Lehrer Nguyen Xuan Khang. (Foto: VOV2)

Nu war einst ein kleines Dorf, das sich zwischen den sanften Bergen im Norden Vietnams versteckte. Das friedliche Dorf wurde von der Grausamkeit der Natur ausgelöscht. 57 Menschen sind ums Leben gekommen. Zehn weitere werden noch vermisst. Der 17-jährige Nguyen Van Hanh erinnert sich an den Moment, als die Flut kam.

„Es war 6 Uhr morgens. Ich schlief, als meine Mutter anrief und sagte: Kind, lauf schnell! Meine Mutter und ich rannten die Treppe hinauf, als die Flut kam.“

Hanh überlebte, aber seine Mutter hat es nicht geschafft. Als Hanh einen Tag nach der Katastrophe im Krankenhaus aufwachte, erhielt er die Nachricht, dass der Leichnam seiner Mutter gefunden worden war. Ende letzten Jahres verstarb Hanhs Vater. Jetzt hat die Sturzflut das Leben seiner Mutter gekostet und Hanh zur Waise gemacht. Hanhs Geschichte berührte den Lehrer Nguyen Xuan Khang. Lehrer Khang ist seit langem für seine Wohltätigkeitsaktivitäten bekannt, insbesondere für die Unterstützung von Schülern ethnischer Minderheiten in schwierigen Verhältnissen. Er sagt:

„Ich habe über ein Video vom Fall von Nguyen Van Hanh erfahren, der durch eine Sturzflut verletzt wurde. Als Lehrer bin ich sehr traurig, wenn ich höre, dass ein Schüler aufgrund schwieriger Umstände sein Lernen abbrechen muss. Ich kontaktierte Hanhs Lehrerin und bat sie, ihn zu ermutigen, weiter zur Schule zu gehen.“

Der Kindergarten des Dorfes Nu. (Foto: VOV2)

Dank der Verbindung von Nguyen Thi Hong, stellvertretende Direktorin der Oberschule Bao Yen 1 und einem Reporter der Jugend-Zeitung führte Lehrer Khang ein Telefongespräch mit Hanh. Lehrerin Nguyen Thi Hong erzählt:

„Lehrer Khang war von Hanhs Situation sehr berührt. Er sagte, er wird Hanh erst nach der 12. Klasse unterstützen. Er ist nicht nur ein Lehrer, sondern nun auch eine Familie für Hanh.“

Nguyen Van Hanh ist die erste Schülerin des „Projekts zur Erziehung von Kindern und Schülern im Dorf Lang Nu nach Sturzfluten“, das von Lehrer Nguyen Xuan Khang und der Marie-Curie-Schule umgesetzt wird. Zusätzlich zum Fall von Nguyen Van Hanh bat der Lehrer Khang die Bildungsbehörde der Provinz Lao Cai auch, eine Liste der Kinder im Alter von 15 Jahren und jünger zu erstellen, die die Sturzflut überlebten, um sie in das Hilfsprojekt aufzunehmen. Dementsprechend werden Lehrer Khang und die Marie-Curie-Schule diese Kinder bis zu ihrem 18. Lebensjahr betreuen, wobei monatlich ein Zuschuss von umgerechnet 130 US-Dollar direkt an die Eltern oder Paten jedes Kindes überwiesen wird. Lehrer Khang weiter:

„Mein größter Wunsch ist es, eine konkrete Liste lebender Kinder zu haben, damit wir uns um sie kümmern und ihnen ein wohlhabendes Leben und ein Lernen ermöglichen können.“

Fast einen Monat nach der Überschwemmung wohnen die überlebenden Dorfbewohner in vorübergehenden Unterkünften, während sie auf den Bau des neuen Dorfes warten. Die Lokalbehörde und Baueinheiten bemühen sich, das neue Dorf vor dem 31. Dezember 2024 fertigzustellen, damit die Menschen vor dem traditionellen Neujahrsfest Tet dort leben können. Dazu Trinh Xuan Truong, Vorsitzender des Volkskomitees der Provinz Lao Cai:

„Mit der Zuneigung, Liebe und gegenseitigen Unterstützung der Menschen hier sowie der Menschen im ganzen Land werden wir sicherlich eine bessere Zukunft haben. Das Dorf Nu wurde durch Stürme, Überschwemmungen und Naturkatastrophen zerstört. Wir sind entschlossen, ein neues Dorf Nu wieder aufzubauen, das schöner, lebenswerter, sicherer und bedeutungsvoller ist.“

Das neue Dorf liegt nicht weit vom alten Dorf. Hoffentlich können diejenigen, die die Flut überlebt haben, bald ihr Leben stabilisieren. Der Schmerz und Verlust werden bald geheilt. Und die Kinder vom Dorf Nu gehen weiterhin zur Schule, um ihre Träume von einem strahlenden Leben weiterzuschreiben.