2025: Ein Jahr verheerender Überschwemmungen in Asien

Quang Dung
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(VOVWORLD) - Die asiatischen Länder erleben 2025 eine Serie historischer Überschwemmungen mit schwerwiegenden Folgen für Leben und Wirtschaft. Dies kann langfristige Entwicklungsziele beeinträchtigen.
2025: Ein Jahr verheerender Überschwemmungen in Asien - ảnh 1Überschwemmungen verursachen große Menschen- und Sachschäden in Vietnam. (Foto: VOV)

Das Jahr begann mit Fluten in Südchina und endet nun mit Rekordhochwasser auf der Insel Sumatra in Indonesien, in Sri Lanka und in Zentralvietnam.

Historische Niederschläge und Überschwemmungen

Laut indonesischen Behörden kamen bis Donnerstagwegen Überschwemmungen und Erdrutschen über 800 Menschen ums Leben, mehr als 560 gelten als vermisst. Rund 1,5 Millionensind betroffen, davon 600.000 evakuiert, vor allem in den Provinzen Aceh, Nordsumatra und Westsumatra.

In Sri Lanka forderte das Hochwasser Ende November mindestens 479 Tote und verursachte Schäden im Wert von rund sieben Milliarden US-Dollar. Durch den kommenden Nordostmonsun steigt die Gefahr neuer Erdrutsche in bereits schwer verwüsteten Regionen.

In Südthailand erreichte das Wasser Ende November in der Provinz Songkhla bis zu drei Meter, der höchste Stand seit zehn Jahren. Dies forderte das Leben von 162 Menschen. Über 40.000 andere mussten evakuiert werden. Auch die Philippinen verzeichneten nach mehreren Taifunen, besonders nach Kalmaegi, Hunderte Tote und Schäden von Milliarden US-Dollar.

In Südzentralvietnam führten historische Regenfälle Mitte November zu Hunderten Todesopfern, zerstörten Tausende Häuser und verursachten Schäden im Wert von mehreren hundert Millionen US-Dollar. Selbst sonst weniger gefährdete Länder in Asien wie Südkorea meldeten 2025 außergewöhnliche Todesfälle durch Starkregen.

Extremwetterereignisse nehmen durch den Klimawandel weltweit zu, doch die Rekordfluten in Asien 2025 zeigen zusätzliche Besorgnis erregende Faktoren. Die Weltorganisation für Meteorologie (WMO) verwies auf seltene Begleiterscheinungen der Taifune in Asien. WMO-Sprecherin Clare Nullis erklärt:
„Tropische Wirbelstürme kommen nur selten so nah an den Äquator. Das bedeutet, dass ihre Auswirkungen verstärkt werden, da die lokalen Gemeinden keine Erfahrung mit solchen Bedingungen haben.“

Klimaphysiker Davide Faranda aus dem nationalen Zentrum für wissenschaftliche Forschung Frankreichs (CNRS) betonte Ungewöhnlichkeit einiger Taifune wie bei Matmo im Oktober in Südchina sowie Vietnam und Ditwah Ende November in Sri Lanka, die zweimal auf Land trafen und sich sogar über Land verstärkten. Grund sei die höhere Luftfeuchtigkeit infolge der Erderwärmung. So kam es Mitte November in Zentralvietnam zu 1.739 mm Regen innerhalb 24 Stunden, dem zweithöchsten je gemessenen Wert weltweit.

Bewältigung und Anpassung

Überschwemmungen und Erdrutsche stellen asiatische Länder vor enorme Herausforderungen, da Land- und Forstwirtschaft weiterhin Schlüsselbranchen sind. Auf der Insel Sumatra verstärken schwere Regenfälle und Erdrutsche den Druck auf die indonesische Regierung, Naturressourcen nachhaltiger zu managen. Laut Tommy Adam vom indonesischen Umweltforum handelt es sich nicht nur um eine Naturkatastrophe, sondern auch um eine ökologische Krise: Allein Sumatra verlor 4,4 Millionen Hektar Urwald von 2001 bis 2024. Entwaldung in Indonesien und anderen asiatischen Ländern verschärft die Auswirkungen von Starkregen weiter.

Entscheidend wird nun der Aufbau langfristiger Strategien zur Anpassung an häufigere, intensivere und unberechenbarere Extremwetterereignisse. Laut Experten müssen Staaten nicht nur reagieren, sondern Wege finden, mit Klimarisiken zu leben, ohne ganze Gemeinden bei jedem Ereignis umsiedeln zu müssen. Ugochi Daniels, Vizedirektorin der Internationalen Organisation für Migration (IOM), betont:
„Frühwarnsysteme, Wiederaufbauhilfen und Lebensunterhalte in Hochrisikogebieten sind entscheidend, damit Menschen bleiben können. Die meisten Umsiedler möchten einfach nach Hause zurückkehren. Doch ihre Häuser und Lebensgrundlagen wurden zerstört. Daher müssen wir ihre Widerstandsfähigkeit stärken.“

Auch die Wirtschaft muss sich anpassen. In der Land- und Forstwirtschaft sind grüne und nachhaltige Ansätze nicht mehr nur Ziele, sondern überlebenswichtig. Zudem schlägt das Jahr 2025 mit so vielen Überschwemmungen Alarm für die asiatische Versicherungsbranche: Häufigere Extremwetterereignisse erhöhen die Entschädigungssummen, was Versicherer dazu bringen könnte, bestimmte Naturgefahren auszuschließen.

Regierungen müssen daher Versicherungslücken schließen. Laut Weltbank bleiben in Entwicklungsländern über 90 Prozent der Katastrophenschäden nicht versichert, während die globale Versicherungslücke bereits bei fast zwei Billionen US-Dollar liegt.

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