 Fast alle Familien in Phu Sen haben Geheimnisse der Schmiederei. (Foto: VOV) |
Die Älteren im Schmiededorf Phuc Sen wissen nicht, wer der Berufsvorfahre des Dorfes war und wann der Beruf entstanden ist. Sie erzählen, dass ihnen die Großeltern und Eltern den Beruf beigebracht hätten. Sie vermuten, dass das Schmieden in Phuc Sen vor etwa 300 bis 400 Jahren entstanden sei.
Laut der Geschichte war das Schmiededorf Phuc Sen früher eine Waffenschmiede, die Waffen für die Mac-Dynastie herstellte. 1593 verließ die Mac-Dynastie die Kaiserstadt Thang Long und errichtete in Cao Bang eine Basis für den Kampf gegen die Le-Dynastie.
In Phuc Sen ist die Arbeitsstimmung überall lebhaft. Die Produkte in Phuc Sen sind unter anderem landwirtschaftliche Werkzeuge, Messer und Scheren. Sie sind nicht nur in bergigen Gebieten im Norden beliebt, sondern werden auch in vielen Provinzen landesweit benutzt. Nong Thi Nga, eine Bewohnerin im Kreis Ha Quang hat gerade ein Paar Messer auf dem Markt Na Giang gekauft:
„Meine Familie kauft jedes Jahr zwei Messer. Die in Phuc Sen hergestellten Messer sind schöner und schärfer. Mit diesen Messern können wir Brennholz gewinnen und Gras mähen.“
Fast alle Haushalte im Dorf Phuc Sen besitzen jeweils eine Schmiede und ein eigenes Geheimnis bei der Wahl von Materialien sowie haben eigene Schmiedetechniken. Die Schmieden in Phuc Sen verwenden nur Auto-Blattfeldern zur Herstellung von Messern und anderen landwirtschaftlichen Werkzeugen. Dank der strikten Einhaltung der Schmiedetechniken verfügen die Bewohner in Phuc Sen über hochqualitative landwirtschaftliche Werkzeuge aus Stahl. Dazu Luong Van Truong aus der Gemeinde Phuc Sen:
„Ich bin seit 14 Jahren Schmied. Wir stellen verschiedene Messer her. Die Arbeit ist hart. Ein Schmied kann maximal vier Messer pro Tag herstellen. Viele Menschen haben gesagt, dass die Messer in Phuc Sen scharf und von guter Qualität sind. In vielen Orten landesweit werden Messer hergestellt, die aber mit denen in Phuc Sen nicht vergleichbar sind.“
Im Dorf Phuc Sen gibt es keinen Tempel zur Verehrung der Berufsvorfahren. Aber die Schmiede ehren die Berufsvorfahren am Vollmondtag des siebten Monats nach dem Mondkalender und zum Neujahrsfest Tet. Besonders vor dem Tetfest werden Schmieden aufgeräumt und ein Pomelo-Zweig wird aufgestellt, um den Teufel zu vertreiben. Am ersten Tag des Neujahrs bereitet die Familie eine Mahlzeit zum Gedenken an die Berufsvorfahren zu. Zu den Opfergaben gehören ein Hahn, ein Kilogramm Schweinefleisch, ein Paar Day-Kuchen, zehn Khao-Kuchenstücke und ein bisschen Schnaps. Der Hauptschmied der Familie wird ein Schmiedefeuer anzünden und einige Dinge symbolisch schmieden, mit dem Wunsch, dass die Arbeit im neuen Jahr gut laufen und die Familie gute Produkte herstellen werde. Dazu Long Van Chien aus der Gemeinde Phuc Sen:
„Viele junge Menschen im Dorf verfolgen das Schmieden. Um mit diesem Beruf verbunden zu sein, sollte man Liebe zum Beruf haben. Die junge Generation sollte sich darum bemühen, den traditionellen Beruf zu bewahren.“
Beim Besuch im Schmiededorf Phuc Sen kann man lokale Gerichte genießen, darunter gedämpften Schweinebauch, gebratene Ente und geräuchertes Schweinefleisch. Außerdem kann man einzigartige folkloristische Gesänge der Volksgruppen der Nung bewundern. Dies sind unvergessliche Erlebnisse für Besucher.