Das junge Ehepaar Bh’ling Dong und Zo Ram Na. |
Das Dorf Atu 1 im Kreis Tay Giang der Provinz Quang Nam ist von Bergen umgeben. Von hier aus geht es drei Stunden zu Fuß über einen Waldweg, um die Dörfer Tomo und Ta Vang in der laotischen Provinz Se Kong zu erreichen. Bei Neujahrs- und Frühlingsfesten treffen sich die Mädchen und Jungen beider Seiten. Viele von ihnen erleben eine grenzüberschreitende Liebe. Ein Beispiel dafür ist die Liebe von Bh’ling Dong - einem Angehörigen der vietnamesischen Volksgruppe der Co Tu - mit der Laotin Zo Ram Na. Bei der Teilnahme an einem Hausbau für Bekannte im Dorf Ta Vang der Provinz Se Kong haben sich Bh’ling Dong und Zo Ram Na zufällig getroffen. Sie haben sich verliebt und geheiratet. Anfangs musste Dong wegen finanzieller Schwierigkeit bei der Familie seiner Frau leben. Erst 2012 hat sich die Situation verbessert und Dong hat seine Frau ins Dorf A Tu gebracht. Die Behörde und Dorfbewohner haben Dong ein Grundstück zur Verfügung gestellt, damit das junge Ehepaar ein Haus bauen konnten. Bh’ling Dong freut sich:
„Ich war nach der Heirat finanziell in Schwierigkeiten geraten. Mein erstes Kind konnte für zwei Jahre keine Schule besuchen. Nun habe ich alle Formalitäten erfüllt. In diesem Jahr habe ich mich sehr darüber gefreut, dass meine Frau und Kinder die vietnamesische Staatsbürgerschaft bekommen haben.“
20 Laoten, den Ende 2019 die vietnamesische Staatsbürgerschaft verliehen wurde, sind meistens Laotinnen, die vietnamesische Männer geheiratet haben. Früher haben viele von ihnen für mehr als zehn Jahre in den zwei Kreisen Tay Giang und Nam Giang gelebt, wurden aber nicht als Vietnamesen anerkannt. Der Prozess der freien Einwanderung entlang der Grenze beider Länder damals hat das Management von Zivilstatus und Haushalt erschwert. Die Familien, die ein laotisches Mitglied haben, waren bei der Erhaltung des Zuschusses aus der Sozialpolitik des vietnamesischen Staates für Bürger in entlegenen Gebieten benachteiligt. Die Ehepaare, die nach der Heirat keine Heiratsurkunde hatten, können ebenfalls keine Geburtsurkunde ihrer Kinder bekommen und damit das Zulassungsverfahren für die Kinder nicht erledigen. Dem Vizevorsitzenden des Volkskomitees der Gemeinde Ch’om des Kreises Tay Giang, A Lang Rep, zufolge haben die Laotinnen in Dörfer der Co Tu viel Unterstützung der lokalen Bewohner erhalten:
„Früher haben viele Laoten das Neujahrsfest Tet in Vietnam gefeiert. Dabei haben sich Jungen und Mädchen beider Länder kennengelernt und sich verheiratet. Nachdem die Laotinnen vietnamesische Männer geheiratet haben, haben sie sich an die zuständige Behörde gewendet, um die Frage bezüglich der Staatsangehörigkeit und des Aufenthalts zu behandeln. Wir haben diese jungen Ehepaare beim Hausbau unterstützt.“
Die Provinz Quang Nam hat eine mehr als 155 Kilometer lange Grenze zu Laos. Der Vorsitzende des Volkskomitees des Kreises Nam Giang, A Lang Mai, sagte, dass die Laoten, die in Vietnam wohnen, sich wünschen, dass ihnen die vietnamesische Staatsbürgerschaft verliehen werde:
„Wir betrachten die Laoten, die in unseren Grenzgemeinden leben, als vietnamesische Bürger. Sie haben Unterstützung aus der Förderpolitik der Regierung für bedürftige und verdienstvolle Menschen, wie die betreffenden Vietnamesen.“
Am 3. Juli 2019 hat der vietnamesische Staatspräsident eine Entscheidung unterzeichnet, die den 20 Laoten in der Provinz Quang Nam die vietnamesische Staatsbürgerschaft verliehen hat. Das jüngste Neujahrsfest 2020 war das erste Tetfest der Laoten mit vietnamesischer Staatsbürgerschaft mit den Bewohnern in den zwei Kreisen Tay Giang und Nam Giang der Provinz Quang Nam.