Vietnam im 20. Jahrhundert: eine Fotoausstellung des französischen Instituts für Fernost

Thu Duyen
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(VOVworld) – Die Fotoausstellung “Einblick Vietnams – Vietnam im ersten 20. Jahrhundert durch Exponate des französischen Instituts für Fernost” (École française d’Extrême-Orient – EFEO) findet derzeit in Hanoi statt. Organisiert wurde sie vom EFEO-Institut und dem nationalen Museum für Geschichte. Hier können die Besucher etwas über das Land und die Menschen in Vietnam in diesem Zeitraum erfahren.

(VOVworld) – Die Fotoausstellung “Einblick Vietnams – Vietnam im ersten 20. Jahrhundert durch Exponate des französischen Instituts für Fernost” (École française d’Extrême-Orient – EFEO) findet derzeit in Hanoi statt. Organisiert wurde sie vom EFEO-Institut und dem nationalen Museum für Geschichte. Hier können die Besucher etwas über das Land und die Menschen in Vietnam in diesem Zeitraum erfahren.


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Restaurierung der Türme My Son in der zentralvietnamesischen Provinz Quang Nam.
(Foto: VOVonline)


Das französische Institut für Fernost EFEO bewahrt derzeit rund 7000 Fotos über Vietnam in seinem Archiv. 60 davon wurden für die derzeitige Ausstellung in Hanoi ausgewählt, die historisch und künstlerisch von großer Bedeutung sind. Diese Fotos wurden von Akademikern und Fotografen des Instituts mit einer klassischen Filmkamera gemacht. Der Direktor des EFEO-Instituts Yves Goudineau erklärt, die Fotos seien als digitale Daten gespeichert und restauriert geworden.

“Diese Ausstellung bietet einen Blick auf Vietnam zu Anfang des 20. Jahrhunderts an. Diese Bilder wurden von damals in Vietnam lebenden Franzosen gemacht. Sie lebten eine lange Zeit in Vietnam, konnten vietnamesisch sprechen und das Leben in Vietnam gut verstehen. Die ältesten Fotos wurden vor 100 Jahren und die neuesten Fotos vor 85 Jahren gemacht. Im Vergleich zum heutigen Leben in Vietnam sind sie natürlich ganz anders.”


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Die Überschwemmung in Hanoi im Jahr 1926. (Foto: VOVonline)



Die Fotos werden in vier Teilen thematisiert. Darunter sind Archäologie, Aufbau der Museen, das Leben in Vietnam zu Anfang des 20. Jahrhunderts und das Nam Giao-Ritual. Zum Thema “Archäologie” wird die Restaurierung der Stätten durch Akademiker des EFEO-Instituts dargestellt. Im anderen Teil werden Fotos über Museen zusammengefasst, die vom EFEO-Institut gebaut wurden. Seit seiner Gründung bis zum Abzug aus Indochina hatte das EFEO-Institut insgesamt acht Museen in der Region gebaut. Fünf davon befinden sich in Vietnam, darunter das nationale Museum für Geschichte in Hanoi. Die meisten Fotos liegen im dritten Teil über das Leben in Vietnam zu Anfang des 20. Jahrhunderts. Sie schildern Rituale in der Landwirtschaft, die Feste, Gedenkfeiern für Dorfheilige, Trauerfeiern und das Alltagsleben auf den Straßen in Hanoi. Die alten Fotos über das Nam Giao-Ritual, das von König Bao Dai im Jahr 1939 veranstaltet wurde, ziehen große Aufmerksamkeit auf sich. Der ehemalige Direktor des EFEO-Instituts Léon Vandermeerch hat die Ausstellung in Hanoi besucht.

“Ich war zuständig für EFEO, als das Institut im Jahr 1957 Vietnam verlassen musste. Im Jahr 1993 wurde das Institut wieder in Vietnam eröffnet. Ich hatte damals den Posten des Institutsdirektors übergenommen. Zum 100. Gründungstag von EFEO in Vietnam nahm ich auch an der Feier teil. Heute besuche ich die Ausstellung und habe damit eine Chance, die damalige Landschaft in Hanoi wieder zu sehen, wo ich gelebt und gearbeitet habe. Ich wurde herzlich empfangen, was mich sehr gefreut hat.”


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Ein Foto im Thema “Archäologie” in der Ausstellung. (Foto: VOVonline)



Außer den Fotos werden zudem fast 50 Gegenstände des nationalen Museums für Geschichte ausgestellt, die einen Zusammenhang mit der Archäologie und Forschung des EFEO-Institus für Vietnam haben. Darunter sind Schränke, Kameras, Negativfilme und Gegenstände für die archäologische Erforschung. Alles waren Arbeitsmittel der ehemaligen EFEO-Akademiker, die bis heute im Museum in Hanoi aufbewahrt werden. Andere Exponate der Kulturen Hoa Binh, Bac Son, Dong Son und Sa Huynh, die früher von EFEO-Akademikern entdeckt wurden, werden ebenfalls vorgestellt, sagt Nguyen Van Cuong, der Direktor des Museums für Geschichte.

“Die Exponate und Dokumente werden gut aufbewahrt. Einige sind schon mehr als 100 Jahre alt, zum Beispiel der 21. Band des Tagebuchs von Madelene Colani. Er wurde mit dem Bleistift im Jahr 1909 geschrieben. Auf einigen Fotos sind kulturelle Stätte unseres Landes zu sehen, die heute, angesichts des Krieges, nicht mehr existieren. Diese Ausstellung hilft uns dabei zu überlegen, wie wir die Stätten bewahren können.”


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Gegenstände der verschiedenen Kulturen in Vietnam.



Die Ausstellung wurde am 3. Dezember eröffnet. Nguyen Thanh Huyen aus Hanoi freut sich, die Ausstellung besuchen zu können.

“Durch die Ausstellung kann ich mehr über die Kultur Vietnams zu Anfang des 20. Jahrhunderts erfahren. Ich hoffe, dass künftig weitere ähnliche Ausstellungen in Vietnam veranstaltet werden, damit die jungen Menschen die Kultur des Landes besser verstehen können.”

Die Ausstellung dauert bis März 2015 und gehört zu den Veranstaltungen zum 40. Jahrestag der Aufnahme der diplomatischen Beziehung zwischen Vietnam und Frankreich.

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