(VOVworld) - 24 Patienten, die derzeit im Entseuchungszentrum des Militärkrankenhauses 103 behandelt werden, kommen alle aus der Stadt Da Nang in Zentralvietnam. Sie sind die ersten Personen, die hier durch die sogenannte Hubbard-Methode entseucht werden.
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Ein Agent-Orange-Opfer-Patient wird untersucht. |
Seit Monaten testen insgesamt 24 Patienten im Militärkrankenhaus 103 in Hanoi die sogenannte Hubbard-Methode. Der Behandlungsprozess unterscheide sich erheblich von anderen Entgiftungen, sagte Doktor Nguyen Ba Vuong:
“Die Behandlung besteht aus Saunagängen, Sport und der Aufnahme von Vitaminen. Jene, die an Nerven-, Leber-, oder Gallenkrankheiten leiden, dürfen diese Methode nicht testen. Dies gilt auch für Schwangere. Mit der Hubbard-Methode werden die Giftstoffe durch den Schweiß und den Verdauungsvorgang vom Körper befreit.“
Täglich beginnt die Kur mit Jogging. Die Patienten machen etwa 30 Minuten lang Dauerlauf. Ziel ist es, die Blutzirkulation zu fördern. Anschließend kommt der Saunagang. Die Patienten gehen täglich für ein paar Stunden saunieren, um kräftig zu schwitzen. Diese beiden Prozesse helfen dabei, den Giftstoff vom Körper der Patienten zu befreien, so Doktor Vuong weiter:
“Jeder Patient geht täglich normalerweise von vier bis fünf Stunden in die Sauna. Jedes Mal, wenn er sich unangenehm fühlt, kann er raus gehen, kalt baden und dann wieder hinein gehen. Er kann während der Saunagänge auch Früchte essen oder Vitamine aufnehmen.”
Laut Dang Huong Giang, die für den Hubbard-Techniktransfer der asiatisch-pazifischen Organisation ABLE zuständig ist, seien Jogging und Saunagänge die ersten beiden Methoden der Entgiftungskur. Sie scheinen einfach zu sein. Es sei aber schwer, diese Methoden mit großer Genauigkeit durchzuführen:
“Diese Technik ist sowohl einfach, als auch schwer. Die Patienten sollen gut schlafen und vitaminreiche Mahlzeiten einnehmen. Sie nehmen außerdem zusätzlich Vitamine mit hoher Dosis auf, wie beispielsweise Vitamin B3. Die meisten Vitamine müssen wir importieren, weil sie noch nicht in Vietnam hergestellt werden. Wichtig ist, dass die Patienten alle diese Prozesse genau und richtig durchführen.”
Im Jahr 2010 hat der Verband der vietnamesischen Agent-Orange-Opfer mit der ABLE-Organisation zusammengearbeitet, um mehr als 600 Agent-Orange-Opfer in der nordvietnamesischen Provinz Thai Binh mit der Hubbard-Methode zu behandeln. Die Gesundheit dieser Menschen hat sich anschließend deutlich verbessert. Dass das Entgiftungszentrum des Krankenhauses 103 gegründet wurde bringe den Agent-Orange-Opfern neue Hoffnung, sagte der Krankenhausdirektor Hoang Manh An:
“Das Verteidigungsministerium und der Verband der Agent-Orange-Opfer haben geplant, in den Krankenhäusern 103 und 172 zwei Entgiftungszentren zu bauen. Das Zentrum im Krankenhaus 103 ist offiziell in Betrieb genommen worden. 24 Patienten aus der Stadt Da Nang werden derzeit hier behandelt. Sie sind Menschen, die dem Gift schwer ausgesetzt waren. Nach etwa zehn Behandlungstagen wird ihr Blut getestet. Aufgrund des Testergebnisses werden wir die Wirksamkeit der Entgiftungskur bewerten.”
Alle Patienten werden kostenlos behandelt. Die Patientin Dinh Thi Mai sagte, dass es ihr schon viel besser gehe:
“Ich spüre deutliche Veränderungen. Früher waren meine Fersen aufgesprungen. Auch meine Hände bewegten sich nur schwer. Diese Erscheinungen gibt es jetzt nicht mehr. Ich habe auch keine Halsschmerzen mehr, wenn das Wetter sich ändert. Die Ärzte und Krankenschwestern kümmern sich hier sehr um uns. Ich fühle mich hier sehr wohl.”
Es gibt derzeit in Vietnam etwa 4,5 Millionen Menschen, die dem Dioxin-Giftstoff ausgesetzt sind. Die Entgiftungskur, die gerade im Krankenhaus 103 durchgeführt wird, wird dazu beitragen, die Gesundheit der Agent-Orange-Opfer zu verbessern.