Büro des Fernsehkanals Al Jazeera in Doha.
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Diplomatische Maßnahmen sollen die Krise lösen, um möglich schwere Folgen für beteiligte Länder und auch Schlichter-Länder zu verhindern.
Saudi Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE), Bahrein und Ägypten warfen Anfang vergangenen Juni Katar vor, Terroristen zu unterstützen. Seitdem sind die Beziehungen der Länder angespannt. Es gibt bisher auch kein Anzeichen für eine möglich Entspannung, da die Parteien nicht nachgeben wollen.
Harte Haltung der Länder
Die anderen Golfstaaten, vor allem Saudi Arabien haben ein diplomatisches Embargo gegen Katar verhängt. Sie erwägen auch andere Maßnahmen, um die Wirtschaft, Finanzen, Banken und Transport von Katar zu isolieren. Mit diesem Druck wollen sie Katar zwingen, deren regionale Politik zu ändern. Sie stellten Katar ein Ultimatum mit 13 Forderungen für die Normalisierung der Beziehungen. Unter den Forderungen sind beispielsweise die Schließung des Fernsehkanal Al Jazeera, Herabsetzung der diplomatischen Beziehungen mit dem Iran, Schließung eines türkischen Militärstützpunkts in Katar und keine weiteren Unterstützungen für zum Beispiel die Muslimbruderschaft.
Katar erklärte, das Land sei in der Lage, vor möglichen Herausforderungen zu überstehen. Das Ultimatum der anderen Golfstaaten diene nicht der Lösung des Terrorismus, sondern verletze die Souveränität und mache Katar schwächer. Katar wies die Vorwürfe zurück,stellte eigene Forderungen und drohte, vom Kooperationsrat der Golfstaaten (GCC) auszutreten. Das Land stellte am vergangenen Dienstag ein Ultimatum für die anderen Golfstaaten, innerhalb von drei Tagen alle Embargos gegen Katar aufzuheben sowie das Land politisch und wirtschaftlich zu entschädigen. In einem Brief schrieb der Außenminister Katars Sheikh Mohammed bin Abdulrahman Al-Thani an den Generalsekretär von GCC, Abdul Latif Bin Rashid Al Zayani, Katar trete nach dem Ultimatum offiziell vom GCC aus. Katar sei nicht verpflichtet, über seine Souveränität zu verhandeln.
Bemühungen zur Entschärfung der Lage
Die Golfstaaten wollen keinen Krieg, da er schwere Folgen für alle Länder in der Region bringt. Kuwait sei bereit, als Schlichter für die Krise in der Region einzutreten. Der König von Kuwait Sheikh Sabah al-Ahmad al-Sabah sagte beim Treffen mit dem US-Außenminister Rex Tillerson, der derzeit durch die vier Golfstaaten reist, er sei zum Einsatz für Verhandlungen der Parteien. Die politische Krise könnte schwere humanitäre Folgen für die Region haben und sich negativ auf den Kampf gegen den Islamischen Staat (IS) auswirken. Die anderen Golfstaaten sollten das Embargo gegen Katar lockern, bevor sie zu Verhandlungen mit Katar kommen. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan sagte, er könnte ab 15. Juli die Rolle einer Pendel-Diplomatie zwischen den Golfstaaten spielen, um die Lage in der Region zu entspannen. Ergogan hoffe darauf, die Verhandlungen wieder herstellen zu können. Der Iran will in den kommenden zwei Wochen eine direkte Seefahrt vom iranischen Hafen Buse nach Katar aufbauen, um dem Land zu helfen, Lebensmittel nach Katar zu exportieren.
Experten zufolge seien die Folgen der Krise unvorhersehbar. Die Möglichkeit für einen bewaffneten Konflikt zwischen den anderen Golfstaaten und Katar sei aber auch gering. Mit Bemühungen von Kuwait als Schlichter und der Weltgemeinschaft für eine friedliche Lösung des Konfliktes, hoffen alle Beteiligten, die Krise friedlich zu beenden.