Senderstation Me Tri bombardiert wurde, wurde unsere Arbeit unterbrochen.“

Keine Panik zu haben und in allen Situationen die Welle des Senders aufrechtzuerhalten, sei die Entschlossenheit der damaligen Mitarbeiter gewesen, sagte Moderatorin Kieu Oanh.

„Ich war seit 1964 Moderatorin im VOV. Als die B-52-Bomber Hanoi bombardierten, arbeiteten meine Kollegin Tuyet Mai und ich im Studio. Immer wenn es Alarm gab, kamen wir nicht in den Bunker, fuhren wir mit dem Rad ins Funkhaus, um im Studio zu lesen.“

Dang Trung Hieu arbeitete damals als Techniker im Funkhaus von VOV.

„Die Mitarbeiter im Technik-System von VOV mussten ganz geheim arbeiten. Obwohl B-52-Bomber Hanoi heftig bombardierten und die Sendestation Me Tri auch von Bomben getroffen war, konnten die Bürger das Radio am nächsten Morgen weiterhin hören. Wir hatten damals einen ausgeklügelten Plan, um die zerstörten Sendestationen rechtzeitig zu ersetzen.“

Die Frequenz 1010 von VOV wurde frühmorgens am 19. Dezember 1972 wegen des Bombardements nur für 9 Minuten unterbrochen. Dank der gewissenhaften Vorbereitung wurde die Sendung von VOV gleich danach wiederhergestellt. Bis heute erinnert sich der Journalist Vinh Tra an den damaligen historischen Tagen.

„Als wir 50 Jahre später zurückblickten, verstanden wir die Vision der Leiter von VOV, der Regierung und des Verteidigungsministeriums zur Reaktion auf alle Situationen im Krieg. Die Sendestationen wurden in verschiedenen Schichten zur Verfügung gestellt, um die Sendung in allen Situationen zu garantieren. Das Personal für Notfälle war auch immer bereit. Und die Radioprogramme wurden mit der besten Qualität übertragen, in denen alle Aspekte des Lebens und des Kampfes der Vietnamesen ständig aktualisiert wurden. Sie wurden besser wie möglich in Vietnam und in die Welt gesendet.“

Während des Kampfes gegen die französische Armee hatte Präsident Ho Chi Minh den Radiosender VOV beauftragt, auf jeden Fall in allen Situationen die Stimme der Partei, des Staates und des Volkes zu bewahren. Die Standhaftigkeit und die Anstrengung  aller Mitarbeiter von VOV an historischen Tagen im Dezember 1972 hatten die Soldaten und das Volk im ganzen Land motiviert, die damaligen Luftangriffe der US-Armee zu besiegen. Danach wurden die USA ein Jahr später gezwungen, das Pariser-Abkommen zum Kriegsende in Vietnam zu unterzeichnen.