Die Redner diskutieren bei einem Seminar über die Entwicklung der Privatwirtschaft. (Foto: Ngoc Anh) |
Es gibt derzeit in Vietnam fast eine Millionen Unternehmen und etwa fünf Millionen Familienbetrieben. Der Privatsektor hat etwa 51 Prozent zum Bruttoinlandsprodukt und mehr als 30 Prozent zu Staatseinnahmen bei. Außerdem hat dieser Sektor mehr als 40 Millionen Arbeitsplätze geschaffen, was mehr als 82 Prozent der Erwerbsbevölkerung in der vietnamesischen Volkswirtschaft entspricht.
Insbesondere hat der Beschluss Nr. 68 des Politbüros zur Entwicklung des Privatsektors Ressourcen für das Land freigesetzt. Dazu der ehemalige Leiter des Zentralinstituts für Wirtschaftsmanagement Vo Tri Thanh:
„Der Beschluss erkennt private Unternehmen als die wichtigste treibende Kraft an. Der Privatsektor ist das Herzstück der Marktwirtschaft. Wirtschaftswachstum sollte nachhaltig und inklusiv sein. Grüne Wirtschaft und digitale Transformation sind dabei von existenzieller Bedeutung.“
Le Viet Hai, der Präsident des Baukonzerns Hoa Binh, ist der Meinung:
„Der Beschluss Nr. 68 zur Entwicklung des Privatsektors sollte entschlossen umgesetzt werden. Vietnam kann von Südkorea lernen. Die südkoreanische Regierung hat der Hyundai Motor Group dabei unterstützt, eine Krise zu überwinden. Auch die vietnamesische Regierung sollte Fördermaßnahmen für führende Unternehmen einführen.“
Wenn es ein förderliches Umfeld gibt, können vietnamesische Privatunternehmen im globalen Wettbewerb fair bestehen. Dazu Trinh Ba Dung, Generaldirektor der Aktiengesellschaft Sao Da Lat:
„Unternehmen benötigen keine finanzielle Unterstützung des Staates, sondern Mechanismen des Staates, damit sie ihr Potenzial entfalten können. Wir sollten mit der inneren Stärke von kleinen und mittelständischen Unternehmen beginnen. In der Praxis haben weltweit viele große Unternehmen einst als kleine Unternehmen begonnen.“
Die Seminarteilnehmer. (Foto: Ngoc Anh) |
Die Staatswirtschaft, die Kollektivwirtschaft und die Privatwirtschaft sind Säulen zur Entwicklung einer unabhängigen und eigenständigen Volkswirtschaft. Dazu Doktor Nguyen Mai, Präsident des Verbands für ausländische Investitionskooperation:
„Um eine unabhängige und eigenständige Wirtschaft aufzubauen, müssen sowohl die Staats- als auch die Privatwirtschaft gefördert werden. Inzwischen sind vietnamesische Privatunternehmen bereits in der Lage, bedeutende Infrastruktur-, Technologie- und Dienstleistungsprojekte umzusetzen. Die solchen Projekte wurden vor 15 Jahren hauptsächlich von Unternehmen mit ausländischen Investitionen übernommen.“
Im Kontext der industriellen Revolution 4.0 und des zunehmenden Einflusses von Künstlicher Intelligenz (KI) auf Wirtschaft und Gesellschaft ist die digitale Transformation von existenzieller Bedeutung für Unternehmen. Professor Nguyen Dinh Thang, Vizepräsident des Vietnamesischen Verbands für digitale Kommunikation, unterstreicht:
„Die digitale Transformation ist der entscheidende Faktor zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen – insbesondere auch der privaten. Diese entwickeln zunehmend umfassende Strategien und verändern Schritt für Schritt ihre Arbeitsweise. Demnach investieren sie in Technologien und bauen ihre eigene digitale Infrastruktur auf.“
Vietnam hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2045 mindestens drei Millionen Unternehmen zu haben, die 60 Prozent zum Bruttoinlandsprodukt beitragen können.