 Eine Angehörige der Van Kieu in der Gemeinde Ba Tang. (Foto: Thanh Hieu/VOV in Zentralvietnam) |
Im Gemeinschaftswald des Dorfes Ba Tang in der Gemeinde A Doi in der zentralvietnamesischen Provinz Quang Tri wachsen verschiedene Bambusarten, die Bambussprossen geben. 2023 wurde dort eine Genossenschaftsgruppe mit 16 Mitgliedern gegründet, die überwiegend arme Frauen der Van-Kieu-Volksgruppe sind. Seither steigt der Wert regionaler Produkte wie Bambussprossen, Pfeffer oder Wildchili. Die Gruppe erhält Unterstützung beim Bau von Solartrocknern und Verarbeitungsbereichen. Ho Thi Nho aus dem Dorf Ba Tang berichtet:
„Seit es die Genossenschaftsgruppe gibt, denken die Leute anders über die Wirtschaft. Die Bambussprossen bringen mehr Einkommen als Maniok. Manche Familien sammeln zwei bis drei große Säcke am Tag und verdienen umgerechnet 18 bis 24 US-Dollar.“
Die Mitglieder sammeln Rohprodukte im Wald, die in der Genossenschaftsgruppe weiterverarbeitet und als Lebensmittel und Heilkräuter verkauft werden, darunter getrocknete Bambussprossen, Bittermelone, Waldtee und Papayablüten. Nguyen Huu Khoa im Dorf Ba Tang bringt diese Produkte auf Messen und Märkte im ganzen Land.
„Ich möchte Produkte wie getrocknete Bambussprossen und Papayablüten bekannter machen. Wir wollen saubere, hochwertige Spezialitäten aus dieser Grenzregion anbieten und den Frauen ein stabiles Einkommen in arbeitsarmen Zeiten sichern.“
 Die getrockneten Bambussprossen im bergigen Gebiet Quang Tri. |
Ein ähnliches Modell entstand in der Berggemeinde Thuong Trach in Quang Tri. Die dortigen Bambussprosse – frisch oder getrocknet – sind regionale Spezialitäten. Um eine nachhaltige Wertschöpfung aufzubauen, gründete die Gemeinde die Genossenschaft Ca Roong und investierte in Maschinen, Trocknungstechnik und moderne Verpackung. Das Produkt „getrocknete Bambussprosse Ca Roong“ wurde als OCOP-3-Sterne-Produkt der Provinz ausgezeichnet. Dinh Tieng aus dem Dorf A Ky in der Gemeinde Thuong Trach berichtet:
„Die Leute sammeln die Bambussprossen und verkaufen sie an die Genossenschaft. Früher, im Pilotjahr, habe ich selbst bis zu sechs oder sieben Kilo pro Tag geerntet.“
Die Provinz Quang Tri setzt seit 2021 ihr Handelsprogramm für Berg-, Grenz- und Inselregionen um. Neue Verkaufsstellen wurden eingerichtet, Infrastruktur verbessert und regionale Produkte leichter vermarktet. Dazu Dao Anh Tuan, stellvertretender Direktor der Industrie- und Handelsbehörde der Provinz Quang Tri:
„Nach fast fünf Jahren hat das Programm klare Ergebnisse gebracht: bessere Handelsinfrastruktur, leichterer Zugang zu Waren und ein breiterer Absatzmarkt für lokale Produkte.“
Um das Modell weiter auszubauen, will die Provinz Unternehmen und Produzenten zusätzlich unterstützen, von der Herstellung bis zum Vertrieb, einschließlich Qualitätsprüfung und Lebensmittelsicherheit. So soll der Absatz landwirtschaftlicher Erzeugnisse in den Bergregionen und bei ethnischen Minderheiten langfristig stabil und wettbewerbsfähig werden.