Ein Jahr des Russland-Ukraine-Konflikts: Konflikt ohne Ende in Sicht

Anh Huyen
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(VOVWORLD) - Zwei Tage nach der Anerkennung der zwei selbsternannten Volksrepubliken Donezk und Luhansk als unabhängige Staaten startete Russlands Präsident Wladimir Putin am 24. Februar 2022 um 5 Uhr 55 eine „Sonder-Militäroperation“ in der Ukraine. Nach einem Jahr ist dieser Konflikt noch nicht beendet. Er hat nicht nur für beide Seiten große Personen- und Sachschäden verursacht, sondern die geopolitische und wirtschaftliche Ordnung in der Welt geändert. Ein Ende dieses Konflikts ist noch nicht abzusehen. 
Ein Jahr des Russland-Ukraine-Konflikts: Konflikt ohne Ende in Sicht - ảnh 1Panzer der ukrainischen Armee am 21. Februar 2023 in Bachmut in der Provinz Donezk. (Foto: Reuters)

In seiner Ansprache vor der „Sonder-Militäroperation“ in der Ostukraine erklärte Putin, dass Russlands Operation eine Handlung zur Selbstverteidigung sei. Russland wolle die Ukraine nicht besetzen, sondern das Land „entmilitarisieren und entnazifizieren“. 

Schwerwiegende Verluste

Der Russland-Ukraine-Konflikt entstand aus zahlreichen Gründen, von der Eingliederung der Krim in die russische Föderation, der Unabhängigkeitserklärung der zwei selbsternannten Staaten Donezk und Luhansk, bis hin zum ukrainischen Nato-Antrag. Die Spannungen zwischen beiden Seiten haben sich zugespitzt.

Vom ursprünglichen Angriffsziel Donbass erweiterte Russland seine Operation in andere ukrainische Regionen, darunter der Hauptstadt Kiew. Der Konflikt verursachte schwerwiegende Folgen, die nicht nur den Volkswirtschaften Russlands und der Ukraine, sondern auch die globale Wirtschaft beeinträchtigt haben. Der Konflikt hat die weltweite Nahrungsmittelversorgung ins Wanken gebracht. Russland und die Ukraine zählen weltweit zu den größten Getreideexporteuren. Angesichts der Unterbrechung der Brennstoffversorgung im Zusammenhang mit Sanktionen und Gegenmaßnahmen zwischen Moskau und dem Westen hat Europa einen kalten Winter erlebt. Wegen des massiven Anstiegs der Energiepreise hat die Inflation in zahlreichen Ländern ein Rekordniveau erreicht. Der Konflikt verursachte ebenfalls die größte humanitäre Katastrophe seit dem Zweiten Weltkrieg. Laut Zählungen des UN-Hochkommissariats für Menschenrechte (OHCHR) wurden aufgrund des Russland-Ukraine-Konflikts mehr als 18.000 Menschen getötet und mussten weitere 7,9 Millionen in andere europäische Länder fliehen. 21,8 Millionen Menschen brauchen humanitäre Hilfe. 

Gefährliche Entwicklung

Während ein Ausweg für den Konflikt noch nicht gefunden wurde, lassen neue Situationen eine friedliche Lösung für den andauernden Konflikt wohl in weite Ferne rücken.

Westliche Länder sagten der Ukraine zusätzliche Militärhilfen zu. Sowohl die EU, als auch die Nato verpflichtete sich, Waffen, Munitionen und Panzer an Kiew zu liefern. Die EU hat ebenfalls das 10. Sanktionspaket gegen Moskau diskutiert. Als Reaktion bezeichnete Russland westliche Waffen in der Ukraine als Angriffsziel. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat vor kurzem erklärt, Ziel der Ukraine sei es, nicht nur neue Angriffe Moskaus zu verhindern, sondern auch die von Russland eroberten Gebiete, einschließlich der Krim-Halbinsel, zurückzugewinnen. Um dieses Ziel erreichen zu können, rief die Ukraine die westlichen Verbündeten zu weiteren Waffenlieferungen auf. 

Die Tür zum Frieden ist noch verschlossen

„Verurteilen“, „aufrufen“ und „drängen“. Diese Wörter waren häufig in den vergangenen zwölf Monaten mit dem Wunsch verbunden, dass Russland und die Ukraine den Krieg beenden lassen. Der Westen mit seinen Sanktionen gegen Russland konnte keinen Ausweg für diesen Konflikt finden.

Vor diesem Hintergrund ist eine diplomatische Lösung des Konflikts in kurzer Zeit den Analytikern zufolge unwahrscheinlich. Es gibt noch zahlreiche Meinungsverschiedenheiten zwischen Russland und der Ukraine. Obwohl die USA und die EU Dialoge zwischen Russland und der Ukraine fördern wollen, könnten ihre Waffenlieferungen an die Ukraine und ihre Sanktionen gegen Russland den Konflikt in eine Sackgasse treiben.

Auf der Sitzung der UN-Generalversammlung am Donnerstag in New York warnte der Präsident der 77. UN-Generalversammlung Csaba Korösi vor einer Konflikteskalation und einer sinkenden Friedensperspektive. Die Förderung der Dialoge zum Ende des Konflikts soll Priorität haben.