Volksgruppe der Dao in Na Hac und ihre Waldschutz-Sitte

Vu Mien
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(VOVWORLD) - Das Dorf Na Hac - das einzige Dorf der Volksgruppe der Dao in der Gemeinde Ha Lau in der nordvietnamesischen Provinz Quang Ninh - liegt am Schutzwald mit einer Fläche von etwa 300 Hektar. Schon seit vielen Generationen haben die Dorfbewohner gemeinsam diesen Primärwald geschützt und gepflegt. 
Volksgruppe der Dao in Na Hac und ihre Waldschutz-Sitte - ảnh 1Chui Chan Ly (M.) lebt seit 40 Jahren allein am Urwald Na Hac. (Foto. VOV)

Im Dorf Na Hac wohnen 30 Haushalte der Volksgruppe der Dao. Um das Dorf am Urwald erreichen zu können, muss man viel Mühe geben, besonders an Regentagen. Vom Gemeindezentrum aus fährt man mit dem Moped eine Strecke von 15 km. Dann geht man für mehr als 30 Minuten zu Fuß und durch fünf Bäche waten.   

Der 56-jährige Chiu Chan Ly und seine Familie wohnen seit mehr als 40 Jahren in einem Haus am Waldeingang. Er kennt jeden Baum und jeden Stein im Wald:

„Hier gibt es wertvolle Vatica und Ochna integerrima. Viele Menschen wollen sie abholzen. Dies habe ich aber bei der zuständigen Behörde der Gemeinde gemeldet. Deshalb mussten solche Menschen den Wald verlassen.“

Der Einheimische Chiu Van Chan beschäftigt sich derzeit mit dem Reisanbau. Seine Familie besitzt Reisfelder auf einer Fläche von mehr als 1.300 Quadratmetern. Ihm zufolge gibt es im Urwald viele alte Westindische Mahagoni und wertvolle Tiere. Aber niemand darf abholzen und jagen. Man könne nur Pilze, Salacca und Kräuter sammeln, so Chiu Van Chan weiter:

„Niemand darf den Schutzwald zerstören. Wer Sabotageakte verübt, wird von den Dorfbewohnern verurteilt. Dazu hat der Dorfvorsteher uns mehrmals gemahnt.“

Volksgruppe der Dao in Na Hac und ihre Waldschutz-Sitte - ảnh 2Ein Bach im Urwald. (Foto: VOV)

Dank der staatlichen Investitionen wurden seit 2015 viele Betonbrücken über Bäche errichtet, die den Verkehr im Dorf Na Hac günstiger machen. Jedoch hat der günstige Verkehr den Waldschutz erschwert. Laut den Dorfbewohnern haben viele Fremde das Dorf besucht und die Bewohner bestochen, um Bäume im Wald abholzen zu können. Dies haben die Dorfbewohner konsequent bekämpft. 

Neben dem Waldschutz verfügen die Haushalte im Dorf außerdem über ein Rechtsdokument zum Schutz der natürlichen Ressourcen aus den Bächen, die rund um das Dorf fließen. Früher konnten die Dorfbewohner Fische im Bach Ca Nhay im Urwald fangen, um Gäste zu servieren. Heute ist die Menge der Fische in diesem Bach weniger geworden. Daher sei der Fischfang verboten, um die Biodiversität im Wald zu erhalten, sagt der Vizevorsitzende des Volkskomitees der Gemeinde Ha Lau, La Van Vi:

„Die Dorfbewohner sind Waldschützer und können zugleich von dem Wald profitieren. Sie helfen uns beim Waldschutz. Wer den Wald illegal abholzt, wird von den Bewohnern angeprangert.“

Trotz des Einsatzes von Förstern, Polizei und Gemeindebeamten seien die Bewohner des Dorfes Na Hac die richtigen Waldschützer, sagt der Leiter der Waldschutzabteilung des Kreises Tien Yen, Hoang Van Khanh, 

„Elf Mitarbeiter der Waldschutzabteilung haben die Aufgabe, Hunderte Hektar Wald zu schützen. Das Erfassen von Informationen ist deshalb noch beschränkt. Wir haben zwei Mitarbeiter in die Gemeinde Ha Lau geschickt, die das Management von Wildtieren und dem Wald übernehmen. Die Dorfbewohner gelten als wichtiger Kanal, der uns über die Waldzerstörer informiert.“

Trotz zahlreicher Schwierigkeiten im Leben wollen die Bewohner des Dorfes Na Hac keine Bäume im Urwald abholzen. Die Gemeinde Ha Lau ist deshalb nicht nur für die Schönheit des Markttages sowie die Vielfalt und die Einzigartigkeit der Kultur der Volksgruppen bekannt. Dort gibt es auch Hundert Jahre alte Bäume und die Liebe der Bewohner in Na Hac zum Wald. 

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