Bewohner in Van Quan trocknen Sternanis.

Wenn der Herbst kommt, duften die Aniswälder, die von den Dörfern im Kreis Van Quan in der nordvietnamesischen Provinz Lang Son umgeben sind. Die Einheimischen gehen in den Wald, um Anis zu ernten. Mitglieder der Familie von To Van Dong, einem Bewohner in der Gemeinde Yen Phuc im Kreis Van Quan, sammelt Anisblüten. Erfahrenen Aniszüchtern zufolge sind Anisdolden leicht zu brechen. Deswegen sollen sie an sonnigen Tagen geerntet werden. Wenn Anispflanzen zum richtigen Zeitpunkt gepflückt werden, werden sie in der nächsten Saison mehr Blüten bringen. Dazu der Aniszüchter To Van Dong:

„Seit mehr als 20 Jahren züchte ich Anispflanzen. Die Pflege dieser Pflanzenart ist nicht hart. Man kann jährlich zweimal Anis im 7. und 12. Monat nach dem Mondkalender ernten. Im Vergleich zum Mais- und Süßkartoffelanbau bringt der Anisanbau eine höhere Effektivität. Der Lebensstandard von Einheimischen verbessert sich damit. Früher mussten wir Anis auf dem Markt verkaufen. Heutzutage kommen Großhändler zu uns, um frische Anisblüten zu kaufen.“

Geerntete Anisblüten werden auch von Anis-Verarbeitungsstätten gekauft. Seit 40 Jahren beschäftigt sich Nong Van Tu, ein Bewohner im Dorf Na Hay in der Gemeinde Binh Phuc, mit der Destillation von Anisöl. Sein Anisöl erhielt das Zertifikat des Programms „Jede Gemeinde, jedes Produkt“ (OCOP). Derzeit konzentriert er sich mit dem Markenaufbau, damit seine Produkte in Supermärkten und in Geschäften im Inland verkauft sowie ins Ausland exportiert werden können. 

„Jährlich kann meine Produktionsstätte 10 bis 15 Tonnen Anisöl destillieren. Künftig wird es nach Westeuropa exportiert. Das ist ein traditioneller Handwerksberuf, die von unseren  Vorfahren weitergegeben wurde. Derzeit konzentriere ich mich darauf, die Produktionskapazität zu erhöhen und die Qualität von Anisöl zu verbessern. Damit werden meine Produkte bekannter.“

Die Bauern in Van Quang ernten Anis.

Der Wert von Anisprodukten ist höher als der von Anisrohr. Diese Produkte ist auf dem internationalen Markt sehr gefragt. Dazu die Direktorin der GmBh für Verarbeitung und Export von land- und forstwirtschaftlichen Produkten Pham Thi Giang:
„Neben dem Export von Anis setzen wir Anis in der Herstellung von Produkten für das Alltagsleben ein, wie beispielsweise Hausreinigungsmittel und Shampoo. Kunden mögen Produkte mit Naturursprung, die von Einheimischen hergestellt werden. Wir sind stolz darauf. Wir wollen mit Behörden und Medienanstalten zusammenarbeiten, um für unsere Produkte im In- und Ausland zu werben.“

Derzeit gibt es in Lang Son eine Fläche von mehr als 20.000 ha für Anisanbau, darunter 14.000 ha im Kreis Van Quan. Mit einem Ertrag von bis zu 30.000 Tonnen frischen Anis pro Jahr kann der Kreis einen Umsatz von mehr als 26 Millionen Euro gewinnen. Dazu der Leiter der Landwirtschaftsabteilung des Kreises Van Quan, Nong Van Tung:

„Künftig wird im Kreis eine Anisverarbeitungsfabrik gebaut, die mit modernen Geräten ausgerüstet wird. Die Fabrik wird Anis von Bauern kaufen und stellt zahlreiche Produkte aus Anis her, um dem Export ins Ausland, vor allem in Europa, zu dienen. Wir hoffen, dass künftig zahlreiche Unternehmen in die Anisverarbeitung investiert werden. Dies wird Konkurrenz schaffen und dazu beitragen, den Wert von Anisprodukten in Lang Son zu erhöhen.“

Mit grundsätzlichen und langfristigen Maßnahmen hat die Provinz Lang Son schrittweise den Wert von Anisprodukten erhöht und strebt eine nachhaltige Entwicklung dieser Pflanzenart an. Dies trägt dazu bei, das Markenzeichen von Anis in Lang Son zu bekräftigen.