Das Krug-Gebet der ethnischen Minderheit Ede

H'Xiu
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(VOVWORLD) - Für die ethnische Minderheit Ede ist der Che, ein besonderer Krug, ein Beweis für Reichtum und sehr heilig. Kein Ritual und kein Gebet der Ede kann ohne Che auskommen. Immer wenn eine Familie einen Che kauft oder verkauft, muss sie ein Gebet durchführen, um die Heiligen und die Vorfahren darüber zu informieren. Das ist ein traditionelles, einzigartiges Ritual der Ede. 
Das Krug-Gebet der ethnischen Minderheit Ede  - ảnh 1 Das Krug-Gebet der ethnischen Minderheit Ede. (Foto: H'Xiu/ VOV)

In der Trockenzeit, wenn die Erntezeit vorbeigeht, kommt eine lebhafte Stimmung rund um die Che-Gebete im Haus von Y Wut Mlo auf. Im Wohnzimmer helfen die Jungen den Älteren, Chieng-Musikinstrumente und Schnaps aufzustellen. In der Küche bereiten die Frauen das Essen zu. Y Wut Mlo sagt, seine Familie habe im vergangenen Jahr Glück gehabt und wolle einen neuen Krug kaufen.

„Wir haben gerade einen neuen Krug gekauft und führen das Gebet durch, um die Seele des Krugs herzlich in der Familie zu begrüßen. Zuvor fanden solche Gebete häufig statt. Aber heute ist es etwas weniger. Trotzdem wollen wir dieses traditionelle Ritual bewahren und an unsere Kinder weitergeben, damit sie die Gebräuche der Vorfahren verstehen können.“

Seit langem sind die Ede der Auffassung, alle Sachen hätten eine Seele. Und der Che gilt als ein heiliges Ding, in dem man Can-Schnaps aufbewahrt. Die Krüge mit Can-Schnaps sind immer bei allen Gebeten der Ede unentbehrlich. Zudem ist auch der Can-Schnaps ein wichtiger Teil der Kultur der Volksgruppe Ede. Der Che wird von den Ede als ein Mitglied der Familie betrachtet. Durch das Ritual wird der Krug in die Familie aufgenommen und damit erhofft man sich, dass er den Hausbesitzern Glück bringen wird. Die Opfergaben für das Ritual beinhalten Schweinefleisch, drei Schnaps-Gefäße, sechs Bronzekette, drei Bronzeschüssel und einen Bronzeschal.

Zu den Klängen des Chieng-Musikinstruments führt der Schamane Y Rung Ksor im Namendes Hausbesitzers das Gebet im Dorf Hoang durch. Während des Rituals werden die Vorfahren, die Heiligen, der Krug und die Familienmitglieder geehrt. Der Schamane lädt die Flussheiligen und die Vorfahren zum Gebet ein, damit sie der Familie erlauben, das Gebet durchzuführen. Gleichzeitig hängt er dem Krug eine Kette um. Ab diesem Zeitpunkt wird der Che von der Familie offiziell akzeptiert und von anderen Familienmitgliedern respektiert. Y Bon Mlo aus dem Dorf Tai hat zum ersten Mal an einem solchen Ritual teilgenommen.

„Ich verfolge dieses Gebet aufmerksam und nehme Notiz davon , wie man die Opfergaben vorbereiten kann, wie man Schnaps-Gefäße aufhängt und wie der Schamane das Gebet durchführt, damit ich es künftig auch inszenieren und an weitere Generation weitergeben kann.“

Wenn das Chieng-Musikinstrument laut und lebhaft ertönt, kommt das Gebet zum Ende. Damit will sich der Hausbesitzer bei den Gästen und Verwandten bedanken. Danach versammeln sich alle Menschen, trinken Schnaps und essen zusammen, um den neuen Che-Krug herzlich in der Familie  willkommen zu heißen.

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