 Verarbeitung von Meeresfrüchten für den Export. |
Nach fünf Jahren ist das EVFTA ein wichtiger Katalysator für ein starkes Wachstum des bilateralen Handelsvolumens, der sich auf fast 300 Milliarden US-Dollar beläuft. Damit ist Vietnam zum wichtigsten Handelspartner der EU in der ASEAN und zum 16. größten Partner der EU weltweit geworden.
Das am 30. Juni 2019 unterzeichnete und am 1. August 2020 offiziell in Kraft getretene EVFTA ist eines der umfassendsten und ehrgeizigsten Freihandelsabkommen, das die EU je mit einem Entwicklungsland unterzeichnet hat. Laut Nguyen Hai Minh, Vizepräsident der Europäischen Handelskammer in Vietnam (EuroCham), kommt das EVFTA nicht nur vietnamesischen Waren und Unternehmen zugute, sondern eröffnet auch europäischen Unternehmen große Chancen, Zugang zu einem Markt mit 100 Millionen Menschen und einer wachsenden Mittelschicht zu erhalten.
„Das EVFTA wurde in den vergangenen fünf Jahren effektiv umgesetzt. Das Ministerium für Industrie und Handel hat mit der EU und der Unternehmergemeinschaft zusammengearbeitet, um institutionelle Engpässe und Hindernisse beim Import und Export zu beseitigen. Dadurch wird ein günstiges Geschäftsumfeld für europäische Unternehmen geschaffen, um Zugang zum vietnamesischen Markt zu erhalten.“
Das EVFTA ist auch zu einem Faktor geworden, der Investitionskapital aus der EU nach Vietnam lockt. Bis Mitte 2025 zog Vietnam ausländische Direktinvestitionen in Höhe von mehr als 35 Milliarden US-Dollar an. Viele Großprojekte in den Bereichen Hochtechnologie, erneuerbare Energien, Pharmaproduktion und Logistik wurden und werden umgesetzt. Sie bilden für Vietnam die Grundlage, um eine neue Lieferkette aufzubauen und am globalen Liefernetzwerk mit hohen Standards teilzunehmen.