Südsudan: Ein Jahr nach der Unabhängigkeit

Anh Huyen
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(VOVworld) - Südsudan, das jüngste Land in Ostafrika hat seine einjährige Unabhängigkeit gefeiert. Südsudan steht derzeit noch vor zahlreichen Herausforderungen sowohl in Politik, als auch in der Wirtschaft. 

(VOVworld) - Südsudan, das jüngste Land in Ostafrika hat seine einjährige Unabhängigkeit gefeiert. Südsudan steht derzeit noch vor zahlreichen Herausforderungen sowohl in Politik, als auch in der Wirtschaft.

 

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Vor einem Jahr hat Südsudan seine Unabhängigkeit erklärt.(Foto:AFP)

Im Juli des vergangenen Jahres hat Südsudan offiziell seine Unabhängigkeit erklärt. Damit wurde das Land von der Republik Sudan getrennt und der Bürgerkrieg zwischen Süd- und Nordsudan beendet.

Nach der Unabhängigkeit im Jahr 1956 eroberte das Regime im Nordsudan alle Gebiete von strategischer Relevanz. Alle politischen und wirtschaftlichen Vorteile lagen in den Händen der Regierung im Norden. Die Spaltung des Sudan wurde iniziiert, als das Regime im Süden mehr politische Autonomie vom Norden verlangte. Anschließend wurde die Organisation zur nationalen Befreiung Sudans gegründet. Nach langjährigem Bürgerkrieg konnte die Organisation zur nationalen Befreiung Sudans die Region im Süden am 9. Juli 2011 erobern. Südsudan erklärte sich offiziell als ein unabhängiges Land mit der Hauptstadt Juba.

Das junge Land hat allerdings zahlreiche Herausforderungen zu bewältigen. Die Konflikte über Grenzverlauf und wirschaftliche Interessen zwischen Nord- und Südsudan sind noch nicht gelöst. Beide Länder stehen deswegen permanent vor einem möglichen Ausbruch eines Krieges. Zunächst ist der Konflikt zur Verteilung des Erdölvorkommens akkut. Sudan verfügt über ein Erdölvorkommen von etwa 6,7 Milliarden Barrel pro Jahr. Südsudan hat mehrere große Erdölquellen. Aber die einzige Pipeline zum Öl-Export an andere Länder steht unter der Kontrolle Nordsudans. Laut einem Friedensabkommen zwischen beiden Ländern vom Jahr 2005 werden die Erdölvorkommen gleichmäßig aufgeteilt. Die Vertreter vom Südsudan wollen jedoch nur die Transitkosten für das Erdöl an den Sudan bezahlen. Beide Seiten haben mehrmals über dieses Thema diskutiert, aber bislang noch keinen Erfolg erzielt.

Vor der Unabhängigkeit beherbergte Südsudan rund 70 Prozent des gesamten Erölvorkommens. 30 Prozent gehört Sudan. Seit der Unabhängigkeit verlangt der Sudan von seinem südlichen Nachbarn eine Transitgebühr für Rohöl von 36 US-Dollar pro Barrel, Südsudan will aber nur einen Dollar bezahlen. Vor kurzem hat Südsudan einige Fabriken schließen müssen. Darauf  beschuldigte das Land Sudan Erdöl im Wert von 800 Millionen US-Dollar gestolen habe. Sudan hingegen erklärte, dass er Rohöl beschlagnahme, weil Südsudan die Transitskosten nicht bezahle. Dieser Konflikt belastet die Wirtschaft beider Länder, vor allem Südsudans. Die Wirtschaft Südsudans stehe vor dem Bankrott. Die Inflationsrate beträgt bis zu 19 Prozent, der Lebensmittelspreis erhöhte sich auf 120 Prozent. Die Hälfte der Einwohner in Südsudan leiden unter Armut und die landwirtschaftliche Produktion stagniert. Die UN-Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation warnt vor einer Hungersnot in dem Land in der kommenden Zeit.

Der Grenzverlauf ist ebenfalls ein umstritttenes Thema. Beide Seiten streiten um die Grenzprovinz Abyei, die über ein großes Ölvorkommen verfügt. Die Gefechte an der Grenze zerstören die Anstrengungen für Frieden.

Vor einem Jahr freuten sich die Einwohner im Südsudan über ihre Unabhängigkeit. Heute ist das Land wieder in den Krieg und eine Lebensmittel- und Wasserkrise geraten. Es wird erwartet, dass das Treffen zwischen Vertretern aus Juba und aus Khartoum Anfang August  eine Lösung für die Konflikt bringen wird. Der Traum auf ein wohlhabendes Südsudan, wo alle Kinder nach langjährigem Bürgerkrieg zur Schule gehen können, liegt noch in weiter Ferne.