(VOVworld) - Vor 65 Jahren interessierten sich die Bewohner im Kreis Dai Tu in der nordvietnamesischen Gebirgsprovinz Thai Nguyen dafür, den Aufruf von Präsident Ho Chi Minh zum Widerstandskampf zu unterstützen. Sie waren bereit, Soldaten mit Nahrungsmitteln zu versorgen und Kriegsinvaliden zu pflegen. Die Hilfsbereitschaft der Bewohner in Dai Tu war der Auftakt der landesweiten Dankbarkeitsbewegung. Zum Tag der Kriegsinvaliden und gefallenen Soldaten erfahren sie mehr über diesen Kreis und die Hilfsbereitschaft der Bewohner vor Ort.
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Feier zum 65. Jahrestag der Kriegsinvaliden und gefallenen Soldaten in Dai Tu.
(Foto: Hoang Hung) |
Der Kreis Dai Tu liegt 25 Kilometer von der Stadt Thai Nguyen entfernt. Im Kampf gegen die französische Armee war Dai Tu eine Sicherheitszone.
Zur Unterstützung des Aufrufs der damaligen vietnamesischen Regierung zum Widerstandkampf interessierten sich die Bewohner in Dai Tu dafür, Kriegsinvaliden zu pflegen. Zahlreiche Pflegezentren entstanden damals vor Ort. Soldaten, die an allen Fronten verletzt worden waren, wurden in die Pflegezentren in Dai Tu eingeliefert. Die großen Häuser der Bewohner wurden Wohnorte und Kulturhäuser für Kriegsinvaliden. Die 86-jährige Bewohnerin Ta Thi Ve war eine der Frauen, die damals Kriegsinvaliden gepflegt haben, sie erinnert sich:
”Damals gab es zahlreiche schwere Kriegsversehrte. Manche haben ihre Beine verloren, andere verloren ihre Arme. Mein Mann war auch Soldat, deshalb habe ich diese Soldaten bemitleidet. Ich habe sie gepflegt und ihre Kleidung gewaschen.”
In dieser Zeit heirateten viele Mädchen in Dai Tu Kriegsinvaliden. Diese Ehepaare blieben später in diesem Kreis. Frau Ve erzählt ihre Liebesgeschichte mit ihrem Mann:
“Wir hatten keine Hochzeitsfeier. Es gab damals keinen Verwandten meines Ehemannes, nur die Anwesenheit des Gemeindeoberhauptes. Ich liebte ihn, deshalb heiratete ich ihn ohne Bedingung.”
Bis heute erinnern sich die Bewohner in der Gemeinde Luc Ba noch an die Hilfsbereitschaft der Bewohnerin Ba Huy. Ende 1947 war die Abteilung für Kriegsinvaliden des Verteidigungsministeriums in ihrem Haus stationiert. Damals spendete sie drei Tonnen Reis und einen Wasserbüffel, um hundert Soldaten zu ernähren. Außerdem rief sie andere Bewohner in der Gemeinde dazu auf, Material zu spenden, um das Pflegezentrum Nummer 1 zu bauen. Tran Dinh Tinh, der jüngste Sohn von Ba Huy erinnert daran:
“Viele Offiziere wie General Vo Nguyen Giap und hochrangige Politiker wie Hoang Quoc Viet wohnten damals in unserem Haus. Sie alle nannten meine Mutter Mami. Nach dem Abendessen saßen wir rund um das Feuer und unterhielten uns.”
Durch diese Hilfsbereitschaft in Dai Tu wählte Präsident Ho Chi Minh diesen Ort aus, in dem er erklärte, dass der 27. Juli der Jahrestag der Kriegsinvaliden und gefallenen Soldaten werde.
Bis heute wird die Tradition der Bewohner in Dai Tu bewahrt. Alle 31 Gemeinden des Kreises Dai Tu haben sich seit 2000 für die Dankbarkeitsbewegung engagiert. Dazu Pham Duy Hung, der stellvertretende Vorsitzende des Volkskomitees des Kreises Dai Tu:
“Wir haben es den Angehörigen von Kriegsinvaliden und gefallenen Soldaten ermöglicht, Kredite zur Produktion aufzunehmen. Darüber hinaus wurden Kinder von Kriegsinvaliden und gefallenen Soldaten beruflich ausgebildet. Organisationen und Institutionen wurden aufgerufen, Mütter von gefallenen Soldaten und schwere Kriegsversehrten zu pflegen. Zum Nationalfest und Jahrestag der Kriegsinvaliden überreichen wir Familien der Menschen, die in der Kriegszeit gedient hatten, Freundschaftshäuser und Sparbücher.”
Zum diesjährigen Tag der Kriegsinvaliden und gefallenen Soldaten setzte sich der Kreis Dai Tu zum Ziel, neue Häuser für Familien von Kriegsinvaliden und gefallene Soldaten zu bauen, deren alte Häuser in schlechtem Zustand sind.