Die damaligen Mitarbeiter der Gefängnisse, in denen US-Piloten verhaftet wurden, nehmen an der Eröffnung der Ausstellung teil. (Foto: Hoalo.vn) |
„Bei der Ausstellung hier in der Gedenkstätte des Gefängnisses Hoa Lo fühle ich mich ruhig und ich denke über die Vergangenheit mach. Hier finde ich viele Informationen über den Krieg zwischen Vietnam und den USA. Hier kann ich mir zum Teil die Situation des Krieges vorstellen.“
Das sagt Nguyen Thi Hoa Ly aus dem Stadtviertel Dong Da in Hanoi, die die Ausstellung „Suche nach Erinnerungen“ besucht. Im ersten Ausstellungsraum namens „B-52-Begegnung“ sieht man das Bild des Bach Mai-Krankenhauses, in der Kham Thien-Straße und der Kleinstadt Yen Vien von Hanoi nach den Bombardements der US-Luftwaffe Ende 1972. Auch Bilder der Provinz Thai Nguyen, der Brücke Ham Rong in Thanh Hoa sowie der Hafenstadt Hai Phong während der zwölf Tage des Luftkrieges werden im Hof des Gefängnisses Hoa Lo ausgestellt: die Häuser wurden teils zerstört. Das Leben der Bewohner war schwer.
Steve Krenz, ein US-Veteran im Vietnamkrieg, steht im Ausstellungsraum „Hilton-Hotel Hanoi“ und ist von Geschichten berührt, vor allem die Geschichten über vietnamesische Beamte, die damals gefangene US-Piloten kontrollierten, pflegten und schützten. Diese Geschichten werden durch Bilder belegt. Dazu Steve Krenz:
„Ich beteiligte mich am Vietnam-Krieg. Es gibt zwei Sichten, die der Einheimischen und die der Gegenseite. Ich musste mich damals an dem Krieg beteiligen, das mochte ich nicht. Die Zeit wird alle Wunden heilen und glücklicherweise sind die Beziehungen beider Länder immer besser geworden.“
Im Ausstellungsraum namens „Der Tag des Zurückkehrens“ sind Bilder und Gegenstände zu sehen, die die Übergabe der Gefangenen beider Seiten Vietnams und der USA nach der Unterzeichnung des Pariser Abkommens über Frieden für Vietnam darstellen. Die Gefangenen freuten sich und weinten sogar, als sie zurück in die Arme der Kameraden und Familien-Angehörigen heimkehren konnten. In jedem Bild und Gegenstand sieht man eine gefühlvolle Geschichte über die Beziehungen von Ehepaaren, zwischen Mutter und Sohn von vietnamesischen Gefangenen, die von der Regierung USA-Südvietnam zurückgegeben wurden. Der Vater des Besuchers David Burley beteiligte sich in den Jahren 1966 und 1967 am Vietnam-Krieg. Dazu Burley:
„Ich freue mich sehr, diese Ausstellung besuchen zu können. Mein Vater hatte sich am Vietnam-Krieg beteiligt. Hier finde ich, dass alles anders ist, als ich es bisher wusste.“
Im Raum „Bauen der Zukunft“, dem letzten Teil der Ausstellung, sieht man den Wunsch nach Frieden der Vietnamesen. Sie wollen die Vergangenheit abschließen und sich in die Zukunft ausrichten. Seit 1973 ist die vietnamesische Regierung aktiv dabei, nach Überresten von US-Soldaten im Krieg zu suchen und sie zurückzugeben. Seit 1989 arbeitet die US-Regierung mit Vietnam zusammen, um diese zu suchen. Die „Rückkehr“ ist nicht vollständig und kann zum Teil die Schmerzen des Krieges lindern.
45 Jahre sind vorbei. Vietnamesen haben immer ein gutes Gefühl für Amerikaner, die den Frieden lieben. Die Ausstellung „Suche nach Erinnerungen“ mit knapp 250 Bildern und Gegenständen zeigt den Wunsch nach Frieden der Vietnamesen. Das ist auch ein Anlass für Vietnamesen und für US-Veteranen, an die Vergangenheit zu denken und eine bessere Zukunft im Frieden zu bauen.