WEF-Präsident Borge Brende. (Foto: VNA) |
Am 15. Januar ist das 54. WEF-Jahrestreffen unter dem Motto „Wiederaufbau des Vertrauens“ eröffnet worden.
Vier Prioritäten der Diskussionen
Kurz vor der Eröffnung des Jahrestreffens haben die WEF-Fachleute einen Bericht zu globalen Risiken veröffentlicht. Laut dem Bericht gelten die nachteiligen Folgen der Technologie der künstlichen Intelligenz (KI) und die Fehl- und Desinformation als größte Bedrohung für die nächsten zehn Jahre. Dann folgen extreme Wetterereignisse und unfreiwillige Migration. Zu den Risiken der nächsten Jahre gehören auch der zwischenstaatliche bewaffnete Konflikt und der Mangel an wirtschaftlichen Möglichkeiten. Sie spiegeln eine Welt wider, die vor den Schwankungen komplizierter geworden ist. Das sei der Grund, warum das WEF das Thema „Wiederaufbau des Vertrauens“ als Ausgangspunkt der Diskussionen gewählt hat. Dazu der WEF-Präsident Borge Brende:
„Das diesjährige Forum findet im kompliziertesten geopolitischen und geoökonomischen Kontext der letzten Jahrzehnte statt. In diesem Kontext sollten wir das Vertrauen dringend wiederherstellen. Das ist das Thema des Weltwirtschaftsforums in diesem Jahr.“
Das WEF formuliert folgendes Ziel für ihre aktuelle Veranstaltung: „Um ein gewisses Maß an kollektiver Handlungsfähigkeit zu schaffen, muss damit begonnen werden, das Vertrauen auf drei grundlegenden Ebenen wiederherzustellen: in die Zukunft, innerhalb von Gesellschaften und zwischen Nationen.“ Das diesjährige WEF Davos hat mit 2600 Teilnehmern die oberste Grenze erreicht, darunter 70 Staats- und Regierungschefs. Die vier Hauptthemen der Tagesordnung sind: „Sicherheit und Zusammenarbeit in einer zersplitterten Welt erreichen“, „Wachstum und Arbeitsplätze für ein neues Zeitalter schaffen“, „Künstliche Intelligenz als treibende Kraft von Wirtschaft und Gesellschaft“ und „eine Langfriststrategie für Klima, Natur und Energie“.
Die Teilnahme vieler Spitzenpolitiker der Welt wie UN-Generalsekretär Antonio Guterres, Chinas Premierminister Li Qiang, Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen bringt eine Hoffnung auf hochwertige Dialoge. Laut dem Oxfam-Interimsdirektor Amitabh Behar gilt das Forum in Davos als ein entsprechender Ort, in dem die Warnungen vor Ungleichheit ernsthaft gehört werden:
„Das Weltwirtschaftsforum kann eine äußerst wichtige Rolle spielen. Es ist ein Forum, in dem sich die Superreichen annähern, die wir im Bericht erwähnt haben. Auch die Geschäftsführer und Spitzenpolitiker sind hier anwesend. Ich glaube, dass es hier einen substanziellen Dialog geben sollte, in dem wir betonen können, dass es heute unmöglich ist, die wirtschaftliche Ungleichheit in einem großen Ausmaß länger andauern zu lassen.“
Nach einem Ausweg für Konflikte suchen
Neben den großen Herausforderungen gegenüber der Weltwirtschaft und dem globalen Management gilt das WEF-Jahrestreffen als eine Chance, bei der die Teilnehmer über komplizierte Konflikte in vielen Orten der Welt diskutieren können.
Einen Tag vor der Eröffnung der WEF-Konferenz fand das vierte Treffen der Nationalen Sicherheitsberater (NSA) zur Friedensformel für die Ukraine mit der Teilnahme der Vertreter aus 83 Staaten statt. Trotz des Zweifels sei die steigende Zahl der Teilnehmer der Diskussion ein Beweis dafür, dass alle Länder Vertrauen wiederherstellen wollen, um den Konflikt in der Ukraine zu beenden, sagte der schweizerische Außenminister Ignazio Cassis. Ohne die Sprache Russlands und der internationalen Gemeinschaft würde es keinen langfristigen Frieden geben. Alle Seiten sollten versuchen, Lösungen zu finden, um Dialoge zwischen den Konfliktparteien aufzubauen, fügte Cassis hinzu.
Auch andere Krisen wie der Konflikt im Gazastreifen, die Spannungen im Roten Meer werden bei der WEF-Konferenz ernsthaft diskutiert. Dies ist der Anwesenheit von mehr als 30 internationalen Behörden der Vereinten Nationen und vieler Spitzenpolitiker im Nahen Osten und Nordafrika zu verdanken, darunter der israelische Staatspräsident Jitzchak Herzog, Premierminister von Katar, Mohammed bin Abdulrahman bin Jassim Al Thani, und der libanesische Ministerpräsident Nadschib Mikati.